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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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meine Hand, Miranda.« Innerlich schrie er vor Panik, aber er grinste sie an. »Komm schon, Dr. Jones. Vertrau mir.«
    Schluchzend holte sie tief Luft. Sie löste ihre tauben Finger vom Felsen und griff nach seiner Hand. Einen entsetzlichen
Moment lang hing sie in der Luft, nur eine Fingerspitze vom Tod entfernt. Dann schloß sich seine Hand fest um ihre.
    »Jetzt die andere. Ich brauche deine beiden Hände.«
    »O Gott, Ryan.« Blindlings ließ sie los.
    Als er ihr volles Gewicht hielt, wäre er fast über die Kante gerutscht. Er schob sich mit aller Kraft zurück und verfluchte den Regen, der ihre Hände so schlüpfrig machte. Aber sie half ihm, stieß sich mit den Füßen ab. Ihr Atem ging zischend vor Anstrengung.
    Als Miranda schließlich erschöpft an seine Seite sank, nahm Ryan sie in die Arme und wiegte sich mit ihr im Regen hin und her.
    »Ich habe dich fallen sehen. Ich dachte, du wärst tot.«
    »Beinahe.« Sie hatte ihren Kopf an seiner Brust vergraben und spürte, wie sein Herz raste. Irgendwo in der Ferne ertönte das Heulen von Sirenen. »Wenn du nicht gekommen wärst, läge ich jetzt dort unten. Ich hätte mich nicht mehr viel länger halten können.«
    »Du hättest dich halten können.« Er schob ihren Kopf zurück und sah ihr in die Augen. Auf ihrem Gesicht war Blut. »Du hättest dich noch halten können«, wiederholte er. »Und jetzt kannst du dich an mir festhalten.« Er hob sie hoch, um sie ins Haus zu tragen.
    »Geh so bald nicht wieder fort.«
    »Bestimmt nicht.«

Epilog
    Aber er tat es natürlich doch. Sie hätte es wissen müssen. Dieser diebische Bastard.
    Vertrau mir, hatte er gesagt. Und sie hatte ihm vertraut. Er hatte ihr das Leben gerettet, um es dann sorglos selbst zu zerstören.
    Oh, er hat eine Weile gewartet, dachte Miranda, während sie in ihrem Schlafzimmer auf und ab ging. Er war bei ihr geblieben, bis ihre Schürfwunden und Prellungen behandelt worden waren. Er war an ihrer Seite geblieben, bis sie wußten, daß Andrew außer Gefahr war.
    Er hatte sie beschützend im Arm gehalten, während sie den Alptraum erzählte, den sie mit Elise durchlebt hatte.
    Er hatte sogar ihre Hand gehalten, als sie Cook Ryans leicht abgewandelte Version der Ereignisse erzählten. Und sie hatte ihn dabei unterstützt. Sie hatte jedes Wort von ihm bestätigt und bestimmte Einzelheiten verschwiegen, damit er nicht ins Gefängnis kam.
    Er hatte ihr schließlich das Leben gerettet. Der Wurm.
    Dann war er verschwunden, ohne ein Wort, ohne Vorwarnung. Er hatte gepackt und war auf und davon.
    Sie wußte, wohin er gefahren war. Er war außer ihr der einzige, der von dem Lagerraum wußte. Er war hinter der Dunklen Lady her. Sie zweifelte nicht daran, daß er sie mittlerweile hatte, sie und den David. Wahrscheinlich hatte er sie einem seiner Klienten bereits für eine horrende Summe verkauft und aalte sich an irgendeinem tropischen Strand, schlürfte Rumpunsch und ölte einer knackigen Blondine den Hintern ein.
    Wenn sie ihn jemals wiedersah ... aber natürlich würde das nicht geschehen. Die Geschäfte, die sie miteinander machten – die legalen Geschäfte –, wurden von seinem Galeriemanager betreut. Die Ausstellung war ein rauschender Erfolg. Er hatte davon profitiert, und auch davon, daß er zur Aufklärung einiger Mordfälle beigetragen hatte.
    Auch ihr guter Ruf war wiederhergestellt. Die internationale Presse erging sich in Lobeshymnen. Die tapfere und großartige Dr. Jones.
    Elise hatte sie vernichten wollen und sich am Ende selbst vernichtet.
    Aber sie hatte die Bronze nicht, und sie hatte Ryan nicht.
    Sie mußte akzeptieren, daß sie beide niemals erreichen würde.
    Sie war jetzt allein in einem großen, leeren Haus, während Andrew von seiner Verlobten umsorgt wurde. Er war auf dem Weg der Besserung, und er war glücklich. Miranda freute sich darüber, aber sie war auch entsetzlich neidisch.
    Ihr Ruf war wiederhergestellt, na gut. Sie hatte das Institut, und wurde endlich von ihren Eltern respektiert, wenn auch nicht geliebt.
    Aber das war kein Leben.
    Sie würde sich ein neues schaffen müssen. Ungeduldig fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare. Als erstes würde sie den Rat annehmen, den alle ihr gaben, und einen langen, wohlverdienten Urlaub machen. Sie würde sich einen Bikini kaufen, braun werden und flirten.
    O ja, das mache ich, dachte sie und schob ihre Terrassentüren auf, um in die warme Frühlingsnacht zu treten.
    Die Blumen, die sie in die großen Steinkübel gepflanzt hatte,
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