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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor
Autoren: Catherine Cookson
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Peter tauschten wieder einen amüsierten Blick. Dann folgten sie dem Mädchen um das Haus herum, sprangen von der Terrasse hinunter auf den harten, rauhen Boden und gelangten bald zu dem Felsen und der Plattform. Ein kleiner Bach strömte in Höhe ihrer Köpfe aus einer Spalte in dem Felsen und verschwand in einer anderen Spalte zwischen zwei kleinen Felsblöcken neben der Plattform.
    »Es ist ganz einfach, sehen Sie?« sagte Moira. »Sie stellen Ihren Kübel dorthin, und im Nu ist er voll. Es ist dasselbe Wasser, das wir unten auch haben, aber bei uns ist es teuflisch schwer, dranzukommen. Dad hat versprochen, eine Leitung zu legen, aber Vin wird sich dieses Jahr selbst drum kümmern, wenn er Zeit hat.«
    »Könnten … könnten wir uns das Haus wohl mal ansehen, von innen, meine ich?«
    Moira sah zu Constance auf. »Sicher«, sagte sie ernst, und sofort ging sie zur Terrasse zurück, stieg über die Plastiktischdecke, drehte sich mit dem Rücken zu der Eichentür, beugte sich weit vor, stieß dann mit ihrem kleinen Hinterteil gegen die Tür und sagte: »Hier! Das ist ein Trick. Es ist nie abgeschlossen.«
    Constance hatte Lust zu lachen. Es war so lange her, daß sie wirklich hatte lachen wollen! Doch dann vergaß sie das Kind für einen Augenblick. Sie stand in der Mitte des Raumes zwischen der offenen Tür und der Treppe. Das Zimmer hatte durch das Fenster schon interessant ausgesehen, aber hier drinnen war es faszinierend. Sie blickte zum Fenster links neben der Tür, von dem aus ein flacher Vorsprung etwa zweieinhalb Meter tief in den Raum hinein ragte.
    »Sieh mal, der Kamin, Mutter!«
    Sie drehte sich um und ging zu Peter, der auf einen großen Eisenkorb hinabsah, dessen Stäbe im Laufe der Jahre und durch den Gebrauch rußig und am Boden dünn geworden waren.
    »Hier durch geht’s zum Eßraum.«
    Sie folgten Moira durch einen Türbogen und betraten einen ebenso langen Raum, der aber nicht ganz so breit war. Das war die riesige Küche, genauso wie Harry und Millie sie beschrieben hatten, mit dem offenen Herd und dem Haken, der vom Kamin herunterhing. Daneben stand auf der einen Seite ein rostiger Ofen, und auf der anderen hing ein wertloses Gemälde. Als einziges Möbelstück befand sich ein Tisch in diesem Raum. Er war offenbar ebenso wie der Kamin sehr häufig benutzt worden.
    »Kommen Sie mit hinauf! Sie haben eine großartige Aussicht von den Fenstern dort oben.«
    Sie gingen durch drei hintereinander liegende Räume und befanden sich jetzt über der Küche. An der Vorderfront des Hauses gab es zwei Schlafzimmer, und wie Moira gesagt hatte, war die Aussicht spektakulär. Der Blick von unten war schon wunderschön gewesen, aber hier hatte man den Eindruck, im Himmel zu schwimmen.
    Constance wandte sich vom Fenster ab und sah Peter an. Es schien, als hätte er darauf gewartet, und er sagte ruhig: »Nur fürs Wochenende wäre es wunderbar. Es … es ist so friedlich, nicht wahr?«
    Sie sah ihn noch eine Weile lang an und machte dann eine kleine Bewegung mit dem Kopf. Hinter Peter und dem Mädchen ging sie langsam die Treppe hinunter. In dem langen Raum betrachtete sie noch einmal den Kamin, bevor sie auf die Terrasse hinaustrat. Dort wandte sie sich an Moira: »Würdest … würdest du mich zu deinem Vater bringen?« Während sie sprach, stellte sie sich den großen Burschen vor, den Harry beschrieben hatte.
    »Natürlich. Sagen Sie« – Moira legte den Kopf schief – »gefällt es Ihnen?«
    »Ja, sehr.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Ah, Hannah sagte, daß sie in ihren Knochen spürt, daß heute etwas Gutes passieren würde. Sie spürt eine Menge Sachen in ihren Knochen … diese Hannah. Meine Mutter sagt, daß sie nicht in Ordnung sind, weil sie deswegen Probleme mit dem Wetter hat.«
    Sie stiegen jetzt den Hügel zur Quelle hinauf, und kurze Zeit später gelangten sie zu einem Pfad, der aus dem Wald hinab zu einem Gehöft führte, das von einer Steinmauer eingeschlossen zu sein schien.
    »Es gibt einen kürzeren Weg hinunter«, sagte Moira und deutete links von sich auf einen steilen Trampelpfad, »aber den darf ich nicht nehmen. Meistens benutzen ihn die Jungs. Sie machen dabei ihre Hosenböden kaputt. Ihre Hinterteile sind genauso hart wie ihre Fußsohlen. Dad sagt, daß es sinnlos ist, mit Joe und Davie zu schimpfen. Sein Gürtel ist für sie wie eine Entenfeder.«
    Constance warf Peter einen warnenden Blick zu, weil er ein unterdrücktes Kichern hören ließ. Sie mußte sich selbst das Lachen
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