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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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es höchstens das Portugiesische, seine Muttersprache. Sie, im Gegentheil, Herr von Beausire, der Sie gereist sind, bei Sie eine große Uebung in den Pariser Unterhandlungen haben, der Sie das Portugiesische angenehm sprechen . . ««
    »Schlecht,« unterbrach Beausire.
    »Genug, daß man Sie nicht für einen Pariser hält.«
    »Das ist wahr ... Aber ...«
    »Und dann,« fügte Don Manoel, sein schwarzes Auge auf Beausire heftend, bei, »den nützlichsten Agenten der größte Vortheil.«
    »Gewiß!« sprachen die Verbündeten.
    »Abgemacht, ich bin Secretär-Dolmetscher.«
    »Sprechen wir sogleich hiervon,« unterbrach der Banquier; »wie wird man die Sache vertheilen?«
    »Ganz einfach,« antwortete Don Manoel, »wir sind unser zwölf.«
    »Ja, zwölf,« wiederholten die Verbündeten, die sich zählten.
    »In Zwölfteln also,« sagte Don Manoel, »mit dem Vorbehalt indessen, daß Gewisse unter uns anderthalb Theile bekommen sollen; ich, zum Beispiel, als Vater der Idee und als Gesandter: Herr von Beausire, weil er den Streich gewittert hatte und von Millionen sprach, als er hierher kam.«
    Beausire machte ein Zeichen der Beipflichtung.
    »Und endlich auch anderthalb Theile demjenigen, welcher die Diamanten verkaufen wird,« fügte der Portugiese bei.
    »Oh!« riefen einstimmig die Verbündeten, »diesem nichts, nichts als einen halben Theil.«
    »Warum denn?« fragte Don Manoel erstaunt; »dieser scheint mir viel zu wagen.«
    »Ja,« sagte der Banquier, »aber er wird die Weinkäufe, die Prämien, die Rimessen bekommen, wodurch ihm ein herrliches Stück zufällt.«
    Alle lachten; diese ehrlichen Leute verstanden sich vortrefflich.
    »So ist also die Hauptsache geordnet,« sprach Beausire, »morgen die einzelnen Punkte, es ist spät.«
    Er dachte an Oliva, welche auf dem Ball allein mit dem blauen Domino geblieben war, für den, so leicht er auch Louisd'or verschenkte, der Liebhaber von Nicole sich nicht durch ein blindes Vertrauen eingenommen fühlte.
    »Nein, nein, endigen wir sogleich,« riefen die Verbündeten, »was sind die einzelnen Punkte?«
    »Ein Reisewagen mit dem Wappen von Suza,« antwortete Beausire.
    »Das Malen und besonders das Trocknen wird zu viel Zeit kosten.« entgegnete Manoel.
    »Ein anderes Mittel also,« rief Beausire. »Der Wagen des Herrn Gesandten wird unter Weges gebrechen und er genöthigt gewesen sein, den seines Secretärs zu nehmen.«
    »Sie haben also einen Wagen, Sie?« fragte der Portugiese.
    »Ich habe den ersten besten.«
    »Aber Ihr Wappen?«
    »Das erste beste.«
    »Oh! das vereinfacht Alles. Viel Staub, viele Kothspritzer auf den Feldern bei der Stelle, wo das Wappen angebracht ist, und der Kanzler wird nichts sehen, als Staub und Kothspritzer.«
    »Aber der übrige Theil der Gesandtschaft?« fragte der Banquier.
    »Wir kommen am Abend an, das ist bequemer für ein Debüt, und Sie, Sie treffen am andern Morgen ein, wenn wir schon Alles vorbereitet haben.«
    »Sehr gut!«
    »Jeder Gesandte braucht, außer seinem Secretär, einen Kammerdiener,« bemerkte Manoel, »eine delicate Function.«
    »Mein Herr Commandeur,« sprach der Banquier, indem er sich an einen der Schlauköpfe wandte, »Sie werden die Rolle des Kammerdieners übernehmen.«
    Der Commandeur verbeugte sich.
    »Und die Gelder für die Einkäufe?« sagte Don Manoel; »ich bin auf dem Trockenen.«
    »Ich habe Geld,« sprach Beausire, »aber es gehört meiner Geliebten.«
    »Wie viel ist in der Casse?« fragten die Verbündeten.
    »Ihre Schlüssel, meine Herren,« rief der Banquier.
    Jeder von den Verbündeten zog aus seiner Tasche ein Schlüsselchen, das einen der zwölf Riegel öffnete, mit denen der doppelte Grund des trefflichen Tisches verschlossen war, so daß in dieser ehrlichen Gesellschaft keiner die Casse ohne die Erlaubniß seiner elf Collegen untersuchen konnte.
    Man schritt zur Beurkundung.
    »Hundert und achtundneunzig Louisd'or außer dem Reservefonds,« sagte der Banquier, der überwacht worden war.
    »Geben Sie diese Summe Herrn von Beausire und mir,« sprach Manoel, »das ist nicht zu viel.«
    »Geben Sie uns zwei Drittel, lassen Sie das übrige Drittel dem Rest der Gesandtschaft,« sprach Beausire mit einer Großmuth, durch die er alle Stimmen für sich gewann.
    »Auf diese Art bekommen Don Manoel und Beausire hundert und zweiunddreißig Louisdor, und sechsundsechzig bleiben für die Andern.«
    Man trennte sich, nachdem man sich auf den andern Tag Rendez-vous gegeben hatte; Beausire rollte hastig
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