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Das Haus der Frau M.

Das Haus der Frau M.

Titel: Das Haus der Frau M.
Autoren: Bianca Lange
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dem Krieg als Bauarbeiter erworben, inzwischen gehörte ihm das größte Bauunternehmen des Landes.
    Was für mich selbst bis vor kurzem noch unvorstellbar gewesen war, wurde für mich zum Alltag. Ich lernte zu lächeln, selbst wenn ich müde war und zu danken, sogar wenn ich dem Gast am liebsten die Hoden abgebissen hätte. Anfangs war das schwer, es wurde leichter mit der Zeit. Das lag vor allem daran, dass ich die demütigenden Situationen  durchaus genoss. Werner wollte keinen Sex mit mir, er sprach darüber, dass ich seiner Tochter ähnlich sähe und erzählte ansonsten meist Anekdoten aus den Anfangsjahren seiner Selbstständigkeit.  Er wollte keinen Geschlechtsakt, allerdings befahl er, das ich mich, ihm zu Füßen liegend, mit einer seiner leeren Zigarrenhülsen selbst befriedige. Nach weniger als fünf Minuten erlebte ich einen Orgasmus, wie ich ihn vor meiner „Taufe“ nie erlebt hatte. Als ich fertig damit war Hand an mich zu legen, schien auch Werner zufrieden zu sein. Er stand auf, ich küsste ihm zum Abschied seine erstaunlich gepflegten Füße. Er drückte mir eine Zigarre in die Hand, das sollte dann wohl ein Geschenk sein.
    Auf jeden Fall bedankte ich mich artig. Als Werner weg war, hüpfte ich kurz unter die Dusche und kniete mich erneut, in Erwartung eines neuen Gastes, auf mein Kissen in der Empfangshalle. Doch heute wollte mich kein weiterer Klient benutzen. Vielleicht lag es daran, dass nicht alle meine Schwellungen und Striemen meiner Taufe verheilt waren. Um kurz nach Eins schloss Frau M. die großen Holztüren.
     
    Füße küssen, essen, duschen, so endete mein erster Tag. Nicole war nicht in unserem Zimmer, doch am nächsten Abend erfuhr ich, dass sie den ersten Tag als menschliche Toilette weit besser überstanden hatte als ich. Sie erzählte sogar darüber, dass sie jemand gevögelt hatte. So etwas war mir den ganzen Monat nicht passiert. Sollte ich Eifersüchtig werden?
     
    Um Zehn öffnete Frau M. wieder die Türen, warum sie es stets selbst tat und nicht dem Hausmeister, der Gärtner oder einer der anderen Bediensteten machen ließ, erfuhr ich nie. Auf jeden Fall schien Frau M. gut an uns zu verdienen.
    Um kurz nach klingelte es zum ersten Mal an der Tür. Obwohl sie unverschlossen war, platzte niemals ein Gast einfach so ins Haus. So was gehörte sich ja auch nicht. Ein junger Mann in einem Anzug der vermutlich mehr gekostet hatte, als ich im Quartal als Kauffrau verdienen konnte, trat durch die Tür. Allerdings entschied er sich nicht für mich, sondern für Clara. Ich konnte es ihm nicht verübeln, sie war Bild schön. Langes schwarzes Haar umrahmte ihr ebenmäßiges Gesicht. Doch auch ich sollte noch meinen „Teil“ abbekommen.
     

 
    SIEBZEHNTER AKT
     
    Ein Jahr vergeht im Flug
     
     
    Mein Jahr als Sklavin war angefüllt mit aufregenden, verwirrenden und die Gefühle verstörenden Eindrücken. Ihr erinnert euch an den Musiker? Auch ihm bin ich wieder begegnet. Er lächelte mich an und wählte mich. Nicole zwinkerte mir zu. Sie wusste, dass ich ihn mochte, warum ich ihn mochte, das kann ich euch selbst nicht sagen. Doch vielleicht kennt ihr das Gefühl, wenn von Anfang an die Chemie zu stimmen scheint. Wenn man niemand anderen in einem Raum mehr wahrnimmt, außer eben jener Person? So ging es mir mit ihm. Als er mich wählte, schlug mir mein Herz bis zum Hals. Er befestige eine Leine an meinem Halsband und führte mich in einen Raum, der wie ein gut eingerichtetes Wohnzimmer ausgestattet war. Dort setzte er sich auf einen Sessel und ich kniete mich vor ihm nieder. Er verbrachte den ganzen Tag mit mir. Ich massierte ihm die Füße, servierte ihm das Essen und war auch sonst jedem seiner Wünsche zugetan.  Später am Abend befahl er mich auf den weichen Teppich, vor dem großen, gemauerten Kamin, welcher zur Ausstattung dieses Zimmers gehörte. Auch dort erfüllte ich alle seine Wünsche. Er war zwar fordernd und hart, es erregte ihn und mich gleichermaßen, wenn er mir ins Gesicht schlug, während er mich nahm, doch er nahm mich wahr. Ich war nicht nur ein Objekt für ihn. Wir kamen beide mehr als ein Mal. Ermattet lagen wir schließlich auf dem Teppich und der Musiker begann zu erzählen. Über sein Leben, seine Musik, darüber wie er die Welt und ihre Probleme sah. Wir tranken etwas zusammen, eine erneute Ausnahme des Alkoholverbotes war es, wenn der Gas dies befahl. Einen roten, süßen Wein. Ich bemerkte die Wirkung sofort. Wollt ihr es mir glauben? Ich genoss ihn
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