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Das Gluecksarmband

Das Gluecksarmband

Titel: Das Gluecksarmband
Autoren: Holly Greene
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Herren begleiteten.
    Nein, sie gehörte wirklich nicht hierher.
    Molly begab sich zur Bar. Ein Glas Wasser wäre sicherlich eine Wohltat für ihren trockenen Mund und würde auch ihre Nerven beruhigen. Als sie an die Theke kam, zog sie wieder die anerkennenden Blicke eines Mannes auf sich. Aber diesen Mann kannte sie.
    Lächelnd erwiderte sie seinen Blick. Es war Gennaro, der attraktive italienische Galeriebesitzer.
    «Molly? Ich habe Ihren Namen doch richtig in Erinnerung behalten, ja?»
    Sie nickte, froh, dass sie ein vertrautes Gesicht gefunden hatte, selbst wenn dieser Mann bloß schamlos mit ihr flirtete. Im Moment allerdings schaute er sie einigermaßen befremdlich an. Es war direkt peinlich, und Molly errötete. Sah man ihr denn so sehr an, dass sie hier nicht hingehörte?
    «Hallo – Gennaro, stimmt’s?», erwiderte sie. «Frohes neues Jahr.»
    «Nicht zu fassen, dass Sie hier sind.» Er erwiderte ihren Gruß nicht, sondern starrte sie nur an, als käme sie von einem anderen Stern.
    Jetzt errötete sie vor Verlegenheit. «Also, ich bin ja nicht als Gast hier. Ich helfe einer Freundin. Deswegen –»
    «Haben Sie das Armband noch?», unterbrach Gennaro sie. Die Dringlichkeit in seiner Stimme überraschte Molly.
    «Ja, schon … Warum fragen Sie?»
    «Wirklich? Ach, das ist ja wunderbar …»
    Dann war es also tatsächlich Gennaro gewesen, der neulich im
Secret Wardrobe
nach ihr gefragt hatte. Freudige Erwartung erfasste sie. «Warum? Haben Sie herausbekommen, wem es gehört? Ist es wirklich eine ihrer Künstlerinnen?»
    «Ja, und er ist heute Abend hier», erwiderte Gennaro theatralisch.
    «Er …?», stammelte Molly vollkommen perplex.
    «Ja, Sie suchen ihn, und er sucht Sie – wunderbar! Kommen Sie», Gennaro ergriff ihre Hand. «Wir müssen meinen Freund finden. Er wird sich sehr freuen, Sie zu sehen.»
    Erwartungsvoll schaute Molly Gennaro an. Sie konnte es kaum glauben. Sie hatte recht gehabt. Ihre Eingebung zu der Gravur
Gleiche Zeit, gleicher Ort
auf dem Anhänger war richtig gewesen. Sie hatte die Spur der Brotkrumen richtig gedeutet und sich in dieses Haus führen lassen, an diesem Abend.
    Die Eigentümerin des Armbands – oder zumindest jemand, der sie kannte – befand sich hier unter den Gästen. Jetzt brauchte Molly ihr das Schmuckstück nur noch zurückzugeben.

40
    A ls Greg sich umdrehte, sah er die Doppelgängerin von Marilyn Monroe auf ihren fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen angestöckelt kam. Sie trug immer noch das Klemmbrett mit der Gästeliste bei sich.
    «Ms. Mead?», sagte sie, «Sie haben mich gesucht?»
    «Ja.» Margot legte ihrer Mitarbeiterin die Hand auf den Arm. «Jessica, ich möchte Ihnen Greg Matthews und seinen Vater Jeff vorstellen.» Jessica nickte und lächelte höflich, als rechne sie damit, dass sie Vater und Sohn ab sofort genauso zur Verfügung stehen müsse wie Margot selbst.
    Ungeduldig lächelte Greg ihr zu. Er wünschte, sie würden endlich zum Wesentlichen kommen.
    «Jessica, ich glaube, Sie können uns helfen. Erinnern Sie sich, ob jemand sich in letzter Zeit nach einem Bettelarmband erkundigt hat?», fuhr ihre Chefin fort. «Oder vielleicht nach einem bestimmten Anhänger, genauer gesagt, nach einem dieser diamantenbesetzten Eier, die wir letztes Jahr beim Met-Benefiz als Preise vergeben haben?»
    Bildete Greg sich das ein oder wurden die Augen der Assistentin doppelt so groß?
    «Sie meinen Molly?», japste sie, während Greg erleichtert aufatmete.
    «Ja, das Glücksarmband meiner Mutter ist vor kurzem verschwunden, und anscheinend ist es einer Frau namens Molly in die Hände gefallen.»
    «Ja, das stimmt», bestätigte Jessica aufgeregt. Plötzlich vergaß sie ihre professionelle Haltung. «Und sie hat in den letzten Wochen wirklich überall nach Ihnen gesucht.»
    «Haben Sie zufällig ihre Telefonnummer?»
    «Ich kann Ihnen noch etwas Besseres anbieten, Mr. Matthews», sagte sie mit einem Grinsen. «Molly ist hier.»
    Ungläubig sah Greg seinen Vater an. «Sie ist heute Abend hier?»
    «Ja, sie hat mir angeboten, hier auszuhelfen, weil ich ihr geholfen habe, einen der Anhänger zu identifizieren. Ich kann Sie jetzt sofort zu ihr bringen, wenn Sie möchten.»
    «Das wäre ja super.» Greg konnte sein Glück kaum fassen. Hocherfreut warf er seinem Vater, der gerade auf die Uhr schaute, einen Blick zu. Auch Greg sah rasch auf die Uhr, bevor er Jessica dann durch die Menge auf den Flur hinaus folgte. Es war viertel nach elf – noch
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