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Das Haus in der Eve-Street

Das Haus in der Eve-Street

Titel: Das Haus in der Eve-Street
Autoren: Matthias Goosen
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weiteren sexuellen Ereignisse – früher oder später – steht. Wenn sie in der Grundschule mit einer paar Freunden im Wald waren und einer auf die Idee kam, den Längentest durchzuführen, erblicken sie unschuldig Schwänze. Sie testen sich, sie sehen aus nächster Nähe wie so ein Penis, wenn es nicht der eigene ist, aussieht. Dann geht alles ganz schnell, sie wichsen alle zusammen. Und dieses Erlebnis des Gemeinschaftswichsens, das vergisst ein potenziell Schwuler nie mehr. Er sucht nach einem Kick mit weiteren Männern, bis er seine Neigung erkannt hat. Entweder lässt er sie zu, dann kommt er zu uns und lässt seine Ehefrau, wenn er eine hat, für ein paar Stunden alleine (das tut in den meisten Fällen der Ehefrau auch einmal gut) und kommt zu uns. Wir befriedigen diese Gelüste, egal was es ist.
      Seit neuestem gab es auch SM, das heißt Sado-Maso und die Menschen liebten es gedemütigt und ein wenig gepeitscht zu werden. Für diese Anstrengung gingen 150 Dollar in die unsrige Kasse. Die Verteilung sah ungerecht aus, viele der Boys beklagten sich darüber, weil sie wenig verdienten, aber dafür hatten sie ein Dach über den Kopf, für das sie nichts bezahlten und die Getränke waren ebenso frei.
      Junge, Junge, glaubt mir, in dem letzten Jahr habe ich schon zwei Alkoholiker herangezüchtet, die die Finger nicht von der Flasche lassen wollten.
     
    Wir sind das beliebteste Lokal und jeden Abend ausverkauft. Der Grund dafür waren die vielen Shows, die vielen Möglichkeiten sich sexuell zu befriedigen. Ich habe Maschinen bauen lassen, die durch Dampf einen Kolben bewegen, der für eine noch härtere Penetration sorgt. Die Männer, die auf das stehen, laufen mir die Türen ein und ich – klug wie ich bin – habe mir diese Maschine patentieren lassen. Sie läuft im Patentamt jedoch unter einen anderen Namen, als Penetriermaschine, sondern unter Geschirr-Trockner. Man hat mich ausgelacht, weil niemand an so einen Schwachsinn geglaubt hat. Aber in der Zwischenzeit habe ich schon einige solcher Dinger verkauft, und das für ziemlich viel Kohle. Jedes Mal glaubt die Ehefrau, dass der Ehemann etwas Gutes für sie bestellt hat. Denn wenn man ein Handtuch auf den Kolben spannt, braucht man nur mehr das Geschirr hinhalten und der Geschirr-Trockner erledigt glänzend den Rest. Tja, man muss nur kreativ sein.
      Das Leben konnte so schön sein.
     
    Wenn die Tore zu unserer Liebeshölle geöffnet wurden, kamen immer ein paar zwielichtige Gestalten als erstes herein und setzten sich an die Bar. Es lief meistens immer gleich ab. Die Bar füllte sich als erstes und dann, wenn genügend Alkohol getrunken wurde, suchten sie sich einen Jungen oder ein Mädchen aus. Die Mädchen gingen freilich halb-nackt durch den Raum. Während die Jungs im anderen Trakt des Hauses verweilten und sich dort um die Gäste kümmerten, die sich schon vorangemeldet hatten.
      Der zweite Trakt des Hauses füllt e immer erst später, war dafür aber umso länger voll. An diesem besagten Abend, richtete ich mich in einem der Nebenzimmer für meinen großen Auftritt her. Ich würde auf einem Tisch stehen, während Thomas die Auktion leitete. Das letzte Mal haben sie wegen mir gerauft, ich hoffte, dass das diesmal ausblieb. Aber lustig war es immer, diese Männer zu beobachten, wie sie ihre Lippen spitzten, weil sie den muskulären Körper berühren wollten. Und dafür machten sie ziemlich viel Geld locker.
      Ich stand auf dem Tisch und wartete, und plötzlich ging die Tür auf und Männer, einige von ihnen ziemlich düster und dunkel gekleidet, setzten sich auf die freien Stühle nieder. Ich stand weiterhin auf dem Tisch und hatte nur Unterwäsche an. Jeder, der den Raum betrat war immer völlig fassungslos und ich bemerkte welchen Einfluss Nacktheit auf ihre Gemüter hatte. Einerseits wollten sie sich dagegen wehren und mich angreifen, mich nur kurz berühren. Haut auf Haut. Aber andererseits wollten sie auch schreiend davonrennen, weil ihnen die Kirche den Satan in ihr Hirn gepflanzt hatte, sie würden in die Hölle kommen, wenn sie sich diesen Gelüsten hingeben sollten. So ein Schwachsinn, sage ich. Denn wenn ich Satan im Kopf hätte, der mich quält und mich verdammen wollte, dann frage ich mich, warum ich mich dabei so gut fühle? Ich will Schwänze – und am liebsten den Schwanz meines Freundes.
      Der Raum füllt e sich, 12 Männer waren gekommen, alle mit fetten Brieftaschen. Es wurde Schnaps verteilt, den brauchten sie und dann
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