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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild
Autoren: Jason Dark
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aufhielten.«
    »Nicht Avalon?«
    »Richtig. Avalon lag jenseits. Wir sind auf die Nebelinsel geflüchtet, indem wir das Bild schufen. Es ist ein Teil dieser Welt, und es blieb in der normalen. Du sagst, daß es eine Frau entdeckt hat.«
    »Das stimmt.«
    »Dann hat sie die Grenzen überwunden.«
    »Das muß ich zugeben. Aber wie konnte sie es schaffen?«
    Myrna lächelte. »Es gab da noch ein kleines Geheimnis«, sprach sie weiter. »Wer immer uns irgendwann einmal entdecken würde, dem haben wir versprochen, ebenfalls den Weg nach Avalon zu zeigen. Die Magie des Bildes oder die Kraft der geheimnisvollen Insel zog die andere Person nicht nur an, sie sorgte sogar dafür, daß sie in das Bild hineingleiten konnte. Und das ist geschehen. Wir haben die Person beschützt, verstehst du das?«
    »Allmählich komme ich dahinter.«
    »Wir wollten uns dankbar erweisen und die anderen an unserer Macht teilhaben lassen.«
    »So wie ich es schaffte, in das Bild zu gelangen.«
    Myrna nickte mir zu. »Der Weg war offen. Es ist nun mal so. Wir haben ihn nicht geschlossen. Auch du konntest zu uns gelangen. Das Bild hat dich geholt.«
    »Aber ich habe mich bewegt«, erklärte ich. »Im Gegensatz zu dieser Frau. Sie hat sehr lange in diesem Bild gesessen. Nach unserer Rechnung sind es zehn Jahre…«
    Die Frau winkte ab. »Was ist schon die Zeit, John? Für uns existiert sie nicht. Ob du sagst, daß sie zehn oder hundert Jahre in diesem Bild saß, das macht uns nichts. Für uns gibt es die Zeit in dem Sinne nicht mehr. Sie hat uns entdeckt, das unsichtbare Tor öffnete sich, und auch du hast es durchschreiten können. Du bindest dich in Avalon, und das ist nur wenigen Menschen vergönnt.«
    »Da hast du nicht gelogen.«
    »Aber du bist der richtige Mann, John«, gab sie zu. »Man kann dich nicht überraschen. Du bist jemand, der glaubt und…«
    »Irrtum«, sagte ich. »Ich weiß es. Ich kenne Avalon, aber das ist jetzt egal.«
    »Warum?«
    »Weil ich hier nicht bleiben möchte. Diese Insel ist nicht meine Welt. Ich weiß, daß es Schnittpunkte gibt, wo die Zeiten zusammenstoßen und alles anders ist. Das brauchst du mir nicht zu erzählen, aber ich möchte nicht bleiben.«
    »Das liegt nicht an mir.«
    »Wieso nicht?«
    »Ich bin nur die Hüterin, John.«
    Okay, ich verstand sie. Bisher war ich nur mit ihr allein geblieben, aber es gab die Personen, die sie zu hüten hatte. Eben die Riesen, die ich seit meiner Ankunft noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sie hielten sich irgendwo versteckt, und ich grübelte darüber nach, wie das Bild ausgesehen hatte.
    Da war dieser Götterbote gewesen.
    Tatsächlich ein Bote der Götter?
    Er hatte mir eher nach einer anderen Person ausgesehen. Von der Proportion her stimmte es. Wenn ich all das in meine Rechnung mit einbezog, was mir gesagt worden war, dann gab es einfach keine andere Möglichkeit mehr. Ich wollte aussprechen, was mir in den Sinn gekommen war, aber die Veränderung in meiner Umgebung hinderte mich daran.
    Ich hörte ein Geräusch.
    Es dröhnte auf dem Boden. Es war laut und trotzdem recht leise, und es kam näher.
    Ich starrte Myrna über den Tisch hinweg an. Eine Frage brauchte ich nicht zu stellen, sie las sie meinem Gesicht ab und zeigte dabei ein kühles Lächeln.
    »Ist er das?«
    Sie behielt ihr Lächeln bei der Antwort bei. »Er ist es. Er kommt zu uns. Er hat dich gespürt, gewittert, vielleicht auch gesehen. Der Riese ist bald bei uns.«
    Plötzlich hielt ich es nicht mehr auf meinem Stuhl aus. Ich stemmte mich hoch und war mit wenigen Schritten dort, wo ich auch die Hütte betreten hatte.
    Schon als ich den Eingang öffnete, fiel mir die Veränderung auf. Etwas Dunkles streifte die Umgebung wie ein böser, gefährlicher Schatten. Ich zögerte noch damit, vor die Tür zu gehen, überwand mich aber trotzdem, da die Neugierde doch stärker war. Und meine Augen weiteten sich in dem Augenblick, als ich das Vibrieren des Bodens spürte. Ich warf einen Blick nach unten. Da aber war nichts zu sehen. Dann schaute ich hoch.
    Mein Herzschlag setzte für einen Moment aus. Denn was ich zu Gesicht bekam, war unwahrscheinlich. Im Prinzip hätte ich nicht überrascht sein dürfen, ich hatte ihn schon auf dem Bild gesehen. Nun aber stand er über mir, der Götterbote…
    Suko hörte das wilde Kichern seiner Begleiterin, die ebenfalls mitbekommen hatte, was passiert war. Ein Bild ohne Menschen.
    All die, die es einmal bevölkert hatten, waren nicht mehr vorhanden.
    Verschwunden,
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