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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich
Autoren: Jason Dark
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seit den Anschlägen erarbeitet worden sind und...«
    »Alles klar, Sir. Das machen wir doch gern.«
    Er lächelte mich an. »Wie schön.«
    »Wir könnten aber auch einige Trainingseinheiten nehmen. Ich denke, dass die überfällig sind.«
    »Dagegen habe ich ebenfalls nichts. Sagen Sie mir nur Bescheid, wann Sie loswollen.«
    »Machen wir«, versprach ich.
    Suko saß da mit offenem Mund und staunte über meinen Vorschlag. Dass ich so etwas angeboten hatte, war für ihn ein kleines Weltwunder. Mit einem Kommentar hielt er sich allerdings zurück.
    Sir James wollte aufstehen, als ich ihn noch mit einer Frage erwischte.
    »Da wäre noch etwas, Sir«, setzte ich an.
    »Bitte?«
    »Sie haben sicherlich von dem Doppelmord gehört, der Samstagnacht passiert ist?«
    Jetzt setzte er sich wieder hin. »Ja, das habe ich.«
    »Nur aus der Presse? Oder sind Sie mit einbezogen worden?«
    »Nein, das bin ich nicht. Es waren Informationen aus der Presse. Ich möchte mich nicht in die Arbeit der Kollegen einmischen, wenn Sie verstehen.«
    »Klar«, versicherte ich.
    »Warum fragen Sie?«
    »Suko und ich können uns das Motiv nicht erklären. Es ist einfach eine Stufe zu hoch für uns.«
    Sir James schaute uns aus leicht zusammengezogenen Augen an.
    »Dahinter steckt doch mehr, denke ich.«
    »Nur ein Gefühl«, fügte Suko hinzu.
    Unser Chef nickte. »Und um dieses Gefühl als Wahrheit verstärkt zu bekommen, haben Sie vor, sich in diesen Fall hineinzuhängen.«
    »Nein, nur wenn es sein muss. Wir hatten schon daran gedacht, uns bei den Kollegen zu erkundigen, ob wir eventuell helfen können, aber es wäre schon besser, wenn Sie das in die Hand nehmen würden, Sir. Jedenfalls sehen wir das so.«
    Hinter den Brillengläsern bewegten sich seine Augen. Sir James war schon leicht überrascht worden. Er fragte mit leiser Stimme: »Sie wollen sich doch nicht um die Aufklärung dieses Verbrechens bemühen, nur weil Sie im Moment nichts zu tun haben?«
    »So ist das nicht, Sir«, sagte Suko. »Wir haben uns nur Gedanken über das gemacht, was in den Zeitungen stand. Dieser Doppelmord ist völlig sinnlos durchgezogen worden.«
    »Ist nicht jeder Mord sinnlos?«, fragte er zurück.
    »Für uns stimmt das.« Ich hatte das Wort übernommen. »Aber diese Variante ist uns fremd, wenn Sie verstehen. Ein Killer erscheint, tötet zwei Menschen und wird praktisch zu einer anderen Person, die sich willig festnehmen lässt. Das ist es, worüber Suko und ich uns Gedanken machen.«
    Sir James gab uns Recht. »Es ist tatsächlich etwas ungewöhnlich. Ich allerdings habe mich noch nicht um den Fall gekümmert. Zudem wurde nichts an mich herangetragen. Sollte sich dies allerdings ändern, werde ich Sie sofort informieren. Bis dahin können Sie ja trainieren oder auch Büroarbeit machen.«
    »Ich juble jetzt schon.«
    Sir James stand auf. »Sie wissen doch, John, im Leben ist nichts perfekt.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Arbeitstag.«
    »Gleichfalls.«
    Suko klatschte kurz in die Hände, nachdem Sir James unser Büro verlassen hatte. »Da haben wir den Salat. Es war dein Vorschlag, trainieren zu gehen. Das können wir gerne tun. Deine alten Knochen müssen mal wieder entrostet werden.«
    »Deine nicht?«
    »Ich bin von Geburt schon anders. Du wirst es merken, wenn ich dich auf die Matte geworfen habe.«
    Ich schwenkte den ausgestreckten rechten Zeigefinger von einer Seite zur anderen. »Nein, nein, das ist nicht drin. Es wird nicht gekämpft. Ich dachte mehr an einen Besuch im Schießkeller. Da ist es kühl, da können wir uns auch austoben und herausfinden, wer die meisten Ringe schießt.«
    »Gut, ich bin dabei.«
    »Toll.«
    »Aber danach gehst du auf die Matte«, beharrte er.
    Ich hatte schon aufstehen wollen, blieb jetzt sitzen und schaute in Suko’s lachendes Gesicht. In diesem Fall meinte es das Schicksal gut mit mir, denn bevor ich mir noch eine Antwort hatte einfallen lassen können, meldete sich das Telefon.
    Sofort wusste ich, dass sich das Blatt zu meinen Gunsten wenden würde. Sehr rasch hob ich den Hörer ab und meldete mich sehr forsch. »Sinclair!«
    Als Antwort vernahm ich das leise Frauenlachen, erkannte aber nicht, wer gelacht hatte.
    »Nett, dass Sie so lustig sind«, sagte ich. »Aber ich hätte schon gern Ihren Namen gewusst.«
    »Darfst du, John. Hier spricht Purdy Prentiss...«
    Ich stieß keinen Pfiff aus, obwohl er mir schon auf den Lippen gelegen hatte. Dr. Purdy Prentiss also, die
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