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Das Gold der Maori - Das Gold der Maori

Titel: Das Gold der Maori - Das Gold der Maori
Autoren: Sarah Lark
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nicht um Kathleen.«
    Lizzie wandte ihr Gesicht in einer Geste der Dankbarkeit in Richtung Himmel. »Dass ich diesen Tag noch erleben darf!«, rief sie theatralisch.
    Michael zwang sich zur Geduld. »Es geht um uns, Lizzie! Und um ihn hier!« Er legte schüchtern seine Hand auf ihren Leib.
    »Es könnte ein Mädchen sein!« Lizzie schob seine Hand fort. »Eins wie ich.«
    »Umso besser!«, sagte Michael. »Wobei es mir eigentlich egal ist. Ich nehme einen Jungen oder ein Mädchen oder beides. Hauptsache, es kommt von dir.«
    Lizzie dachte vage an Kahu Heke und verscheuchte den Gedanken dann schnell.
    »Und ich möchte es aufwachsen sehen. Ich möchte mit euch beiden zusammen sein. Ein Haus für euch bauen …«, nahm sie Michaels flehend klingende Stimme wahr.
    Lizzie schaffte es nicht, hart zu bleiben. »… und ihm von Irland erzählen«, neckte sie ihn. »Von seinem Grandpa, der Whiskey brannte, und seiner Grandma, die darum betete, dass Grandpa nicht erwischt wurde … Und davon, wie man Daddy nach Australien schickte. Wegen der Sache mit Trevallions Korn …«
    Michael nickte ernst. »Genau!«, sagte er dann. »Ist es nicht das, was die Maori pepeha nennen?«
    Lizzie lachte. »Eher whakapapa – Abstammung. Aber so wie du es erzählst, sind es mehr moteatea – Märchen.«
    Michael verzog das Gesicht zu einem schuldbewussten Grinsen. »Also erlaubst du es mir?«, fragte er mit wachsender Hoffnung. »Darf ich bei dir bleiben? Darf ich dich lieben? Darf ich das Kind mit gutem, altem, irischem whaikorero in den Schlaf singen?«
    Lizzie wandte sich ihm zu und kapitulierte wie schon so oft vor seinen leuchtend blauen Augen. »Wenn es ein Mädchen ist, darfst du es sogar Mary nennen«, sagte sie großzügig. »Solange du ihm nie vorwirfst, was seine Mutter war – und ist.«
    Michael zog sie in die Arme. »Seine Mutter war und ist eine Frau mit sehr viel mana «, flüsterte er ihr zu. »Das wird es sehr bald selbst merken.« Er küsste sie, und sie erwiderte seinen Kuss, sehr langsam, sehr zärtlich, ein Siegel auf ein Versprechen.
    »Dann … mache ich mich mal an den Zaun …«, meinte Michael verlegen, als sie sich voneinander lösten. »Wegen … wegen der Schafe …«
    Lizzie rieb sich die Schläfe und lächelte nachsichtig.
    »Zuerst das Haus, Michael«, sagte sie sanft.
Nachwort
    Wie eigentlich immer habe ich mich auch in diesem Roman um größtmögliche historische Authentizität bemüht. Die Verhältnisse im Irland der Hungersnot, die Zustände im Wicklow Gaol und auf britischen Gefängnisschiffen dürfen meine Leser sich getrost so vorstellen, wie ich sie geschildert habe. Die Asia V. segelte tatsächlich in der angegebenen Zeit mit einhundertneunundsechzig weiblichen Sträflingen an Bord von Woolwich nach Van-Diemens-Land, dem heutigen Tasmanien. Die zwölf Männer habe ich allerdings hinzugeschmuggelt, und auch in anderer Hinsicht ist meine Schilderung nicht ganz historisch korrekt: Es gab keine Todesfälle an Bord – die Sterberate auf Deportationsschiffen war erheblich geringer, als man oft lesen kann. Statistisch gesehen reiste man sogar deutlich sicherer mit einem Convict Ship nach Australien als mittels regulärer Auswandererschiffe nach Neuseeland oder gar Amerika. Natürlich deportierte die britische Krone nur gesunde, meist junge Männer und Frauen, während ansonsten auch Alte, Kranke und sehr viele Kinder befördert wurden. Eine medizinische Voruntersuchung fand zwar statt, war aber mehr als flüchtig, und die Hygiene an Bord kontrollierte niemand. Klar, dass die Schwachen schnell Seuchen zum Opfer fielen. Gefangenenschiffe waren dagegen deutlich besser überwacht, Krankheiten kamen schneller unter Kontrolle.
    Historisch korrekt sind auch meine Schilderungen der Zustände in australischen Gefängnissen, vor allem den Female Factorys. Hier gab es tatsächlich die geschilderten skurrilen Heiratsmärkte für weibliche Häftlinge. Und wirklich versuchte einmal ein Sträfling,dem Gefängnis von Hobart in der Verkleidung eines Kängurus zu entfliehen! Er wurde gefasst, aber ob es tatsächlich stimmt, dass nie jemand je aus dem damaligen Van-Diemens-Land entkam, darf wohl bezweifelt werden. An Neuseelands Westküste gab es jedenfalls so viele Flüchtlinge aus dem Nachbarland, dass zwischen Neuseeland und Australien über Auslieferungen verhandelt wurde.
    In Neuseeland spielen einige historische Persönlichkeiten eine Rolle in diesem Buch, allen voran James Busby, Robert Fyfe und sein Vetter George mit
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