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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer
Autoren: Keith Laumer
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Lafayette und Adoranne vorbei und hatte die Tür schon fast erreicht, als Yokabump den Hebel nach unten zog. Goruble verschwand spurlos.
    »Hoffentlich landet er auf dem Löwentiger«, sagte der Hofnarr und rieb sich die Hände. »Jetzt bin ich natürlich arbeitslos – oder will der neue König mich vielleicht weiterbeschäftigen?« Er sah fragend zu Lafayette hinüber.
    »Augenblick!« protestierte O'Leary. »Adoranne erbt den Thron! Ich bin nur zufällig hier aufgetaucht.«
    Die Prinzessin nahm seinen Arm. »Ich weiß eine Lösung des Problems«, flüsterte sie. »Die Frage besitzt nur noch akademisches Interesse, wenn wir… wenn ich … wenn Sie …«
    »Wunderbar!« rief Yokabump begeistert. »Es gibt doch nichts Schöneres als eine Königshochzeit!«

 
13
     
    Eine erlauchte Versammlung füllte den großen Ballsaal. O'Leary stand mit Nicodaeus an einem der hohen Fenster.
    »Meiner Überzeugung nach, Lafayette … Majestät, wollte ich sagen«, begann Nicodaeus.
    »Lassen Sie die ›Majestät‹ aus dem Spiel«, forderte Lafayette ihn auf. »Adoranne ist Königin. Sie wissen selbst, wie ich hierhergekommen bin.«
    »In der Tat erstaunlich.« Nicodaeus schüttelte den Kopf. »Allerdings haben Sie bis zum Alter von zwei Jahren hier gelebt, und als Sie bewußte Anstrengungen unternahmen, von einem Universum ins andere überzutreten, sind Sie hierher zurückgekehrt, weil dadurch ein Wahrscheinlichkeitsfehler in der anderen Existenzebene beseitigt wurde. Aber ich weiß von keinem Fall, in dem das ohne Apparate möglich gewesen wäre – eine respektable Leistung, muß ich sagen!«
    »Trotzdem ist damit noch nicht erklärt, warum ich mir nur etwas vorzustellen brauche, um es hinter der nächsten Ecke zu finden!«
    »Sie haben nichts Neues geschaffen, sondern nur bereits existierende Dinge herangeholt«, erklärte Nicodaeus ihm.
    »Wo steckt eigentlich Adoranne?« fragte O'Leary mit einem Blick auf seine Uhr. »Die Musik fängt gleich an.«
    »Sie kommt bestimmt bald herunter«, meinte Nicodaeus lächelnd. »Ich muß jetzt gehen, Lafayette, und meinen Wochenbericht durchgeben. Leider ist zu erwarten, daß Sie daraufhin in nächster Zeit Ihre telekinetischen Fähigkeiten verlieren werden; die Zentrale hält sich streng an die Vorschriften, nach denen derartige Verzerrungen des Wahrscheinlichkeitsgewebes unterdrückt werden müssen.«
    Lafayette sah dem Inspektor der Kontinua nach, trat auf die Terrasse hinaus und freute sich über den Blütenduft in der warmen Nacht. Artesia war wirklich nicht übel, und seitdem Adoranne eingewilligt hatte, seine Frau zu werden…
    Unter ihm lief jemand über den Rasen. O'Leary drehte sich um und sah Graf Alain staubbedeckt und mit gezücktem Schwert die Terrassenstufen hinaufeilen. Er ließ vor Schreck sein Glas fallen.
    »He, Sie haben mich…«, begann er. Alain kam auf ihn zu und setzte ihm das Schwert auf die Brust.
    »Wo ist sie, Verruchter?« knurrte er. »Keinen Laut, sonst stoße ich zu! Sprich, bevor ich …«
    »Hören Sie, ich kann alles erklären«, beteuerte O'Leary; er wich zurück, aber der Graf folgte ihm grimmig entschlossen.
    »Sie sind ein gerissener Schurke!« zischte er. »Offenbar haben Sie es verstanden, Seine Majestät auszuschalten – wie kämen Sie sonst auf seine Terrasse?«
    »Nun, wir haben ihn … äh … sozusagen weggeschickt.«
    »Und die Prinzessin?«
    »Sie ist hier – sie kommt gleich herunter! Hören Sie, Al, ich kann alles erklären.«
    »Das hätte ich mir denken können; sie war also doch hier. Und ich habe mich in die Wüste schicken lassen …«
    »Ich habe Sie gewarnt«, stellte Lafayette fest. »Haben Sie den toten Lod gefunden?«
    »Wenn Diebe streiten …«, zitierte Alain. »Vermutlich haben Sie ihn hinterrücks ermordet; aber ich gebe Ihnen keine Gelegenheit dazu.«
    Von der offenen Tür her ertönte ein leiser Aufschrei. O'Leary sah Adoranne hinter sich stehen. Sie trug ein weißes Ballkleid und war so schön, daß sein Herz rascher schlug.
    »Prinzessin!« flüsterte Graf Alain heiser. »Sie sind unverletzt! Und dieser Kerl…« Er faßte das Schwert fester.
    Adoranne schlug eine Hand vor die Augen. Ein dunkler Schatten tauchte hinter Alain auf, dann bekam der junge Graf einen Schlag auf den Hinterkopf und sank in O'Learys Arme, der ihn vorsichtig zu Boden gleiten ließ. Der Rote Stier trat grinsend näher.
    »Ich wollte nur verhindern, daß der Kerl dir sein Eisen in den Bauch stößt«, erklärte er Lafayette. Dann nickte er
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