Das Haus am Lake Macquarie
wunderschön. Zum Glück habe ich gestern keine Eheringe gefunden, die mir gefielen. Am besten gebe ich dir gleich deine Kreditkarte wieder, bevor ich es vergesse.”
Isabel wollte aufstehen, doch Luke hielt sie zurück.
“Das kann warten. Zuerst sollten wir meine finanziellen Verpflichtungen dir gegenüber besprechen.”
“Du schuldest mir gar nichts, Luke.”
“Das sehe ich anders. Immerhin hast du deine Arbeit aufgegeben, um meine Frau zu werden. Außerdem hättest du nach der Hochzeit finanziell für immer ausgesorgt gehabt. Und diese Sicherheit möchte ich dir gern für dein ganzes Leben ermöglichen.” Als er sah, dass sie widersprechen wollte, fuhr er fort: “Du bekommst das Haus in Turramurra mit sämtlichen Möbeln. Einen Schlüssel hast du ja schon, stimmt’s?”
“Ja, aber …”
“Kein Aber, Isabel. Das Haus gehört dir. Außerdem wird mein Anwalt dir ein Portfolio mit erstklassigen Aktien und anderen Wertpapieren zusammenstellen, so dass du ein gesichertes Einkommen hast.” Nach dem Tod seines Vaters war Luke nicht nur wohlhabend, sondern reich.
“Na gut, ich bin einverstanden.” Isabel lächelte wehmütig. “Allerdings hätte ich dich lieber als Ehemann gehabt und nicht als großzügigen Gönner.”
Luke seufzte. “Ich weiß. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie leid mir alles tut. Um nichts in der Welt wollte ich dich verletzen. Du bist eine großartige Frau, Isabel. Aber in dem Moment, als ich Celia sah, war es um mich geschehen.”
“Sie muss wirklich etwas Besonderes sein.”
“Oh ja, das ist sie.”
“Und jetzt erzähl mir endlich alles. Und mach dir keine Gedanken: Ich werde weder schockiert noch brennend eifersüchtig sein.”
Doch Isabel täuschte sich. Sie war tatsächlich schockiert, als sie erfuhr, wie lang Lionels Affäre gedauert hatte.
“Das hätte ich nie von ihm gedacht. Meinst du, er hat Celias Mutter wirklich geliebt? Oder wollte er nur Sex mit ihr haben, wegen der … Probleme deiner Mutter?”
“Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, er hat sie geliebt.”
“Aber du wirst es nie genau wissen, und diese arme Frau ebenso wenig. Sie tut mir furchtbar leid.”
Luke nickte. “Ich bin auch sehr enttäuscht darüber, wie Dad sich ihr gegenüber verhalten hat. Aber ich kann mir nicht anmaßen, ihn zu verurteilen. Wenn ich in den vergangenen vierundzwanzig Stunden eins gelernt habe, dann das: Wir alle sind nur Menschen mit reichlich Fehlern und Schwächen.”
“Ja, da hast du Recht. Wir glauben immer, wir würden alles richtig machen, wenn wir unser Leben noch einmal leben könnten. Viel wahrscheinlicher ist aber leider, dass wir dieselben Fehler immer wieder begehen würden.”
“Was für Fehler meinst du – dass du dich immer wieder in den Falschen verliebt hast?”
Isabel lachte. “Das erzähle ich dir lieber nicht. Ich möchte, dass du mich als die pragmatische, vernünftige Frau in Erinnerung behältst, die du heiraten wolltest.”
“Dann warst du also gegenüber anderen Männern nicht so vernünftig wie mit mir?”
“Nicht mit allen, nein. Und jetzt hole ich deine Kreditkarte.”
Isabel stand auf und ging nach nebenan. Noch bevor Luke über die Art ihrer Beziehungen mit anderen Männern nachgrübeln konnte, war sie wieder da.
“Fährst du jetzt zu Celia zurück?”, fragte sie, während sie ihn zum Auto brachte.
“Ja. Aber zuerst muss ich nach Hause, um schnell ein paar Sachen zu holen.”
“Fahr bitte vorsichtig.” Sie lächelte. “Und vielen Dank für das Haus und die Aktien.”
“Es ist mir ein Vergnügen. Zu Hause werde ich gleich einen Scheck für deine Eltern ausstellen und ihn heute Nachmittag mit der Post abschicken. Wirst du es allein schaffen, die Termine und Bestellungen für die Hochzeit abzusagen?”, fragte er. “Oder soll ich dir dabei helfen?”
“Nein, vielen Dank, das schaffe ich schon. Außerdem weiß ich als Einzige genau, was getan werden muss. Mum hat die Vorbereitung und Planung größtenteils mir überlassen. Sie weiß, wie eigensinnig ich sein kann, wenn ich genaue Vorstellungen von etwas habe.” Isabel lächelte schalkhaft.
Überrascht sah Luke sie an. Er hatte seine Exverlobte immer als ausgesprochen entgegenkommend und kompromissbereit empfunden. Doch offenbar hatte er sie nie wirklich gekannt.
Plötzlich fiel ihm noch etwas ein. “Es wird sicher kein Problem für dich sein, die Termine und Bestellungen für die Hochzeitsfeier abzusagen. Aber was ist mit der Reise, die wir in den Flitterwochen
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