Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
da, wo sie auch hingehört.« Marnie lachte und hörte erst auf, als Ike sie mit seiner Waffe bedrohte.
    Er war froh, dass auch die Frauen nicht mehr sprachen. So konnte er seinen eigenen Gedanken nachgehen, die sich um den Begriff Hexenwelt drehten. Ike stand noch zu sehr mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen, als dass er damit etwas hätte anfangen können. Es war zu unlogisch, einfach zu verrückt. Doch es passte haargenau zu diesen Frauen, die für ihn keine mehr waren, obwohl sie noch so aussahen. Sie waren zu Weibern degeneriert, zu bösartigen Hexen. Diese Tatsache brachte Ike zwar nicht um den Verstand, aber sie ließ sein Weltbild schon wanken.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht wahr!«
    »Doch«, erklärte die Grauhaarige, »es ist wahr...«
    Plötzlich kreischte Marnie los. »Gib dir keine Mühe, verflucht! Er will es nicht glauben. Lass ihn doch, verdammt noch mal!«
    »Halt dein Maul!«, brüllte Ike zurück. »Ich will die ganze Wahrheit wissen!«
    Marnie fing an zu kichern. »Gut, Paula, in dem Fall sag sie ihm. Sag ihm die Wahrheit.«
    »So ist es recht, Marnie!« Turner wandte sich der grauhaarigen Paula zu. »Und nun will ich von dir hören, wo diese Hexenwelt ist? Stehen wir bereits darin?«
    »Das auf keinen Fall.«
    »Ach. Dann ist sie woanders, wie?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Paula hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich habe keine Ahnung«, erklärte sie. »Keiner von uns weiß, wo sich die Hexenwelt befindet.«
    »Ach...« Er kicherte. »Aber meine Frau soll sich dort befinden, wie? Sie ist also in dieser Welt, von der ihr nicht wisst, wo man sie findet. Das soll ich glauben?«
    Paula schaute ihn bei ihrer Antwort an. »Es ist die Wahrheit«, versicherte sie. »Die absolute Wahrheit. Auch wenn es schwer für dich ist, du musst sie akzeptieren.«
    Ike schaute die Frau an. Jedes Wort hatte er gehört und auch behalten. Es war schon komisch, aber in diesem Fall glaubte er ihr. Das dachte man sich nicht aus, zudem sahen sich die Versammelten hier ebenfalls als Hexen an. Sie lebten zwar in der normalen Welt, aber warum sollte es keine andere geben? Er hatte in den letzten Stunden erfahren, dass verdammt vieles möglich war.
    »Gut, ich akzeptiere das.« Jetzt klang seine Stimme wesentlich leiser. Er war von den hochschäumenden Wellen der Emotionen wieder nach unten geglitten. »Jetzt will ich von dir wissen, wo sich die Hexenwelt befindet. Wie komme ich dorthin? Ich will meine Frau zurückhaben!«
    Nicht nur Paula schüttelte den Kopf, auch die anderen Frauen kamen ihrem Beispiel nach.
    »Nicht...?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte die Frau mit den grauen Haaren. »Aber wir wissen, dass es sie gibt und...«
    »Scheiße!«, schrie Ike und trat wütend auf den Boden. »Aber meine Frau ist doch angeblich dort.«
    »Ja.«
    »Wie kam sie dorthinein?«
    »Sie wurde geholt!«
    Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Er war vor Erstaunen stumm. Wahrheit? Dichtung? Turner konnte sich vorstellen, dass er sich immer mehr von der Wahrheit entfernte. Ein etwas dümmliches Grinsen zeigte sich auf seinen Lippen, als er das Wort »geholt?« nachplapperte.
    »Genau.«
    »Und wer hat sie geholt? Oder habt ihr sie gebracht?«
    »Nein, es war Assunga, die sie geholt hat«, berichtete Paula.
    Ike Turner sagte nichts. Die letzte Antwort hatte ihn sprachlos gemacht. Es war wieder ein Name gefallen, den er bisher nicht kannte. Er musste über ihn nachdenken, bevor er leise fragte: »Assunga? Wer ist denn Assunga?«
    »Die Herrin der Hexenwelt. Sie ist selbst eine Hexe, und sie hat verdammt viel Macht.«
    Ike Turner erlebte ein großes Durcheinander. Er stellte fest, dass ihm die Felle davonschwammen. Er hatte sich auf einem guten Weg befunden, und nun ging er ihn zurück.
    Er riss sich zusammen. »Ich will, verdammt noch mal, wissen, wo sich die Hexen weit befindet und auch diese Assunga. Ich will es wissen, versteht ihr?«
    »Ja, wir verstehen alles«, sagte Paula. »Aber wir können dir nicht helfen. Wir haben Assunga erlebt. Sie hat sich für deine Frau entschlossen, und dabei bleibt es auch. Assunga mochte sie. Sie war von ihr begeistert, und auch deine Frau hat sich nicht gegen die neue Freundin gewehrt. Sie ist gern mit ihr gegangen.«
    Ike konnte es nicht glauben. Das war alles zu hoch für ihn. Hier waren Grenzen eingerissen und dann wieder verschlossen worden, und er stand außen vor. Ihm sollte bewusst gemacht werden, dass er seine Frau wohl nicht mehr wieder sehen würde.
    Auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher