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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich
Autoren: Jason Dark
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so sinnlos in meinen Augen. Da kann nur jemand dahinter stecken, der Chaos verbreiten will, wobei er bestimmt nichts mit den Anschlägen zu tun haben wird.«
    » Saladin?«
    Suko zuckte leicht zusammen, als er den Namen hörte. »Ja, unser Hypnotiseur. Das könnte zutreffen. Er holt sich Menschen, nimmt ihnen den Willen, sodass sie nur tun, was er ihnen befiehlt. Erst wenn sie es getan haben, lässt er sie wieder aus seiner geistigen Gefangenschaft, sodass sie plötzlich vor einem Scherbenhaufen stehen und nicht mehr wissen, warum sie so etwas getan haben. Das könnte durchaus eine Möglichkeit sein.«
    »Klar. Wir wissen leider zu wenig. Unsere Informationen haben wir aus den Zeitungen, das ist zu wenig. Die Kollegen der Mordkommission wissen sicherlich mehr.«
    »Willst du dich denn hineinhängen?«
    »Freiwillig nicht.«
    »Das meine ich auch.«
    Es war nicht mehr weit bis zum Yard Building, das seit den Anschlägen schärfer bewacht wurde – wie viele offizielle Gebäude in der Riesenstadt London. Wir schafften es, fast pünktlich im Büro sein, und als wir die Tür zum Vorzimmer öffneten, fanden wir den Raum leer.
    Keine Glenda Perkins, die uns begrüßte. Kein Kaffeeduft, der meine Lebensgeister noch weiter angekurbelt hätte, es herrschte einfach eine Leere, die wir am Morgen kaum gewohnt waren.
    »Wo steckt Glenda?«, murmelte ich.
    »Mich darfst du das nicht fragen. Vielleicht hat sie sich einen Tag Urlaub genommen.«
    »Ja, das kann sein.« Ich ging durch bis zu unserem Büro, und da sah ich schon das große weiße Blatt Papier auf meinem Schreibtisch liegen. Glenda hatte in ihrer schwungvollen Schrift eine Nachricht für uns hinterlassen.
    »Denkt daran, dass ich drei Tage Urlaub habe«, stand da. »Wie man Kaffee und Tee zubereitet, wisst ihr ja. Viel Spaß bei der Arbeit.«
    Ich gab Suko die Nachricht. »Da, lies selbst. Deshalb ist Glenda nicht hier.«
    »Ich gönne ihr die Tage. Und wenn ich recht darüber nachdenke, hat sie uns auch etwas davon gesagt.«
    »Kann sein.« Ich ging wieder zurück ins Vorzimmer, um mich um den Kaffee zu kümmern. Auch wenn Glenda nicht da war, auf ihn konnte ich nicht verzichten.
    Suko kochte keinen Tee. Er hatte beim Frühstück genug zu sich genommen. Wie so oft saßen wir uns gegenüber. Diesmal spielten wir Arbeiterdenkmal und taten erst mal nichts.
    »Sieht nach einer langweiligen Woche aus«, meinte Suko.
    »Bist du davon überzeugt?«
    »Nicht wirklich.«
    »Ich auch nicht.«
    Mein Freund und Kollege beugte sich vor. »Was hältst du davon, wenn wir uns mit Sir James in Verbindung setzen und ihm einige harmlose Fragen stellen?«
    Ich lachte. »Er wird sie bestimmt nicht als harmlos einstufen, wenn wir ihn auf die Tat ansprechen.«
    »Das befürchte ich auch. Interessieren würde es mich trotzdem. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass mehr hinter dieser Sache steckt. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Ich sage ja nichts.« Mit der Rechten griff ich bereits zum Telefon und rief unseren Chef an, der sofort abhob, als hätte er nur auf den Anruf gewartet.
    »Ich wollte sowieso zu Ihnen kommen«, teilte er mir mit. »Guten Morgen erst mal.«
    »Wann, Sir?«
    »In zwei Minuten.«
    »Gut.«
    »Alles und gar nichts war das«, sagte Suko, der mitgehört hatte. »Ich denke, dass es um allgemeine Dinge geht. Wir haben Montag, und vielleicht schickt er uns auf Dämonenstreife. Das Wetter ist dafür ja bestens geeignet.«
    »Träum weiter...«
    Und schon war Sir James da. Da die Tür ziemlich weit offen stand, sahen wir ihn durch das Vorzimmer gehen, wobei er seinen Kopf nach links und rechts drehte wie jemand, der etwas Bestimmtes sucht.
    »Er vermisst Glenda«, flüsterte ich Suko zu.
    »Und du bestimmt deinen Kaffee.«
    Den hatte ich ganz vergessen. Ich eilte ins Vorzimmer und schenkte mir die Tasse ein.
    Sir James lächelte, als er mich zurückkehren sah. »In den nächsten drei Tagen müssen sie ihn selbst kochen.«
    »Ich weiß.«
    Sir James wartete, bis ich die ersten Schlucke genommen hatte. Danach kam er auf den Grund des Besuchs zu sprechen. »Wie es aussieht, atmen unsere Freunde tief durch. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass sie eine Pause einlegen wollen.«
    »Hört sich nicht schlecht an«, sagte ich.
    »Klar, ich gönne Ihnen die wenigen ruhigen Tage. Es ist auch einiges an Bürokram liegen geblieben, der aufgearbeitet werden könnte. Spesenabrechnungen prüfen. Berichte über Verbrechen lesen, sich mit neuen Vorschriften vertraut machen, die
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