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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer
Autoren: Keith Laumer
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zurückgeworfen, kämpfte sich verbissen weiter und sah einen gelben Lichtschein im Schnee. Dort vorn lockten Wärme und Leben; er legte den letzten Meter zurück und sah eine Glastür in einem Aluminiumrahmen vor sich.
    Nicht nachdenken… nur die Tür erreichen. Die Klinke gab sofort nach, als er sie berührte, und er fiel in ein Meer aus Wärme und Licht.
    O'Leary ruhte sich kurz aus und kroch dann weiter. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Er hörte leise Musik, richtete sich mühsam auf und betrachtete seine Umgebung: mit Edelholz getäfelte Wände, eine eingebaute Bar mit unzähligen Flaschen und blitzenden Gläsern, weiche Teppiche, abstrakte Gemälde an den Wänden und indirekte Beleuchtung. Er schwankte an die Bar, griff nach der nächsten Flasche und setzte sie an den Mund.
    Nun war keine Zeit mehr zu verlieren. Goruble war offenbar schon reisefertig gewesen und hatte nur noch gewartet, bis er sich O'Leary vom Hals geschafft hatte. Lafayette schloß die Augen und konzentrierte sich auf den dunklen Gang im Keller des Palastes. Adoranne wartete dort; sie brauchte ihn…
    Ein Ruck, als sei die Welt auf Grund gelaufen. O'Leary öffnete die Augen. Um ihn herum war es finster. Hatte er einen Fehler gemacht?
    »Hierher, Sir Lafayette«, flüsterte eine tiefe Stimme. »Menschenskind, Sie kommen aber weit herum.«
    »Yokabump!« Lafayette trat einen Schritt vor und spürte die Schulter des Hofnarren unter seiner Hand. »Wo ist er? Ich muß ihn aufhalten, bevor er …«
    »Puh! Ihre Hände sind die reinsten Eisbeutel!« Yokabump zog O'Leary hinter sich her. »Die Tür ist hier gleich um die Ecke. Ich habe nichts gesehen, aber Ihren Schrei gehört. Der alte Goruble hat so vor sich hingekichert, daß ich doch neugierig geworden bin. Ich wäre ihm fast selbst an die Gurgel gesprungen, als ich die Prinzessin gefesselt auf dem Stuhl sitzen sah. Aber dann habe ich mir überlegt, daß …«
    »Sind sie noch da?«
    »Klar. Majestät arbeitet wie wahnsinnig und schließt alle Kabel anders an.«
    »Pssst!« O'Leary öffnete die Tür und betrat den Korridor, den er vor wenigen Minuten unfreiwillig verlassen hatte. Er war fünf Meter von dem Materietransmitter entfernt – etwa die gleiche Strecke, die er im Sturm auf dem Eis zurückgelegt hatte. Goruble war mit seinen Instrumenten beschäftigt; Adoranne riß vergebens an ihren Fesseln. O'Leary schlich näher. Er wollte die Tür ungesehen erreichen, über Goruble herfallen und ihn von den Hebeln zurückreißen.
    Lafayettes Kopf krachte in der Dunkelheit an einen Balken. Goruble sah verblüfft auf, als Lafayette herein taumelte; dann griff er nach einem Hebel und …
    … Licht blitzte auf; O'Leary stolperte und fiel der Länge nach in ein Dornengestrüpp. Die feuchtwarme Luft roch nach faulendem Laub und dampfender Erde. Lafayette befreite sich mühsam aus den Dornen, stand auf und duckte sich sofort wieder, als ihm ein riesiges Insekt ins Gesicht flog. Spitze rote und grüne Blätter stachen ihn von allen Seiten; ein ganzer Mückenschwarm fiel über ihn her. Dann raschelte etwas vor ihm; eine leuchtend grüne Schlange tauchte aus dem Unterholz auf und beobachtete ihn mit starrem Blick. Ober seinem Kopf kreischten Vögel in den Bäumen.
    O'Leary sah sich um. Diesmal würde er Goruble hereinlegen – etwa drei Meter in dieser Richtung, schätzte er. Die Schlange ließ ihn nicht aus den Augen. Er wich ihr aus, kletterte über einen Baumstamm und schlug nach den Mücken. Ungefähr hier…
    Er sah die Bewegung aus dem Augenwinkel heraus und drehte sich um. Die tigerähnliche Raubkatze mit der gelben Mähne saß sprungbereit in einer Astgabel über ihm. Jetzt riß sie den Rachen auf und brüllte ohrenbetäubend, bevor sie sich auf Lafayette warf.
    O'Leary schloß die Augen, murmelte rasch eine Beschwörung und ließ sich zur Seite fallen, so daß die große Katze ihn verfehlte. Er prallte gegen eine unnachgiebige Wand, hörte einen dumpfen Fall, dem ein Aufschrei und ein Geräusch folgten, als sei Stoff zerrissen.
    Er kam auf die Beine und stand genau hinter Adorannes Stuhl. Gomble, dessen Samtweste aufgeschlitzt war, so daß ein Seidenunterhemd zum Vorschein kam, lag vor der Schwelle des Transmitters auf dem Rücken. Draußen im Gang setzte der Tigerlöwe zu einem neuen Sprung an, ohne auf Yokabump zu achten, der dicht hinter ihm stand. O'Leary griff nach dem Hebel, den Goruble schon zweimal benützt hatte, und zog ihn nach unten. Das sprungbereite Raubtier verschwand
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