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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer
Autoren: Keith Laumer
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Sir?«
    »Ich will zurück… nach Artesia zurück«, begann Lafayette überstürzt. »Ich war bereits dort, wissen Sie. Ich gehöre eigentlich dorthin und war ganz zufrieden; aber jetzt bin ich plötzlich wieder hier! Ich …»
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber von wo aus rufen Sie an?«
    »Was? Ja, aus einer Telefonzelle in Colby Corners – aber was hat das …»
    »Das muß ein Irrtum sein, Sir. Gespräche aus diesem Sektor sind nicht zugelassen.«
    »Verbinden Sie mich mit der Aufsicht!« verlangte O'Leary. »Hier geht es um Leben oder… Exil!«
    »Augenblick, bitte.«
    O'Leary wartete ungeduldig. Eine halbe Minute später sagte eine sonore Männerstimme: »Ja?«
    »Hallo!« rief Lafayette. »Hören Sie, ich bin das Opfer eines Irrtums geworden; ich war in Artesia ganz zufrieden und…«
    »Augenblick, bitte«, unterbrach ihn der andere. O'Leary hörte, daß der Mann mit dem Telefonfräulein sprach. »Kommt der Anruf nicht aus einem Nullsektor? Hmmm, wahrscheinlich ein Betrunkener, der die Nummer versehentlich gewählt hat…«
    »Ich bin nicht betrunken!« brüllte Lafayette. »Hören Sie doch zu! Ich bin König Lafayette der Erste von Artesia! Es handelt sich um einen Irrtum! Ich muß mit Nicodaeus sprechen! Er kann Ihnen alles erklären! Wahrscheinlich ist er sogar schuld daran – er hat bestimmt vergessen, in seinem Bericht zu erwähnen, daß ich dorthin gehöre, obwohl ich auf etwas ungewöhnliche Weise nach Artesia gekommen bin.«
    »Nicodaeus? Ja, ich habe seinen Bericht vor einer halben Stunde bekommen. Was haben Sie damit zu tun?«
    »Ich gehöre dorthin! Ich will nach Artesia zurück! Meine Braut erwartet mich, das Volk will einen König, Yokabump braucht einen Job, und wenn ich an das gräßliche Büro denke…«
    »Ah, richtig, Sie sind offenbar dieser Fishnet oder so ähnlich, der unseren Mann so beschäftigt hat. Ihre Methode war recht bemerkenswert, aber wir in der Zentrale mußten natürlich eingreifen, um weitere Energievergeudungen zu unterbinden. Allein der Dinosaurier…«
    »Das war ich nicht! Er war schon da!«
    »Einer war da, aber Sie haben einen zweiten hergeholt. Na, jedenfalls ist in Zukunft vorgesorgt – Sie sind von einer Abschirmung umgeben und können sich darauf verlassen, daß Ihr Schlaf nicht mehr von lästigen Phantasien unterbrochen wird.«
    »Ich will aber nach Artesia zurück!« rief Lafayette verzweifelt. »Rufen Sie Nicodaeus an! Er kann bestätigen, was ich sage!«
    »Ich habe viel zu tun, Mister Fishnet; Sie verstehen, daß ich nicht jeden…«
    »Hier bin ich ein … Wahrscheinlichkeitsfehler! Und Ihre Leute brauchen vielleicht wieder vierzig Jahre, um die Ursache zu erkennen. Bis dahin bin ich schon pensioniert!«
    »Gut, ich lasse den Fall überprüfen. Bleiben Sie am Apparat; wenn Sie aufhängen, bekommen Sie keine Verbindung mehr.«
    O'Leary wartete ungeduldig. Er sah eine dicke Frau vor der Telefonzelle stehenbleiben und in ihrer Handtasche nach Kleingeld suchen. Die Dicke wollte die Tür aufreißen, entdeckte Lafayette und starrte ihn beleidigt an.
    Er legte eine Hand auf die Sprechmuschel. »Ich bin gleich fertig«, sagte er laut. Die Frau nickte ungeduldig.
    Eine Minute verstrich. Die Dicke klopfte an die Tür. Lafayette deutete an, daß er auf eine Antwort warten müsse. Die Frau öffnete die Tür einen Spalt breit. »Hören Sie, ich habe es eilig.«
    O'Leary drückte die Tür zu und stemmte einen Fuß dagegen. Die Dicke rüttelte am Griff, gab endlich auf und ging. Was hatte der andere Kerl so lange zu tun? Lafayette stellte sich ein hübsches Gesicht, ein strahlendes Lächern und schwarzes Haar vor. Nie wieder… Er schüttelte den Kopf. Schwarze Haare? Adoranne war doch blond …
    Lafayette hörte eine laute Stimme und sah nach draußen. Die Dicke war mit einem Polizisten im Schlepp zurückgekommen. »So sitzt er schon eine halbe Stunde da, um mich zu ärgern!« kreischte sie. »Sehen Sie sich den Kerl an!«
    Der Polizist warf einen Blick auf O'Learys Kostüm – grüne Samtjacke, gelbe Kniehosen, Spitzenjabot und Brokatweste – und nickte langsam. »Kommen Sie 'raus!« forderte er Lafayette auf und zog an der Tür. O'Leary stemmte sich dagegen. Der Polizist holte tief Luft…
    Die Telefonzelle löste sich in Nichts auf, und Lafayette fiel rückwärts von einer Marmorbank unter hohen Bäumen in einem gepflegten Park. Er kam langsam auf die Beine, sah sich um, rieb sich die Augen und erkannte seine Umgebung wieder – er stand vor dem Palast in
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