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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Autoren: J. D. Robb
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eben mit Jack und anderen Serienmördern befasst.«
    »Sie haben solche Sachen gelesen, als Sie noch ein Kind waren?«
    »Na und?«
    »Tja …« Sie wusste nicht, wie sie es formulieren sollte. Ihr war bekannt, dass Eve in einer Reihe Kinderheime aufgewachsen war. »Hat denn keiner der Erwachsenen
Ihre Lektüre überwacht? Was ich damit sagen will, ist, meine Eltern - und sie waren alles andere als streng - hätten uns als Kinder so etwas untersagt. Sie wissen schon, schließlich werden Menschen in diesen Jahren geprägt, und sie könnten von solchen Dingen Alpträume bekommen, emotionale Schäden oder so.«
    Sie hatte bereits lange, bevor sie hatte lesen können, jede Menge emotionaler Schäden abbekommen, dachte Eve. Und was die Alpträume betraf - sie konnte sich an keine Zeit erinnern, in der sie nicht von Alpträumen gepeinigt worden war.
    »Wenn ich im Internet Informationen über den Ripper oder John Wayne Gacy gesucht habe, war ich wenigstens beschäftigt und habe keine Schwierigkeiten gemacht. Das war das Wichtigste für sie.«
    »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Dann wussten Sie also schon immer, dass Sie Polizistin werden wollten.«
    Erst hatte sie nur gewusst, dass sie etwas anderes werden wollte als ein Opfer. Dann hatte sie gewusst, dass sie für die Opfer eintreten wollte. Weshalb sie zur Polizei gegangen war. »Mehr oder weniger. Der Ripper hat der Polizei Nachrichten geschickt, aber erst nach einer Weile. Nicht sofort beim ersten Mal wie unser Typ. Dieser Typ hier möchte, dass wir sofort erkennen, was er will. Es geht ihm um das Spiel.«
    »Es geht ihm um Sie«, korrigierte ihre Assistentin, und Eve nickte mit dem Kopf.
    »Ich habe gerade einen Fall abgeschlossen, um den es einen richtiggehenden Medienrummel gab. Auch um den Fall der Reinheitssucher Anfang dieses Sommers gab es jede Menge Wirbel. Wahrscheinlich hat er die Berichte im Fernsehen gesehen. Und jetzt will er selbst
Schlagzeilen machen. Das hat Jack damals auf jeden Fall geschafft.«
    »Er will Sie also in diese Sache reinziehen, damit sich die Medien auf ihn konzentrieren. Die Leute sollen von ihm und seiner Tat fasziniert sein.«
    »Davon gehe ich zumindest aus.«
    »Dann wird er also weiter Jagd auf Prostituierte in derselben Gegend machen.«
    »Das entspräche auf jeden Fall dem vorgegebenen Muster.« Doch nach einer Pause fügte Eve hinzu: »Und das ist es, was er uns suggerieren will.«
     
    Als Nächstes fuhren sie zu Jacies Bewährungshelferin, deren Büro am Rande des East Village lag. Auf ihrem großen, überladenen Schreibtisch stand eine Schale mit farbenfrohen Bonbons, und sie selbst strahlte in ihrem schlichten, grauen Kostüm eine warme Mütterlichkeit aus.
    Eve schätzte sie auf Ende fünfzig. Sie hatte ein freundliches Gesicht, ihre wachen, haselnussbraunen Augen aber zeigten, dass sie sich sicher nicht für dumm verkaufen ließ.
    »Tressa Palank.« Sie stand auf, begrüßte Eve mit einem festen Händedruck und wies in Richtung eines Stuhls. »Ich nehme an, es geht um einen meiner Klienten. Ich habe bis zu meiner nächsten Sitzung zehn Minuten Zeit. Was kann ich für Sie tun?«
    »Erzählen Sie mir von Jacie Wooton.«
    »Jacie?« Tressa zog die Brauen hoch und verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, ihre Augen aber drückten eine gewisse Sorge aus. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Ihnen irgendwelche Schwierigkeiten
macht. Sie ist fest entschlossen, ihre alte Lizenz zurückzukriegen, und ist dabei auf einem guten Weg.«
    »Jacie Wooton wurde heute früh ermordet.«
    Tressa schloss die Augen und atmete ein paar Sekunden langsam ein und aus. »Ich wusste, dass es eine meiner Klientinnen sein musste.« Sie schlug die Augen wieder auf und sah Eve reglos ins Gesicht. »Als die Nachricht von dem Mord in Chinatown im Fernsehen kam, habe ich es instinktiv gewusst. Ich hatte es einfach im Gefühl. Jacie.« Sie faltete die Hände auf der Schreibtischplatte und senkte ihren Blick. »Was ist passiert?«
    »Ich darf Ihnen keine Einzelheiten nennen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ihr die Kehle durchgeschnitten worden ist.«
    »Verstümmelt. In den Nachrichten hieß es, dass in den frühen Morgenstunden in Chinatown eine lizenzierte Gesellschafterin verstümmelt worden ist.«
    Einer der uniformierten Beamten, dachte Eve. Wenn sie den Kerl fände, der geplaudert hatte, drehte sie ihm die Gurgel um. »Mehr kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Ich stehe mit meinen Ermittlungen noch ganz am Anfang.«
    »Ich kenne
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