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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Autoren: J. D. Robb
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die Psyche eines anderen in den Händen hielt.
    Wie zum Teufel war sie dort gelandet?
    »Lieutenant?« Roarke stand in der Tür zwischen
ihren beiden Arbeitszimmern und sah sie fragend an. »Hättest du vielleicht kurz Zeit für mich?«
    »Sicher.« Sie stand auf, durchschritt erneut die Simulation des Schlafzimmers von Katie Mitchell und nahm dabei noch einmal Maß. »Wir könnten natürlich auch versuchen, ihn auf der Straße zu verhaften«, sagte sie dabei zu sich selbst. »Aber Marsonini hatte immer eine Knarre oder einen Stunner dabei, und deshalb hat er das wahrscheinlich auch. Wenn er uns bemerkt und wenn er panisch wird, läuft ihm vielleicht gerade irgend so ein blöder Zivilist, also eine potenzielle Geisel, über den Weg. Wir nehmen ihn also besser in der Wohnung fest. Dort haben wir alles unter Kontrolle. Dort kann er nicht flüchten, dort laufen keine Zivilpersonen rum. Es läuft also bestimmt viel sauberer ab.«
    Sie drehte den Kopf und zuckte mit den Schultern, als sie merkte, dass sie durch die Holographie des Kleiderschranks gelaufen war. »Tut mir leid.«
    »Kein Problem. Du machst dir Sorgen, weil Peabody wehrlos in dem Bett liegen wird.«
    »Sie kann schon auf sich aufpassen.«
    »Das kann sie auf jeden Fall. Aber die Tatsache, dass du dir trotzdem Sorgen um sie machst, macht dir vielleicht begreiflich, wie es mir bei jedem deiner Einsätze geht. Deshalb möchte ich dich bitten, dass ich heute Nacht dabei sein darf.«
    Sie zog eine Braue hoch. »Du? Bittest? Mich? Warum fragst du nicht einfach einen deiner guten Kumpel Ryan oder Jack?«
    »Man versucht eben aus seinen Fehlern zu lernen.«
    »Tut man das?«
    »Ich wäre aus verschiedenen Gründen gerne mit von
der Partie. Einer davon ist, dass dich die Sache inzwischen persönlich berührt. Und es ist immer schwieriger, wenn man von einer Sache persönlich betroffen ist.«
    Sie wandte sich entschlossen von ihm ab. »Ende des Holographie-Programms, Monitore aus.«
    Es stand noch ein Becher kalten Kaffees auf dem Schreibtisch. Sie nahm ihn in die Hand, stellte ihn dann aber wieder ab und griff stattdessen nach der kleinen Statue, die ein Geschenk von Peabodys Mutter war.
    »Es sind nicht die Briefe. Auch wenn ich sie persönlich als Ärgernis empfinde, haben sie mir gleichzeitig geholfen. Und es ist auch nicht die Tatsache, dass er mich als zukünftiges Opfer auserkoren hat. Das gehört zu den Risiken meines Berufs. Auch dass er ein bösartiger, arroganter, kranker Bastard ist, ist nicht das Problem. Mit derartigen Typen habe ich schließlich immer wieder mal zu tun. Was mir zu schaffen macht, ist, dass ich mit angesehen habe, wie Marlene Cox darum gekämpft hat, aus dem Koma zu erwachen, und wie vor allem ihre Mutter sie mit reiner Willenskraft dazu bewogen hat. Wie sie neben dem Krankenbett gesessen, ihr vorgelesen, ihre Hand gehalten, leise mit ihr gesprochen und sich einfach geweigert hat zu glauben, dass sie sterben könnte, einfach, weil sie sie über alles liebt und deshalb unmöglich gehen lassen kann.«
    Sie stellte die Statue wieder fort. »Wie sie mich angesehen hat, mit diesem vollkommenen Vertrauen, dass ich den Kerl erwische und ihrer Tochter dadurch helfe, all das zu überstehen. In meinem Job versucht man beinahe immer, für Tote einzustehen. Aber dieses junge Mädchen lebt. Also geht mir diese Geschichte näher als die meisten anderen Geschichten. Sie spricht mich
persönlich an, und ja, es ist tatsächlich schwieriger, wenn man persönlich betroffen ist.«
    »Kannst du mich gebrauchen?«
    »Einen gewieften Computerexperten wie dich? Auf jeden Fall. Ich nehme dich mit auf das Revier, damit du dich bei Feeney melden kannst.«
     
    Sofort nach ihrer Ankunft auf der Wache ließ sie Pamela Renquist in einen Verhörraum bringen. Ihr Heer von teuren Anwälten hatte bereits beantragt, dass sie wieder freigelassen würde, und Eve könnte sich glücklich schätzen, wenn sich die Frau noch zwölf Stunden in Gewahrsam halten ließ.
    Auch wenn Pamela ohne Rechtsbeistand zu der Vernehmung kam, trug sie noch immer ihre eigenen Kleider statt des hässlichen orangefarbenen Gefängnisoveralls. Sie hatte also bereits ihre Beziehungen genutzt.
    Eve bedeutete ihr, Platz zu nehmen, und setzte sich selber an den kleinen Tisch.
    »Ich habe mich bereit erklärt, allein mit Ihnen zu sprechen, weil der ganzen Angelegenheit viel zu viel Bedeutung beigemessen würde, käme extra einer meiner Anwälte hierher.« Pamela setzte sich auf die Kante ihres Stuhls und
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