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Das Herz des Wolfes (German Edition)

Das Herz des Wolfes (German Edition)

Titel: Das Herz des Wolfes (German Edition)
Autoren: Thea Harrison
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Allmächtiger Jesus, ihr beim Ausziehen zuzusehen, auch wenn es nur so wenig war, traf ihn wie ein Maultiertritt. Er sog die Luft ein und wandte sich ab, um die Wand anzustarren.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte sie, »würde ich mir gern etwas Trockenes anziehen.« Sie klang atemlos, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und das war so sexy, als hätte sie mit den Fingerspitzen ganz sacht über die bloße Haut an seiner Wirbelsäule gestrichen.
    Er zitterte. Unter herkulischer Anstrengung brachte er schließlich ein paar Worte hervor. »Tun Sie das.«
    Beim Hinausgehen schaltete sie sämtliche Lampen ein. Ohne Alice wirkte das Zimmer viel zu leer. Während er wartete, strich Riehl durchs Wohnzimmer, blieb im Türrahmen stehen und warf einen Blick in die Küche mit angrenzendem Essbereich. Die Wohnung war natürlich zu warm, aber das hatte er vorher gewusst. Alice’ Wohnung war größer als Haley Cannes’ Apartment. Es sah aus, als hätte sie sogar zwei Schlafzimmer, und es gab eine Hintertür. Die großzügig geschnittene Küche war mit einigen leuchtenden Sonnenblumen dekoriert, die strategisch platziert waren, um das Salbeigrün der Schränke zu kontrastieren. In einer Nische, die sich hinter einer Faltschiebetür aus Holz verstecken ließ, waren eine Waschmaschine und ein Trockner übereinander aufgestellt. Im Essbereich stand ein schlichter Eichentisch mit vier Stühlen.
    Er trat an die Hintertür, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen, und stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass auch dieses mit einem Sicherheitsgitter versehen war. Durch das weiße Tosen des Sturms hindurch erkannte er einen kleinen, von einem Sichtschutzzaun umgebenen Garten, der jetzt im Dunkeln und unter einer dicken Schneedecke lag. Dieses winzige Grundstück musste im Frühling, Sommer und Herbst eine erfrischende Oase sein.
    Offenbar hatte Alice also, auch wenn sie es nicht zur Schau stellte, mehr Geld als ihre Freundin. Sie konnte sich eine größere Wohnung mit Garten leisten und sogar in der Stadt ein Auto unterhalten.
    Riehl ging ins Wohnzimmer zurück. Hier gab es schlichte, bequeme Möbel in Erdtönen, eine Couch, einen Schaukelstuhl und eins von diesen langen Sesseldingern – wie hießen die noch? Eine Chaiselongue. Zahlreiche Bücherregale waren mit gebundenen Büchern und Taschenbüchern gefüllt, überall standen Topfpflanzen, und über den Rückenlehnen der Couch und der Sessel lagen wirklich wunderschöne handgearbeitete Quilts. In einer Ecke des Zimmers befand sich ein Ständer mit einem weiteren, unfertigen Quilt in einem runden Rahmen. An den Wänden hingen einige Original-Kunstwerke, üppige Dschungellandschaften in sattem Grün mit gelegentlich eingestreuten exotischen Blüten. Riehl war beim besten Willen kein Kunstkenner, aber alle Bilder waren in einem ähnlichen Stil gemalt und schienen vom gleichen Künstler zu stammen. An einer Wand befand sich ein gasbetriebener Kamin hinter Glas.
    Alice hatte den vorhandenen Raum gut genutzt und eine Oase darin erschaffen. Er wirkte behaglich, vermittelte aber zugleich ein Gefühl von Weite, Licht und freier Natur. Riehl zündete den Gaskamin an und trat zurück. Strategisch platzierte Flächenstrahler trugen dazu bei, eine ruhigere Abendstimmung zu schaffen. Dank der flackernden Flammen konnte er sich beinahe vorstellen, draußen im Grünen an einem Lagerfeuer zu sitzen. Mann und Wolf waren äußerst angetan.
    Zarte Funken ihrer magischen Energie waren in ihrer Wohnung verstreut, kaum mehr als ein weiches Glimmen. Hier roch es nach ihr, nach diesem zarten, bewegenden, geheimnisvoll verlockenden Duft. Tief ein- und ausatmend spürte er, wie die Spannung zwischen seinen Schulterblättern nachließ. Ihre Wohnung war angenehm und einladend, aber nicht überladen oder protzig. Hier fühlte er sich nicht eingeengt. Er fühlte sich wohl.
    Während er sie im Schlafzimmer umhergehen hörte, stellte er sich vor, wie sie ihre restliche Kleidung auszog. Sofort wurde sein Schwanz hart und drängte sich gegen den Reißverschluss seiner Hose.
    Er war so ein Mistkerl. Konnte er sich noch schändlicher benehmen?
    Sie durchlebte gerade einen der schlimmsten Tage, die man überhaupt haben konnte, und er war noch nicht vorüber, denn so sehr Riehl ihr auch Ruhe und Erholung gönnen wollte, er musste sie noch vernehmen. Also sollte er darüber nachdenken, wie er ihr helfen konnte, nicht darüber, wie sie schmecken würde und was für ein Gefühl es sein würde, wenn sich ihr
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