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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Autoren: J. D. Robb
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mit dem sie sich begnügen musste, seit sie aus der exklusiven Wohnung in der Upper West Side mit dem prall mit unzähligen wunderschönen Kleidern gefüllten Schrank, die sie sich dank ihres vollen Terminkalenders früher hatte leisten können, rausgeflogen war.
    Drogen, hatte die Bewährungshelferin erklärt, schickten einen in eine abwärts verlaufende Spirale, und häufig endete diese Spirale mit einem elendigen Tod.
    Sie hatte die Spirale überlebt, ging es Jacie durch den Kopf, nur dass eben jetzt ihr Leben elend war.
    Noch ein halbes Jahr, versprach sie sich. Dann wäre sie wieder ganz oben.
    Dann entdeckte sie den Typen, der ihr entgegenkam. Reich, exzentrisch und eindeutig am falschen Ort - in dieser Gegend lief kaum je ein Mann in einem teuren Smoking oder gar in einem eleganten, schwarzen Umhang, mit einem Zylinder auf dem Kopf und einer schwarzen Ledermappe in der Hand herum.
    Jacie setzte ihr Arbeitsgesicht auf und strich mit einer Hand über ihren knappen Rock. »He, Baby. Du siehst so schick aus, warum feierst du nicht etwas mit mir?«
    Als er sie mit einem schnellen, beifälligen Lächeln ansah, blitzten in seinem Mund zwei Reihen kerzengerader, strahlend weißer Zähne auf. »Was hast du dir denn vorgestellt?«
    Seine Sprechweise passte zu seinem Aufzug. Er gehörte eindeutig zur Oberschicht, dachte sie halb wehmütig und halb erfreut. Stilvoll, kultiviert. »Was du willst. Du bist der Boss.«

    »Dann vielleicht eine kleine Privatparty, irgendwo hier … in der Nähe.« Er sah sich suchend um und winkte dann in Richtung einer schmalen Gasse. »Ich habe leider nicht viel Zeit.«
    Die Gasse verhieß einen Quickie, und der kam ihr gerade recht. Sie brächten die Sache innerhalb von wenigen Minuten hinter sich, und wenn sie geschickt vorging, strich sie neben der Gebühr vielleicht noch ein ordentliches Trinkgeld ein. Dann reichte ihre Kohle für die Miete und die Busenstraffung, dachte sie vergnügt.
    »Du bist nicht hier aus der Gegend, oder?«
    »Weshalb fragst du das?«
    »Du klingst nicht so und siehst auch nicht so aus.« Sie zuckte mit den Schultern. Im Grunde ging es sie nicht das Geringste an. »Sag mir, was du möchtest, Baby, dann bringen wir den finanziellen Teil dieses Geschäfts sofort hinter uns.«
    »Oh, ich will alles.«
    Lachend legte sie die Hand in seinen Schritt. »Mmm. Das spüre ich. Dann sollst du auch alles kriegen.« Dann kann ich endlich diese Schuhe ausziehen und etwas trinken. Sie nannte einen hohen Preis, und als er einfach nickte, verfluchte sie sich stumm, weil sie nicht noch höher gegangen war.
    »Ich will den Zaster vorher«, erklärte sie entschieden. »Erst das Geld, dann das Vergnügen.«
    »Sicher. Als Erstes wird bezahlt.«
    Immer noch lächelnd drückte er sie plötzlich mit dem Gesicht gegen die Wand, riss ihren Kopf an den Haaren nach hinten, zückte gleichzeitig ein Messer und schlitzte ihr, bevor sie auch nur schreien konnte, mit
einem schnellen Schnitt die Kehle auf. Sie starrte ihn aus großen Augen an, öffnete den Mund, machte ein gurgelndes Geräusch und glitt dann an der Mauer in den Dreck hinunter.
    »Und jetzt kommt das Vergnügen«, stellte er zufrieden fest und machte sich ans Werk.

1
    Es gab einfach immer wieder Neues zu sehen. Egal, wie oft man schon durch das Blut und durch die Eingeweide Toter gestapft war, egal, wie häufig man das grausige Szenarium gewaltsamer Tötungen schon erlebt hatte, es gab doch immer wieder Neues.
    Immer gab es etwas, das noch schlimmer, noch gemeiner, noch verrückter, noch bösartiger, noch grausamer war.
    Als Lieutenant Eve Dallas über der Gestalt stand, die einmal eine Frau gewesen war, fragte sie sich, ob dies nicht vielleicht doch der Gipfel allen Grauens war.
    Zwei der uniformierten Beamten, die zum Fundort gerufen worden waren, standen immer noch am Ausgang der schmalen, engen Gasse und kotzten sich die Seelen aus dem Leib. Sie selbst stand mit versiegelten Händen und Schuhen direkt neben der Toten und atmete, damit ihr eigener Magen sich beruhigte, ein paar Mal möglichst langsam aus und ein.
    Hatte sie schon einmal so viel Blut gesehen? Sicher war es besser, wenn es ihr nicht mehr einfiele.
    Sie ging in die Hocke, öffnete den Untersuchungsbeutel und zog den Identifizierungspad zur Überprüfung der Fingerabdrücke des Opfers daraus hervor. Da sich das überall verspritzte Blut nicht einfach abwischen ließ, dächte sie am besten nicht mehr darüber nach. Sie hob die schlaffe Hand der Toten und drückte
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