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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia
Autoren: Robin Black
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keine Antwort schuldig. Du bist meine Ware, die ich gekauft habe, mehr nicht.«
Das war es also, dachte Lilith verbittert, sie war nichts weiter als ein Stück Vieh.
Sie fror trotz der angestauten Hitze im Wagen erbärmlich.
Barrn warf ihr eine verschlissene Decke hin. »Hier das muss reichen.« Dann verließ er den Wagen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Sie hatte ihn verärgert, aber sie wusste nicht warum. Sie hörte das kratzende Geräusch des Riegels, als er die Türe von außen verschloss. Ermüdet und völlig erschöpft glitt Lilith in einen komatösen Schlaf.
Ferne Stimmen drangen nur ungenau zu ihrem Verstand vor und sie tat sich schwer, die genaue Bedeutung der Worte zu erfassen. Sie hörte eine Stimme, die ihr vertraut vorkam. »Wie geht es ihr? Sie schläft nun schon seit knapp zwei Tagen so. Kannst du ihr helfen?«
Eine knarzige und verdrießliche Stimme, die ihr völlig unbekannt war, antwortete: »Sie ist ein Mischblut, wie soll es einer Dämonin mit einem Stein schon gehen? Lasst sie sterben. Es ist eine unnütze Sklavin. Wozu wollt ihr sie haben?«
Eine vertrocknete Hand griff unter Liliths Kinn und ihr Kopf wurde nach allen Seiten gedreht. »Sie taugt doch für nichts.«
»Wenn ich dich etwas frage, erwarte ich eine präzise Antwort und nichts anderes«, ertönte nun wieder Barrns Stimme.
Die Hände ließen von Liliths Kinn ab und zogen dafür grob ihre Augenlider auf, sodass Lilith empört über die Helligkeit aufstöhnte.
»Hm. Hm. Hm. Die Wunden sollten zu behandeln sein, aber gegen ihren Stein gibt es kein Heilmittel. Wie jeder Diamant strebt er nach Macht, aber ihr Körper wurde nicht für ein Juwel geschaffen. Sie wird daran zerbrechen.«
»Kümmere du dich, um ihre Wunden. Ich werde mir Gedanken um ihren Stein machen, wenn es soweit ist«, entschied Barrn ungeduldig, und Lilith hörte, wie der andere Mann daraufhin keifte: »Euer Vater wäre entsetzt, wenn er davon erfahren würde, was ihr hier in mein Zelt geschleppt habt.«
Eine unangenehme Stille trat ein. Erst nach einer langen Pause ertönte Barrns gefährliche Stimme: »Willst du mir drohen, alter Mann?«
Angst erfüllte plötzlich den Raum. Lilith konnte die Furcht des Mannes förmlich schmecken.
»Nein, Herr. Nie würde ich euch drohen wollen. Ich werde mich sofort um das Mischblut kümmern.«
Wieder einmal hatte dieser Barrn, der keinen Diamanten trug, seine Umwelt in Angst und Schrecken versetzt. Lilith hörte, wie der Krieger aufstand. Seine Schritte knirschten über den Sand und die Zeltplane wurde zurückgeschlagen. Jetzt war sie alleine mit dem fremden Mann und sie stellte sich, nur durch ihre dichten Wimpern blinzelnd, weiterhin schlafend.
Ein Raunen durchbrach plötzlich die Stille und ließ sie aufhorchen. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nur einzelne Satzfetzen verstehen. »Er ... muss ... es ... erfahren ... sage ... Dämonenmädchen ... Azra ... geh ... nun ...«
Abrupt wurde das Flüstern unterbrochen und ein kleiner Tumult entstand im Zelt. Lilith hielt es nicht länger aus und versuchte unter halb geöffneten Lidern die Szene zu erfassen, die sich ihr bot.
Barrn stand wieder im Zelt, sein Schwert hielt er gezogen in der rechten Hand, während er sich über den alten Mann beugte. Die Leichtigkeit, mit der er seine Waffe führte, verblüffte Lilith. Sie hatte seine schlanke Statur völlig unterschätzt, er mochte vielleicht steinlos, aber auf gar keinen Fall wehrlos sein. Die Spitze des Schwertes war auf den Brustkorb des Mannes gerichtet, der schützend seine Hände hob. Lilith erkannte sofort seine knorrige Stimme wieder, als er bettelte: »Herr. Ich musste es tun, niemand stellt sich gegen euren Vater, auch ich nicht. Tut mir nichts.«
Der Wari schüttelte seinen Kopf, und wenn er je Mitleid mit dem Alten gehabt hatte, dann war es nun völlig verschwunden. »Wie konntest du es bloß wagen«, zischte er. »Mich zu hintergehen?«
Der Alte zitterte am ganzen Körper. »Herr«, blaffte er trotz seines schlotternden Körpers. »Euer Vater wird euch finden, dafür habe ich gesorgt.«
Ein undefinierbarer Ausdruck legte sich auf das Gesicht des Waris. Es war eine Mischung aus Abscheu und ehrlicher Trauer, als er flüsterte: »Du hast mich verraten und mich hintergeht man nicht ungestraft.« Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, stach er erbarmungslos zu. Der Mann starb, bevor er überhaupt begreifen konnte, was ihm widerfahren war. Rotes Blut quoll aus der Wunde hervor, als Barrn sich angewidert
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