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Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Titel: Das Herz des Werwolfs (German Edition)
Autoren: Jessica Andersen
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loderte die Macht, und in ihrem Gesicht stand ein furchterregend glückseliger Ausdruck, als sie das Messer an der Kuhle zwischen Redas Brüsten ansetzte.
    Ein stechender Schmerz, und ein Tropfen Blut quoll heraus. Der Anblick ließ die Bisswunden an ihrem Handgelenk und ihrem Hals pochen, und der Rest von ihr schmerzte vor Wehmut. Es tut mir leid, Geliebter. Ich habe versucht, lange genug durchzuhalten.
    Die Hexe beendete schwungvoll ihren Gesang, zog das Messer zurück und …
    Moragh keuchte entsetzt auf, als die Doppeltür sich mit einem lauten Knall öffnete, der Reda daran erinnerte, wieder Ettin in Dayns Hütte hereingeplatzt war. Doch die Kreatur, die dieses Mal den nachtschwarzen Türeingang ausfüllte, wer kein dreiköpfiger Riese, sondern ein gewaltiges schwarzes Einhorn mit langer Mähne und langem Schweif, einem riesigen geschwungenen Horn und Mordlust in den feurigen orangefarbenen Augen.
    Und auf seinem Rücken ritt ein Märchenprinz.
    Er trug die Tunika der Rebellen über dem Hemd und schwang sein Schwert, während das riesige Einhorn in die Halle galoppierte und auf Moragh zupreschte. Die Hexe kreischte, wich zurück und hob ihr kleines Messer.
    Dayn! Reda wusste nicht, ob es ihr gelang, das Wort laut auszusprechen, oder ob es nur in ihren Köpfen erklang, übertragen durch die Verbindung der Liebe, die plötzlich heftig zwischen ihnen aufflammte. Auf jeden Fall hörte er sie. Für einen kurzen Moment sah er ihr in die Augen, und in seinem Blick las sie alles, was sie selbst fühlte.
    Das Einhorn ritt knapp an Moragh vorbei. Dayn sprang kraftvoll ab und stürzte sich direkt auf die Hexe, noch bevor das Tier rutschend zum Stehen kam, dabei gegen Reda prallte und sie zur Seite stieß.
    Sobald Reda einen Fuß aus dem mit Pulver gemalten Bannkreis gesetzt hatte, verlosch die Magie. Sie war frei! Sie rappelte sich auf und wich zurück, als der riesige Kopf des Einhorns sich ihr zuwandte und das Licht sich auf seinem gewundenen Horn spiegelte.
    Dayn schwang noch im Sprung sein Schwert, aber Moragh duckte sich und wich aus. Sie hielt mit gezogenem Messer auf Reda zu. Das Einhorn drehte den Kopf und senkte seine riesige Waffe, aber Dayn war schneller. Er warf sich auf Moragh. Sie gingen gemeinsam zu Boden,rollten sich herum und kämpften.
    Und dann kämpften sie nicht mehr.
    Reda rannte zu ihnen. Ihr Herz blieb einen Augenblick stehen und erwachte erst klopfend wieder zum Leben, als er sich bewegte und die Hexe von sich schob. Sie lag auf dem Rücken und hatte beide Hände um ihr eigenes Messer geklammert, das tief in ihrem Herzen steckte.
    „Sie ist fort“, sagte er. Was auch immer er getan hatte, um zu ihr zu kommen, hatte seine Stimme rau gemacht.
    Reda wartete, bis er sie ansah. Dann lächelte sie. „Ich nicht.“
    Seine Miene veränderte sich, hellte sich auf. „Ach, Reda.“
    Auf einmal war es ganz einfach, zu ihm zu gehen und ihm die Hand an die Wange zu legen. „Du hast die anderen im Stich gelassen, um mich zu finden.“ Das hätte sie nie von ihm verlangt, aber es war trotzdem wichtig.
    Doch er schüttelte den Kopf. „Ich musste zuerst zu dir kommen, mein Herz. Ich will das hier nicht ohne dich tun. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – nichts ist wichtig, wenn du nicht an meiner Seite bist.“
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als alles, was sie je gewollt hatte – selbst die Dinge, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie sie wollte –, plötzlich in Reichweite lag. Und, noch besser, sie musste sich damit jetzt noch nicht beschäftigen. Sie wollte nur den Mann ansehen, der im Augenblick vor ihr stand.
    „Ich liebe dich.“ Die Worte machten ihr keine Angst, und sie taten auch nicht weh. Aber sie waren wichtig.
    Sein Gesicht entspannte sich, und seine Augen leuchteten auf. „Meine süße Reda.“ Er nahm sie in die Arme und küsste sie, sodass seine Lippen noch auf ihren lagen,als er sagte: „Bei allen Göttern, Reda, ich liebe dich auch. Du bist die Einzige für mich. Du bist mein Leben, meine Liebe, mein Ein und Alles. Ich bin nicht geboren, um König zu sein, und ich habe keine Lust auf Politik. Ich will nur ein Mann sein, der mit seiner Geliebten zusammen ist.“
    Sie küsste seinen Kiefer, schnappte nach seinem Hals und spürte, wie er in ihren Armen erbebte. „Du redest von Königen und Politik, als wäre die Schlacht bereits gewonnen. Für mich klingt es so, als finge sie gerade erst an.“
    „Die Pflicht ruft.“ Er löste sich von ihr, als das Einhorn neben ihn
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