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Das Grab des Herkules

Titel: Das Grab des Herkules
Autoren: Andy McDermott
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anderen Daumen hob Chase sie an und drückte gleichzeitig Komosas Zeigefinger gegen den Abzug …
    Womm!
    Die Kugel durchtrennte sauber die Kette, einzelne Stahlglieder flogen umher.
    Obwohl er die Hände jetzt beide frei hatte, ließ Chase die Waffe nicht los – Komosa hätte ihn sonst sofort erschossen. Am erhobenen Arm des Hünen baumelnd, rammte er ihm das Knie in den Unterleib.
    Komosa zuckte zurück, allerdings nicht weit genug – da er vom Rohr behindert wurde, hatte Chase lediglich einen Streiftreffer anbringen können. Darauf folgte der Hieb von Komosas anderer Hand. Chase versuchte auszuweichen, trotzdem bohrten sich die Knöchel des Afrikaners mit der Gewalt eines Eisenbahnzugs in seinen Bauch.
    Der brutale Hieb presste ihm die Luft aus der Lunge. Die Waffe fiel ihm aus der Hand, und er geriet heftig ins Schaukeln, als Komosa plötzlich zurückwich …
    Dumpf prallte Chases Kopf gegen das Metallrohr. Vor seinen Augen explodierte eine Supernova in unbeschreiblichen Farben, ein ungeahnter Schmerz durchzuckte seinen Kopf.
    Er drückte mit dem linken Daumen zu.
    Auf dem Helipad wartete Sophia ungeduldig neben dem Kipprotor und ruckte mit dem Kopf, als von unten ein weiterer Schuss ertönte. Dann sprang sie in die Kabine. »Starten, und zwar schnell!«
    Die Männer an Bord musterten sie erstaunt. »Was ist mit Mr. Komosa?«, fragte der Pilot.
    »Machen Sie schon!« , rief sie. »Bringen Sie uns von hier weg, sofort!«
    Der zweite Schuss konnte nur bedeuten, dass dort unten etwas schiefgegangen war …
    Die Kugel traf die gegenüberliegende Wand. Chase, dessen Benommenheit durch das Klingeln in seinen Ohren noch verstärkt wurde, konnte sich nicht wehren, als Komosa sein linkes Handgelenk gegen das Rohr schmetterte, um ihm die Waffe zu entwinden und ihn zu Boden zu werfen.
    Ein weiterer Hieb traf ihn, und etwas knirschte unschön. Seine Finger rutschten von der Waffe ab …
    Durch einen Nebel von Schmerzen hindurch sah Chase Komosas blutüberströmtes Gesicht. Nimm dir die Augen vor , riet ihm sein Kämpferinstinkt.
    Doch er kam nicht heran. Komosa hatte eine größere Reichweite.
    Dann blieb nur noch eine Möglichkeit …
    Mit einer verzweifelten Kraftanstrengung riss Chase den rechten Arm hoch und stieß mit dem Daumen nach der Waffe.
    Dabei zielte er nicht auf den Abzug, sondern auf die dahinter befindliche Entriegelung des Magazins.
    Das Magazin klickte und fiel heraus. Erst dann drückte Chase mit dem linken Daumen ein drittes Mal ab und verfeuerte die letzte verbliebene Patrone in der Kammer. Der Schlitten der Browning blockierte.
    Ehe das Magazin auf dem Boden auftraf, trat Chase aus und kickte es quer durch den Raum. Es prallte neben Nina gegen die Wand und schlitterte über den Boden.
    Komosa traten schier die Augen aus den Höhlen vor Wut. Abermals schmetterte er Chases Handgelenk mit voller Gewalt gegen das Rohr. Diesmal war der Schmerz so groß, dass Chase losließ, zurücktaumelte und auf den Rücken fiel.
    Endlich hatte er sich vom Rohr freigemacht, doch das war kein Trost, denn der wutschäumende Komosa warf sich auf ihn.
    Die Waffe drosch auf seinen Kopf. Im letzten Moment riss Chase die Hände hoch und blockte den Hieb, doch Komosa schlug erneut zu, wieder und wieder, bis das Metall schließlich Chases Schädel traf. Sein Kopf rumste auf den Boden.
    Er stöhnte. Durch einen Nebelschleier hindurch sah er die Bombe mit der tickenden Uhr in etwa zweieinhalb Meter Entfernung. Von draußen drang ein Grollen herein; der Kipprotor hob ab und flog davon.
    Komosa richtete sich auf und hielt Ausschau nach dem Magazin. Als er es ausgemacht hatte, taumelte er Nina entgegen.
    Sie sah, wie Chase sich auf die Seite wälzte und ganz langsam, unter Schmerzen, auf die Bombe zukroch. Was immer er vorhaben mochte, sie musste versuchen, ihm eine Atempause zu verschaffen.
    An das Magazin kam sie mit den gefesselten Händen nicht heran. Aber vielleicht mit den Füßen …
    Nina schwang sich am Rohr nach vorn und kickte das Magazin weg, ehe Komosa es erreichte. Es schlitterte über den Boden und prallte gegen die gegenüberliegende Wand. Komosa zischte etwas Unverständliches, blutiger Schaum troff von seinen Lippen, dann trat er Nina kräftig in den Bauch und torkelte dem Magazin hinterher.
    Chase hatte die Bombe erreicht und zog sich an den senkrechten Streben hoch.
    Komosa hob das Magazin auf und schob es in die Pistole. Der Schlitten sprang zurück und lud eine Kugel in die Kammer. Dann drehte der Hüne
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