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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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über die Schwelle, in der rechten Hand hielt er einen Revolver. Um seine Lippen geisterte ein fahles, grausames Lächeln.
    „Nehmen Sie die Hände hoch!"
    Berger ließ das Sprechfunkgerät fallen. Aus dem kleinen Lautsprecher des Apparates kamen einige Knackgeräusche. Dann sagte es gar nichts mehr.
    „Drehen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand!" befahl Donaldson.
    Berger gehorchte. Er war ein langer, schlaksiger Bursche mit leicht abstehenden Ohren und rötlichem Haar.
    „Ich habe schon die ganze Zeit über gewußt, daß Sie ein Schnüffler sind", sagte Donaldson. „Los, werfen Sie Ihre Waffe weg!"
    Berger nahm einen Arm herunter und zog den Revolver aus dem Schulterhalfter. Er zögerte eine Sekunde, dann ließ er ihn zu Boden fallen.
    „Geben Sie dem Colt einen Tritt! Ja, so ist's gut", sagte Donaldson. „Wo sind Ihre Leute jetzt?"
    Berger schwieg.
    Donaldson lachte höhnisch. Sie sind unterwegs! Ich weiß es! Ich weiß auch, daß das Hotel umstellt ist! Wenn man nichts anderes zu tun hat, als seine Umgebung zu beobachten, fällt einem manches auf. Well, mein Freund! Jetzt sitzen wir gemeinsam in der Klemme!"
    „Gemeinsam?" fragte Berger unsicher.
    „Genau! Sie sind meine Geisel. Genau wie die beiden Millers. Kommen Sie! Ich habe vor, Sie zu den Millers zu legen."
    „Zu den Millers legen?" echote Berger und wandte sich um. „Ich verstehe nicht ganz."
    Er dirigierte Berger über den Korridor in ein anderes Zimmer. Dort lagen die beiden Millers gefesselt und geknebelt nebeneinander auf dem Bett.
    „Sie werden gleich begreifen, was ich meine."
    Berger bemerkte, daß neben dem Fenster ein Jagdgewehr lehnte. Auf einem Stuhl lagen eine Schachtel mit Munition.
    „Legen Sie sich auf den Boden! Mit dem Gesicht nach unten", befahl Donaldson.
    Berger kam der Aufforderung nach. Er rechnete sich eine Chance zur Gegenwehr aus, wenn Donaldson den Revolver aus der Hand legen würde, um ihn zu fesseln.
    Aber Donaldson war nicht der Mann, der ein solches Risiko einging. Bevor er Berger fesselte, betäubte er ihn durch einen mit der Hand gegen die Halsschlagader geführten Hieb. Als Berger wieder zu sich kam, war er bereits fest verschnürt.
    Donaldson stand am Fenster und blickte hinaus. „Jetzt müßten sie bald da sein", meinte er. Dann ging er hinaus. Eine Minute später kam er zurück. Er hielt das Sprechfunkgerät in der Hand und stellte daran herum.
    „He! Hören Sie mich?" fragte er mit rauer Stimme.
    In dem Lautsprecher kratzte es. „Wer spricht dort?"
    „Ein guter Freund von Ihnen! Donaldson!" erwiderte er grimmig.
    „Was haben Sie mit Berger gemacht?"
    „Machen Sie sich um den keine Gedanken! Der ruht sich gerade ein bißchen aus."
    „Haben Sie ihn —?"
    „Nicht, was Sie denken! Er ist nur gefesselt! Das gleiche gilt für die beiden Millers. Wirklich nette, reizende Leute! Der alte Miller ist ein hervorragender Angler, wissen Sie — aber wird heute zum letzten Mal seinen Angelhaken ausgeworfen haben, wenn Sie nicht Befehl geben, den Wald und die Umgebung zu räumen!"
    „Hören Sie, Donaldson! Wie ich sehe, hat es keinen Zweck, mit Ihnen Versteck zu spielen! Sie sind umzingelt! Ergeben Sie sich!"
    „Das könnte Ihnen so passen, was?"
    „Sie haben keine Chance!"
    „Na und? Hätte ich die etwa, wenn ich mich festnehmen ließe? Man würde mich vor den Kadi stellen und in ein paar Wochen hätte ich Gelegenheit, mir die Todeszelle von innen anzusehen. Vielen Dank!"
    „Was ist mit den Bard?"
    „Die stehen auf meiner Seite. Geben Sie sich keinen Illusionen hin, mein Lieber! Wenn Sie es wagen sollten, auch nur einen Schuß auf das Hotel abzugeben, finden Sie mit Sicherheit später drei Tote vor, und zwar Ihren langen, schlaksigen Freund und die beiden netten, alten Millers." Er machte eine kleine Pause und fragte dann höhnisch: „Können Sie es wirklich verantworten, das Leben dieser drei Menschen auf's Spiel zu setzen?"
    Im Lautsprecher knackte es. Die Verbindung war unterbrochen. Donaldson legte das Gerät mit einem kurzen Auflachen aus der Hand. „Die haben jetzt eine schöne Nuß zu knacken!" meinte er.
    Die Tür öffnete sich. Bard kam herein. Er warf einen kurzen Blick auf die Gefesselten und sagte dann: „Ich habe mit Jane gesprochen. Wir steigen aus!"
    „Ach! Wirklich?"
    „Hör mal, Jerry! Wir haben doch keine Chance gegen die Übermacht!"
    „Wir haben keine Chance? Allright, vielleicht nicht! Sie werden uns greifen, klar! Aber das soll ihnen teuer zu stehen kommen!! Dann fahren diese drei
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