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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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konnte.
    Er grinste wie eine Katze, die einen Kanarienvogel verschluckt hatte.
    „Oh, verdammt, nein!“, brüllte der Ziegenbart.
    Hinter Dean begannen drei Männer zu lachen. Einer war der Barkeeper, der das Spiel veranstaltete. Die anderen beiden waren die einzigen Spieler, die dageblieben waren, nachdem sie ihr Geld verzockt hatten. Sie waren neugierig, wie das Spiel ausgehen würde.
    Der Barkeeper konnte es sich leisten, zu lachen. Einhundert Dollar der Einkaufssumme wanderten für die Benutzung seiner Halle direkt in seine Tasche. Nachdem Dean Bobby ausgezahlt hatte, blieben ihm drei Riesen. Und es war so gut wie sicher, dass Bobby ihn die sechshundert behalten ließ.
    Oder vielleicht auch nicht. Bobby war in letzter Zeit nicht gerade in wohltätiger Stimmung. Das passiert, wenn man im Rollstuhl sitzt.
    „Es war mir ein Vergnügen, Gentlemen“, sagte Dean, während er seinen Stuhl zurückschob. Er ging zur Bar, um seinen Gewinn und sein Handy abzuholen.
    Missmutig sank der Mann mit dem weißen Ziegenbart in seinem Stuhl zusammen.
    „Das Vergnügen liegt ganz bei dir, Junge“, brummte er.
    Schmunzelnd zählte der Barkeeper einen Stapel Geldscheine.
    „Mach dir keine Gedanken um Hal, Sohn“, sagte er, als er fertig war. „Er ist es einfach nicht gewöhnt, zu verlieren.“
    „Überrascht mich nicht“, kommentierte Dean. „Er ist gut“, dann grinste er breit. „Aber ich bin besser.“
    Die beiden verbliebenen Spieler rollten mit den Augen. Einer von ihnen sprach.
    „Komm das nächste Mal wieder her, wenn du in der Stadt bist. Ich denke, ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, wir wüssten eine Revanche zu schätzen.“
    „Da wette ich drauf“, antwortete Dean fröhlich. Dann ging er zum Ausgang und ignorierte, dass ihm Hal hinter einer Wolke aus Zigarrenrauch messerscharfe Blicke zuwarf.
    Als er die Tür öffnete, zuckte Dean zusammen, als die aufgehende Sonne ihm direkt in die Augen schien. Aus irgendeinem Grund hatte er gedacht, dass die Sonne frühestens in einer Stunde aufgehen würde.
    Er ging über den Parkplatz, griff in die Jackentasche, um sein Handy herauszunehmen, und schaltete es ein. Zwei Nachrichten warteten auf ihn.
    Eine war Wie geht’s euch von Ellen Harvelle, die sich seit des Vorfalls in River Pass mit religiösem Eifer nach den Winchesters erkundigte.
    Die andere war von Sam und ließ ihn wissen, dass es sich bei dem Omen, von dem sie geglaubt hatten, dass es sich in East Brady, Pennsylvania, manifestierte, lediglich um einen verrückten alten Mann mit einem Hang zur Brandstiftung handelte.
    Als er die Nachrichten abgehört hatte, war er beim Impala angekommen, der zwischen einem SUV und einem Pick-up geparkt war.
    Er steckte das Telefon weg und startete den Wagen, sah in den Rückspiegel –
    – und fuhr fast aus der Haut vor Schreck, als er plötzlich Castiels mit Bartstoppeln bedecktes, ausdrucksloses Gesicht auf dem Beifahrersitz entdeckte.
    „Was zur Hölle , Cass?“
    „Sam und Bobby haben gesagt, dass du hier bist. Bobby wollte mich nicht im Haus haben.“
    Dean setzte den Impala von seinem Parkplatz zurück und sah über die Schulter.
    „Wie oft muss ich dich noch an meine Privatsphäre erinnern, Cass, hä?“
    Trotz des Moments der Panik, den er durchgemacht hatte, fiel es Dean schwer, sauer auf Castiel zu sein. Er war ein Engel, der gegen seine Kameraden rebellierte, weil er glaubte, dass sie nicht wahrhaft den Wünschen Gottes folgten.
    Die Engel hatten Castiel für seine Taten getötet, er war aber aus einem nicht erkennbaren Grund wiederauferstanden. Cass glaubte, dass Gott dafür verantwortlich war. Die anderen Engel dachten, es wäre Luzifers Werk, ein Versuch, die Saat des Unfriedens innerhalb der himmlischen Heerscharen zu säen.
    Dean gab einen Scheiß darauf – er wollte nur, dass Engel und Dämonen verschwanden.
    Cass war ein Freund und Alliierter der Winchesters geworden. Auch wenn er einige seiner Fähigkeiten verloren hatte – etwa die, andere zu heilen –, hatte er immer noch genug Engel-Mojo, um Sam und Dean eine große Hilfe zu sein, wenn sie ihn brauchten.
    „Ich möchte, dass du und Sam nach San Francisco fahrt“, fuhr Castiel fort, ohne Deans Frage Beachtung zu schenken, während der auf die Straße einbog. „Das Herz des Drachen ist wiederauferstanden.“
    „Ah, okay“, antwortete Dean, während er auf die leere Straße fuhr. „Und was soll das genau heißen? Dass da ein Drache in San Francisco ist?“
    „Nein, aber ein Geist
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