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das gutenberg-komplott

das gutenberg-komplott

Titel: das gutenberg-komplott
Autoren: born
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woher der Satz rührt: Stad t luft macht frei. Nicht nur die in Zünften organisierten Han d werke blühten auf, sondern die Städte waren auch Zentren des Fernhandels und brachten die ersten Banken und Börsen hervor. Ferner beherbergten sie nach italienischem Vorbild Universit ä ten; auf die bereits im 14. Jahrhundert gegründeten Hochsch u len von Prag, Wien, Heidelberg, Köln und Erfurt folgten im 15. Jahrhundert Würzburg, Leipzig, Rostock, Greifswald und I n golstadt. Die Gründung der Mainzer Universität im Jahr 1477 e r lebte Gutenberg nicht mehr.
     
    Der Papst
     
    Der Papst war nicht nur das geistliche Oberhaupt der Christe n heit, sondern auch ein Territorialfürst. Während sich der Vat i kanstaat heute auf einen Bezirk von Rom beschränkt, nahm der Kirchenstaat damals einen beträchtlichen Teil Oberitaliens ein.
    In einem übergeordneten, weltpolitischen Sinn kämpfte der Papst seit Jahrhunderten mit dem Kaiser um die Vorherrschaft im Abendland – bei wechselnden Machtverhältnissen. Ein Ei n schnitt war der berühmte Gang nach Canossa, als Heinrich IV. sich in den Augen vieler Zeitgenossen demütigte, indem er Papst Gregor VII. gegenüber als Büßer auftrat, damit dieser ihn vom Kirchenbann löste (1077). Für einige Zeit galt der Papst als mächtigster Mann im Abendland. Konflikte mit dem franz ö sischen König führten jedoch zum Exil, und lange residierte der Papst in Avignon, wovon noch heute der prächtige, wehrhafte Palast zeugt (14. Jahrhundert). Schließlich kam es zur Spaltung der Kirche (Schisma) und zwei, zeitweise sogar drei Päpste standen zueinander in Konkurrenz. Konzilien bemühten sich darum, die Einheit der Christenheit wieder herzustellen. Erst im vier Jahre dauernden Konstanzer Konzil (1414-1418) einigte man sich wieder auf einen Papst. Den Böhmen Jan Hus veru r teilte man in Konstanz als Ketzer und richtete ihn auf dem Scheiterhaufen hin.
    Nicht nur die weltlichen, auch die geistlichen Herrscher im Heiligen Römischen Reich standen zum Papst in einem spa n nungsreichen Verhältnis. Den Erzbischöfen von Mainz, Köln und Trier, den Bischöfen und mächtigen Äbten nördlich der Alpen lagen die Absicherung und Stärkung ihrer Macht und ihres Territoriums näher als der Gehorsam gegenüber Rom. Ähnlich wie der Papst verfügten sie nicht nur über geistliche Autorität, sondern waren auch weltliche Herrscher. Ein großer Vorteil der kirchlichen Besitztümer lag darin, dass sie nicht durch Erbteilung bis zur Bedeutungslosigkeit aufgesplittert wurden.
    In der Mitte des 15. Jahrhunderts – also etwa zur Zeit des Bibeldrucks – wurde der Ruf nach einer Reform der Kirche an Haupt und Gliedern immer lauter. Verschiedene Reformbew e gungen konkurrierten mit der Kirche oder standen in offenem Gegensatz zu ihr.
     
    Die Stadt Mainz
     
    Mainz, bereits in der Antike Hauptstadt einer römischen Pr o vinz, gehörte auch im Mittelalter zu den bedeutenden Stä d ten nördlich der Alpen. Die günstige geographische Lage am Schnittpunkt von Rhein und Main mag hierfür ein Grund gew e sen sein. Ab dem 8. Jahrhundert betrieb der angelsächsische Missionar Bonifatius von hier aus die Christianisierung des O s tens. Im Zusammenhang damit steht die Gründung des Erzbi s tums Mainz, das sich zu einer der bedeutendsten Kirchenpr o vinzen entwickelte. Mehr als zweihundert Jahre nach Bon i fatius veranlasste Erzbischof Willigis den Bau des Mainzer Domes, noch heute Wahrzeichen der Stadt. Die Stellung von Mainz in der Folgezeit zeigt zum Beispiel der legendäre, von Kaiser Friedrich Barbarossa dort abgehaltene Hoftag, eines der präc h tigsten und größten Feste des Hochmittelalters.
    Zur Zeit Gutenbergs hatte Mainz viel von seinem ursprüngl i chen Glanz verloren. Dazu trugen verschiedene Faktoren bei, die im Roman (zumindest angedeutet) eine Rolle spielen: der Streit zwischen der Bürgerschaft und dem Erzbischof; der auf Leben und Tod geführte Kampf zwischen den Zünften und dem Patriziat; die Pest, die in mehreren Schüben die Stadt heimsuc h te. Das einst blühende Mainz zählte deshalb Mitte des 15. Jah r hunderts nur noch etwa sechstausend Einwohner und war hoch verschuldet.
     
    Dichtung und Wahrheit
     
    Im Roman treten einige historische, größtenteils aber fiktive Persönlichkeiten auf. Der im Prolog erwähnte Papst Nikolaus V., seine Bemühungen um den Ausbau der Vatikanischen Bibli o thek und seine Förderung der Wissenschaften und Künste sind verbürgt. Auch der Mainzer Kurfürst
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