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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Sie nannte sie jetzt immer beim Vornamen. »Sie führen wieder ihre getrennten Leben, und obwohl Elizabeth den Verlust der Dunklen Lady beklagt, geht es ihr gut. Die Sache mit Elise hat sie schlimmer getroffen. Sie hat ihr Vertrauen und ihre Zuneigung mißbraucht.« Miranda wandte sich ab. »Ich weiß, wie das ist. Ich
weiß genau, wie man sich fühlt, wenn man gebraucht und dann weggeworfen wird.«
    Ryan wollte auf sie zutreten, überlegte es sich dann aber anders und lehnte sich an die Wand. Schmeicheleien, Entschuldigungen und beruhigende Worte waren bei Miranda im Moment nicht angebracht.
    »Wir haben einander gebraucht«, verbesserte er sie. »Und das hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen.«
    »Und jetzt sind wir miteinander fertig«, erwiderte sie gepreßt. »Was willst du also noch hier?«
    »Ich komme, um dir ein Geschäft vorzuschlagen.«
    »Ach, tatsächlich? Warum sollte ich mit dir noch ein Geschäft machen?«
    »Da fallen mir mehrere Gründe ein. Aber sag mir zuerst, warum du mich nicht der Polizei verraten hast.«
    »Weil ich mein Wort halte.«
    »Nur deswegen?« Als sie nicht antwortete, zuckte er mit den Schultern, aber es wurmte ihn trotzdem. »Okay, dann zum Geschäft. Ich habe etwas, das du sicher gern sehen würdest.«
    Er warf die Zigarre in hohem Bogen über das Geländer der Veranda und ging zurück ins Schlafzimmer. Kurz darauf kam er mit seiner Tasche wieder und holte einen sorgfältig eingewickelten Gegenstand heraus. Noch bevor er ihn ausgepackt hatte, wußte sie, was es war, und vor Erregung brachte sie kein Wort heraus.
    »Ist sie nicht großartig?« Er hielt die Figur so, wie ein Mann seine Geliebte hält – liebevoll und besitzergreifend. »Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie ist eine Frau, die Männer auf die Knie zwingt, und sie weiß es. Sie ist nicht immer nett, aber sie fasziniert. Kein Wunder, daß für sie gemordet worden ist.«
    Er blickte zu Miranda hinüber und beobachtete, wie das Mondlicht auf ihrem Haar und den Schultern schimmerte. »Weißt du ... als ich sie fand, verstaut in einem Metallkasten, eingesperrt in dieser staubigen Garage – in der im übrigen Elises Auto stand –, als ich sie herausnahm und sie das erste Mal im Arm hielt, hätte ich schwören können, daß ich Harfenklänge hörte. Glaubst du an solche Dinge, Dr. Jones?«
    Beinahe konnte sie sie selbst hören, wie in ihrem Traum. »Warum hast du sie hierhergebracht?«
    »Ich habe angenommen, daß du sie noch einmal sehen wolltest. Dich vergewissern wolltest, daß ich sie habe.«
    »Ich wußte, daß du sie hast.« Miranda konnte nicht anders, sie mußte näher treten und mit der Fingerspitze das lächelnde Gesicht berühren. »Ich weiß es schon seit zwei Wochen. Als ich feststellte, daß du weg warst, wußte ich es.« Sie blickte von der Bronze zu Ryan. In sein schönes, verräterisches Gesicht. »Ich habe nicht damit gerechnet, daß du zurückkommst.«
    »Ich ehrlich gesagt auch nicht.« Er stellte die Bronzeskulptur auf den Steintisch. »Wir haben beide bekommen, was wir wollten. Du hast deinen guten Ruf wieder. Du bist jetzt eine ziemliche Berühmtheit. Du bist rehabilitiert. Mehr noch als rehabilitiert – du wirst mit Lobeshymnen überschüttet. Wahrscheinlich hast du schon Angebote von Buchverlegern und von Hollywoodproduzenten, die deine Geschichte kaufen wollen.«
    Das stimmte, und es war ihr ziemlich peinlich. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich komme schon noch dazu«, murrte er. »Ich habe mich an die Absprachen gehalten. Ich habe niemals versprochen, den David zurückzugeben, und was sie betrifft – ich habe niemals etwas anderes versprochen, als sie zu finden. Ich habe sie gefunden, und jetzt gehört sie mir, also müssen wir ein neues Abkommen treffen. Wie dringend willst du sie haben?«
    Miranda mußte all ihre Willenskraft zusammennehmen, um nicht aufzukeuchen. »Heißt das, du willst sie mir verkaufen? Ich soll gestohlene Ware kaufen?«
    »Eigentlich hatte ich eher an einen anderen Handel gedacht.«
    »Einen Handel?« Sie dachte an den Cellini, den er so gerne besitzen wollte. Und den Donatello. Ihre Handflächen begannen zu jucken. »Was willst du für sie haben?«
    »Dich.«
    Entgeistert starrte sie ihn an. »Wie bitte?«
    »Eine Lady für eine Lady. Scheint mir fair zu sein.«
    Miranda ging bis ans Ende der Veranda und wieder zurück. Oh, er ist schlimmer als ein Wurm, dachte sie. »Du erwartest Sex mit mir – im Austausch für einen
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