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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ist es besser, wenn wir von Zeit zu Zeit ein paar harmlose Reisende einquartieren. Es könnte sonst passieren, daß unser ,Hotel' der Polizei auffällt."
    „Okay! Ich werde unter einen falschen Namen auftreten. Die Gäste dürfen mich natürlich nicht zu Gesicht bekommen."
    „Warum hast du Britten umgelegt?" fragte Bard.
    „Du weißt es schon?"
    „Ich habe es im Radio gehört. Sie sind hinter dir her! Sie wissen, daß du der Kinomörder bist! Und auch der Mann, der Helen Desmond entführte! Die Polizei hat Helens Eltern deine Fotos gezeigt! Das haut hin, was?*
    „Ich muß etwas trinken!“
    „Geh' rauf, in mein Zimmer. Ich komme gleich nach. Muß bloß Jane Bescheid sagen."
    „Okay, Rüster", sagte Donaldson. Er wandte sich um und ging zum Treppenaufgang. „Hör mal, Jerry", rief Bard leise. „Wo steht dein Wagen?"
    „Vor der Garage, warum?"
    „Du mußt ihn reinfahren! Niemand darf ihn sehen! Die Polizei kennt die Nummer!"
    „Wird erledigt", nickte Donaldson und wandte sich dem Ausgang zu.
     
    16
     
    Er hatte sich gerade hingesetzt und sich eine Zigarette angesteckt, als Mrs. Bard hereingestürmt kam. „Du mußt sofort verschwinden! Sofort! Ich will dich nicht hier haben, ich will dich nie wieder sehen!”
    „Nim mal langsam", meinte Donaldson und runzelte die Augenbrauen. „Es hat keinen Zweck, daß du verrückt spielst. Wir sitzen alle in einem Boot!"
    „In einem Boot!" höhnte Mrs. Bard und stemmte die kräftigen Arme in die Hüften.
    „Ich wünschte, ich hätte dich nie kennengelernt! Ich war immer dagegen, mit dir zusammenzuarbeiten! Von Anfang an! Mädchenhandel und Rauschgift! Das allein ist gefährlich genug! Mußten wir uns da zu allem Überfluß noch mit einem verdammten Mörder belasten?"
    „Hör auf damit", knurrte Donaldson böse. „Britten hat mich herausgefordert!"
    „Herausgefordert! Da muß ich lachen! Britten wird schon gewußt haben, warum er dir auf die Bude gerückt ist. Ich habe vor ein paar Tagen mit ihm telefoniert. Er hatte dich in Verdacht, daß du ihm diesen verdammten Perry auf den Hals gehetzt hast. Deswegen wollte er dich ausholen, nicht wahr, und dir fiel nichts Besseres ein, als dich mit ein paar Schüssen zu rechtfertigen! Das ist schon schlimm genug! Aber daß du noch dumm genug warst, dich dabei schnappen zu lassen, übersteigt mein Fassungsvermögen!"
    „Mit deinem Verstand war es nie weit her, Schätzchen. Ich hatte Pech, das ist alles. Als ich zurückkam, um Britten hübsch zu verschnüren und zu verpacken, traf ich den Inspektor in meiner Wohnung an. Das war eine nette Überraschung, mein Wort darauf!
    „Wie bist du weggekommen?"
    „Mein Wagen stand vor dem Haus!"
    „Ja, und jetzt steht er hier. Aber nicht mehr lange! Du wirst noch heute Abend verschwinden!"
    „Willst du, daß sie mich schnappen?"
    „Sollte mir nur recht sein", sagte die Frau grob. „Du hast nichts anderes verdient!"
    „Du bist doch eine Närrin", meinte Donaldson verächtlich. „Was meinst du wohl, würde passieren, wenn sie mich hoppnehmen?"
    „Man würde dich auf den Stuhl setzen! Dort gehörst du hin!"
    Die Tür öffnete sich und Bard trat ein. „a?" fragte er. „Schon geeinigt?"
    „Ich hab' ihm gesagt, daß er sich zum Teufel scheren soll", meinte die Frau.
    „Ja — und ich habe deiner Alten klarzumachen versucht, welches Risiko sie damit auf sich nimmt", sagte Donaldson, zu dem Mann gewandt.
    „Du willst uns verpfeifen, wenn Sie dich erwischen sollten?" fragte Bard mit flacher Stimme.
    „Kannst du mir verraten, aus welchem Grund ich euch schonen sollte, wenn Ihr mich vor die Tür setzen wollt?"
    „Er hat recht“, meinte Bard nach kurzem Nachdenken. „Wir können es uns nicht leisten, daß er geschnappt wird."
    „Du willst ihn doch nicht etwa hier behalten?" fragte Mrs. Bard entsetzt. „Ich habe keine Lust, mit einem Mörder unter einem Dach zu schlafen."
    „Es ist ja nur für kurze Zeit!" meinte Bard beschwichtigend.
    „Tja, wenn Britten noch lebte, könnte er Jerry an Bord eines Dampfers schmuggeln. Aber so, wie die Dinge liegen, hat er sich selbst den Fluchtweg abgeschnitten." Sie blickte Donaldson an. „Hast du wenigstens Geld?"
    „Glaubst du, mir wäre noch Zeit geblieben, zur Bank zu gehen?" fragte Donaldson ärgerlich.
    „Du erwartest doch nicht, daß wir dich aus lauter Nächstenliebe umsonst durchfüttern?" knurrte Bard. Plötzlicher Zorn erfaßte ihn. „Am liebsten würde ich dich umlegen!" preßte er durch die Zähne. „Das wäre der simpelste
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