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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff
Autoren: Jason Dark
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ruhigem Gewässer.«
    »Was hält uns dann noch hier?«
    Nichts hielt die Männer mehr, die sich sehr beeilten, um den Bentley zu erreichen. Sie wußten, daß sie riskant spielten, es konnte alles anders laufen, aber Suko vertraute auch den Gesetzen der Schwarzen Magie, die, falls nicht gravierende Gründe vorlagen, nie geändert wurden. Und diese Gründe sah Suko nicht.
    Wenig später hatten sie den Wagen erreicht. Bill wollte fahren. Suko setzte sich in den Fond. Kelly nahm als Wegweiser neben dem Reporter Platz.
    »Fahren Sie erst einmal geradeaus!« wies er den Reporter an. Conolly gab Gas. Die Reifen durchwühlten den Schlamm. Zum Glück blieb der Wagen nicht stecken.
    Der Ort lag hinter ihnen. Auch die Straßenverhältnisse besserten sich. Der dämonische Regen hatte nur mehr das Dorf erfaßt und nicht auch noch dessen Umgebung.
    Viel schneller konnte Bill Conolly nicht fahren, das ließ der Weg einfach nicht zu, und als der neben ihm sitzende Kelly sagte: »Es wird noch enger«, unterdrückte Bill nur mühsam einen Fluch.
    Sie fuhren durch eine hügelige Landschaft. Kein Wald war zu sehen, dafür viel Gras und Steine. Am Himmel ballten sich Wolken zusammen. Sie sahen düster aus und wirkten wie Vorboten eines drohenden Unheils. Kelly hatte nicht gelogen. In der Tat wurde die Strecke eng und auch kurvig. Bill mußte mit der Geschwindigkeit herunter. Willig nahm der Silbergraue die Kurven.
    Es war nur mehr ein kurzes Stück. Schon bald näherten sie sich dem Meer. Da fiel das Gelände vor ihnen ab, und sie konnten bereits die wie gläsern wirkende Fläche des Sees erkennen.
    Ein prächtiges Bild, für das alle drei keine Blicke hatten, denn der kleine Hafen war wichtiger.
    »Da müssen wir hin«, erklärte Kelly. »Der Weg führt direkt zum Hafen.«
    Bill nickte nur. Er fuhr jetzt schneller. Der Bentley protestierte wütend, aber er schaffte auch den Rest der Strecke.
    Der Hafen war keiner. Er hatte nur das Glück, einigermaßen geschützt zu liegen. Es gab nicht einmal einen Kai. Die breiten Fischerboote schaukelten auf den auslaufenden Wellen. Taue verbanden sie mit in die Erde gerammten Pflöcken.
    Der Kies knirschte, als Bill den Wagen ausrollen ließ. Rasch stiegen die drei Männer aus, und Kelly deutete auf die rechte Seite der kleinen Hafenbucht. »Da liegt mein Boot.«
    »Ist es vollgetankt?« fragte Bill.
    »Glaube schon.«
    Bill verließ sich darauf und wollte losrennen, als Sukos Ruf ihn stoppte.
    »Da!«
    Der Chinese deutete zum Himmel. Die Blicke der beiden anderen folgten dem ausgestreckten Zeigefinger. Jetzt entdeckten auch sie das Hexenschiff.
    Es jagte durch die Wolken.
    Die drei Männer hielten den Atem an. Das hatten sie nicht erwartet. Es war ein unheimliches Bild, kaum zu fassen und nicht erklärbar. Ein regelrechtes Geisterschiff fuhr durch die Wolken mit geblähtem und gleichzeitig zerfetztem Segel.
    Ob das Schiff eine Besatzung besaß, konnten die Männer von ihrer Position aus nicht erkennen. Die Wolken nahmen ihnen die Sicht. Keiner sprach. Jeder der drei verfolgte staunend den Weg des Schiffes durch die Wolken.
    »Das ist wie im Märchen!« hauchte Kelly und strich sein schwarzes Haar zurück.
    »Nur enden Märchen meistens gut. Was ich bei diesem Fall noch nicht behaupten kann.« Bill hatte die Hände geballt und flüsterte den Namen seines Freundes John Sinclair.
    »Glaubst du, daß sich John auf Deck befindet?« fragte Suko.
    »Sicher.«
    »Und wie holen wir ihn da weg?« fagte Kelly.
    »Das Schiff wird landen«, erwiderte Suko überzeugt. »Ein Schiff ist für das Meer gebaut und nicht für die Luft.« Er grinste. »Von einigen Ausnahmen mal abgesehen. Wir müssen uns sputen, um ins Boot zu kommen. Los, Freunde, ran!«
    Kelly war am schnellsten bei seinem Boot. Er löste das Tau und schob den Kahn ins Wasser. Hochseetüchtig war er nicht. Sie würden mit den Wellen sicherlich Mühe haben und mußten geschickt die Dünung abreiten, wenn sie vorankommen wollten.
    »Dafür hat es einen Rolls-Motor«, erklärte Kelly und grinste dabei. »Das Boot ist schnell. Ihr werdet euch wundern.«
    »Dann mal los!«
    Während Bill die Worte sprach, tuckerte bereits der Motor. Kelly startete, und der Reporter wurde zurückgeworfen. Er fiel auf die kleine Sitzbank am Heck.
    Suko lachte hart auf. Wasser schäumte. Gischtfontänen bildeten zu beiden Seiten Vorhänge.
    Die Wellen rollten heran. Sie schlugen gegen den Kiel, hoben das Boot manchmal hoch, daß Bill und Suko das Gefühl haben konnten, auf
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