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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman
Autoren: Bastei Lübbe
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Muttermal erzählt, das ein Mischlingskind am Hintern hat und das deinem Muttermal an derselben Stelle verdammt ähnlich sieht. Es gibt da noch einen Farmarbeiter, irgendeinen Santo, der gerade eine Aussage macht. Und dieser Santo schwört Stein und Bein, dass er dich mehrfach im Pontokdorf gesehen hat. Gesehen hat er auch, wie du die schwarzen Mädchen angelockt hast.«
    »Wer gibt schon etwas auf die Worte eines Schwarzen?«
    »Das Problem ist nur, dass ein weißer Nachbar der Saldens, ein Mann namens Nathaniel Miller, ausgesagt hat, du hättest dich auch an die Mädchen seiner Arbeiter herangemacht.«
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    »Das kannst du wohl sagen. Und deine Frau hat obendrein erzählt, dass irgendwer dir Geld dafür geboten hat, Horatio in den Knast zu schicken. Das Exempel, das wir an Mwasube statuieren wollten, können wir vergessen. Du siehst also keinen Penny. Nicht, dass dich das beeinträchtigen sollte, im Knast brauchst du ja ohnehin nichts.«
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße! Du musst mich da raushauen, Sammer.«
    »Oh nein, mein Lieber! Dafür bin ich nicht Anwalt geworden! Du hast den südafrikanischen Behörden vorgelogen, du hättest Kontakt zum revolutionären Kern der Schwarzen! Hast behauptet, du wüsstest, wie man einen der SWAPO-Führer drankriegen kann. Du hast dafür Geld kassiert, viel Geld. Es ist nicht meine Schuld, dass du das Geld in ein Unternehmen gesteckt hast, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Sand aus der Wüste nach Europa! Der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Ich könnte mich jeden Tag ohrfeigen, dass ich dir auch nur eine Minute lang geglaubt habe, du hättest wirklich Kontakte zur SWAPO. Mit dem Namen Mwasube hast du mich gelockt, aber du hast mir verschwiegen, dass du nicht Jonker Mwasube, sondern Horatio Mwasube kennst. Du hast uns von einem Mord und einer Vergewaltigung erzählt und dabei ganz zufällig die Farben verwechselt. Nicht ein Schwarzer hat sich da an einer Weißen vergangen, sondern ein Weißer an einer Schwarzen. Als das rauskam, steckte ich schon mitten in der Sache drin, hatte dir schon das Geld aus Südafrika besorgt. Und du hast mich hingehalten, immer wieder, kamst mit Viehmord auf weißen Farmen, mit Waffenraub. Ich habe dir damals schon nicht mehr geglaubt, aber ich dachte, du wärst klug genug, die Dinge so zu biegen, wie wir sie brauchen. Du hast mich belogen, hast die südafrikanische Regierung belogen. Das Schlimmste aber ist, dass du einfach dumm bist, Willem van Leuwen. Deine Dummheit und deine Gier haben mich in eine unmögliche Lage gebracht. Ich habe einiges zu verlieren. Aber wenn ich untergehe, dann gehst du mit.«
    »Aber ich habe die Waffen. Ich habe sie. Sie können vorgelegt werden. Das Gericht wird uns glauben.«
    »Einen Scheiß wird das Gericht tun! In Amerika wird es Ende des Jahres Wahlen gegeben. Kennedy wird an die Macht kommen. Und Eisenhowers Regierung hat Sam Nujoma Exil in New York gewährt. Südafrika steht unter ständigem Beschuss der UNO. Der Welt passt es nicht, wie wir hier in Afrika mit den Schwarzen umgehen. Was wir gebraucht hätten, wäre ein Schwarzer gewesen, der wirklich gemordet, vergewaltigt und geraubt hat. Nur mit solch einem Mann hätte die Apartheid bei der UNO gewisse Dinge durchsetzen können. O mein Gott! Wenn ich nur daran denke, dass ich geglaubt habe, du könntest der Mann sein, der uns diesen Schwarzen liefert, könnte ich mich stundenlang ohrfeigen.«
    »Ich kann die Beweise noch immer liefern«, erklärte van Leuwen, nun weitaus verzagter.
    »Einen Scheiß kannst du. Es ist aus, Leuwen, kapier das endlich.«
    »Ich muss auflegen, Sammer. Ich melde mich wieder.«
    Rechtsanwalt Sammer lachte. »Ach, Leuwen, du bist wirklich so dumm, wie die Nacht dunkel ist. Du willst nicht nur auflegen, du willst abhauen. Aber keine Sorge. Vor deiner Tür stehen die Bullen. Sergeant Lang hat mich schon vor zwei Stunden angerufen.«
    »Der steckt genauso mit drin.«
    Sammer lachte wieder. »Nein, er hat seinen Arsch gerettet, hat rechtzeitig die Seiten gewechselt. Der Ring. Erinnerst du dich an den Diamantring, der bei dem toten Namamädchen gefunden wurde? Er hat ihn genommen und seiner Frau geschenkt. Deine Schwiegermutter hat ihn wiedererkannt. Sie hat ihn heute Morgen aufgesucht. Er könne den Ring behalten, hat sie gesagt. Seine Frau müsse nichts erfahren. Sie wolle dafür nur, dass er vor Gericht und an Eides statt aussage, dass der Ring am Finger des toten Mädchens
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