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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Figuren zur Hölle!"
    „Was hat das für einen Sinn, Jerry?" fragte Bard, aus dessen Augen die Furcht leuchtete. „Diese Leute haben dir doch nichts getan! Warum willst du sie töten?"
    „Will ich das denn?" fragte Donaldson. „Man zwingt mich doch dazu!“
    „Kein Mensch zwingt dich!"
    „Was erwartest du eigentlich von einer Verhaftung? Gnade und Verständnis? Jane und dir sollte klar sein, daß ihr wahrscheinlich für den Rest eurer Tage im Zuchthaus landen werdet. Mädchenhandel ist ein Delikt, bei dem die Richter dieses schönen Landes keine Milde walten lassen, und mit dem Rauschgifthandel verhält es sich nicht anders."
    „Mich schert es einen feuchten Dreck, was die Richter mit mir machen, aber ich will nicht im Kugelregen einer Polizeiattacke sterben!"
    „Du bist schon immer ein feiger Hund gewesen, ich wußte es!"
    „Wenn es ein Zeichen von Mut sein sollte, gegen eine Übermacht zu kämpfen, ziehe ich es vor, feige zu sein!"
    „Ich werde dich aber zwingen, mich zu unterstützen!"
    „Wie willst du das erreichen? Indem du mich fesselst, wie die anderen? Dazu bleibt dir gar keine Zeit mehr! Ich höre schon die Wagen im Walde!"
    Donaldson eilte an das Fenster. „Niemand zu sehen."
    „Drüben hinter dem Heuschober auf der Lichtung sitzen zwei Mann! Ich habe sie vorhin durch das Glas beobachtet", sagte Bard.
    „Weiß ich", schnauzte Donaldson. „Denkst du, ich sei blind?"
    „Sie haben Maschinenpistolen."
    „Wenn schon!"
    „Ich verstehe nicht, woher du deine Kaltschnäuzigkeit nimmst."
    „Ich habe drei Geiseln in der Hand", meinte Donaldson. „Die Polizei wird sich hüten, das Leben dieser Menschen zu gefährden."
    „Dann werden sie uns eben aushungern!"
    „Im Keller sind genug Vorräte, um ein paar Wochen damit hinzukommen."
    „Du bildest dir doch nicht ein, daß die Polizei solange still hält?"
    „Sind alle Türen fest verrammelt?" fragte Donaldson.
    „Ja."
    „Okay — dann sorge dafür, daß die Polizei richtig empfangen wird!"
    „Ich werde nicht schießen."
    „Tu, was du willst! Aber wage es nicht, mir in den Rücken zu fallen!" drohte Donaldson. „Das wäre dein Ende, mein Wort darauf!"
     
    19
     
    „Ich will nicht, daß du mit mir sprichst!" sagte Helen und schloß die Augen.
    „Das nenn' ich Dankbarkeit!" meinte Milton grollend und löste den Sicherheitsgurt, den er sich beim Start der Maschine umgelegt hatte. Helen lehnte blaß in dem weichen Polster ihres Sitzes. Sie hob die Lider und warf einen Blick durch das kleine Fenster zu ihrer Linken.
    „Wärest du damals sofort zur Polizei gegangen, hätte man mich schon früher befreien können! Das habe mir alle Beamten übereinstimmend versichert!!"
    „Well, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, ganz bestimmt sogar", gab Milton zu. „Aber ich habe dabei nur an dich gedacht. Ich wollte Held spielen. Das ist vielleicht kindisch! Aber es geschah doch nur aus Liebe!"
    „Du hast mit einem Mörder Geschäfte gemacht."
    „Ich habe ihn um einen Teil seines Geldes betrügen wollen!" Dafür habe ich mich schon bald zu verantworten", sagte Milton. „Das alles würde mir viel leichter fallen, wenn ich wüßte, daß du zu mir hältst."
    „Warum sollte ich? Weil du wie ein Narr gehandelt und überdies die Gesetze verletzt hast?"
    „Als ich das Geld von Donaldson nahm, hoffte ich, damit dir und mir eine sorgenfreie Zukunft zu ermöglichen."
    „Eine sorgenfreie Zukunft!" sagte Helen. „Was bist du doch für ein Kindskopf! Glaubst du wirklich, ich hätte auch nur einen Dollar dieses schmutzigen Geldes akzeptiert?"
    „Ohne dieses Geld hätte ich niemals nach Montevideo reisen können! Ohne meine Bankeinlage wäre die Polizei niemals auf Roberto Caserta aufmerksam geworden. Nur weil sie ihm folgte, konnte sie dich und mich befreien.“
    „Fest steht, daß sich die Entwicklung rein zufällig und keineswegs als von dir gewollt ergeben hat. Ebenso sicher ist, daß du gegen das Gesetz verstoßen hast."
    „Dafür wird man mich bestrafen", erklärte Milton. „Ist dieses Thema damit beendet? Für juristische Fragen sind die Richter zuständig. Dir gestehe ich nur eins zu. Du darfst über unsere Liebe richten!"
    „Lieber Himmel, Milt! Das ist wahrhaftig nicht der rechte Zeitpunkt, um darüber zu diskutieren. Kannst du nicht nachfühlen, in welcher Erregung ich mich noch immer befinde? Mir ist, als träume ich! Es ist kaum vorstellbar, daß das alles wirklich geschehen sein soll! Ich, Helen Desmond, ein Opfer von Mädchenhändlern!
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