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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Es war, als würde ich in mein altes Leben zurückkehren.«
    »Wirklich?« Britt sah ihn unsicher an.
    »Ja, ganz genau so war es. Seit dem Unfall hatte ich unentwegt das Gefühl gehabt, in einer Blase eingeschlossen zu sein. Ich war der Einzige, der die ganze Wahrheit kannte, und musste so tun, als sei alles okay. Und wann immer ich mal wieder gute Miene zum bösen Spiel machte, war es, als würde jemand mir ein Messer in den Rücken rammen. Aber jetzt« – er zuckte die Schultern – »ist es anders. Vor ein paar Wochen hätte Vanessa Geburtstag gehabt. Ihre Mutter hat einen Gedenkgottesdienst für sie organisiert und hat mich auch dazu eingeladen. Davor wäre ich nicht in der Lage gewesen, daran teilzunehmen. Es sei denn, ich hätte mich vorher betrunken, auch auf die Gefahr hin auszurasten. Aber so bin ich einfach hingegangen, und es war kein Problem für mich. Nicht, dass es angenehm gewesen wäre. Aber es hat nicht mehr so wehgetan wie früher.«
    »Ich bin froh, dass das Buch ein wenig dazu beigetragen hat«, sagte Britt. »Aber wahrscheinlich liegt es am ehesten an Pippin. Eine neue Beziehung, eine neue Perspektive … Es brauchte seine Zeit, aber zum Schluss kommt alles wieder ins Lot.«
    Leo sah sie ruhig an. »Ich bin nicht mehr mit Pippin zusammen.«
    Britt brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er gesagt hatte, dann erwiderte sie verblüfft: »Wie bitte?«

    »Weil mir klargeworden ist, dass es ein Fehler war.«
    »Aber hoffentlich nicht wegen des Buches?«, fragte sie besorgt.
    Leo grinste. »Ein bisschen mehr können Sie mir schon zutrauen. Ich lebe mein Leben doch nicht nach einem Buch, ich bitte Sie.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben uns getrennt, weil mir klarwurde, dass ich ihr aus völlig falschen Gründen einen Heiratsantrag gemacht hatte und sie mich aus völlig falschen Gründen heiraten wollte. Die Wahrheit ist, dass sie für ein paar Wochen die Richtige für mich war, aber nicht auf Dauer.«
    Wobei er es im Grunde von Anfang an gewusst hatte. Selbst in dem Moment, als er um ihre Hand anhielt, hatte er gewusst, dass er im Begriff war, einen Fehler zu begehen. Nur dass er diesen Gedanken sogleich wieder verbannt hatte, weil es für ihn eine Herausforderung gewesen war, die schönste Frau auf dem Schiff zu seiner zu machen. Als er Pippin den Ring über den Finger streifte, schickte er Donal in Gedanken eine Nachricht: dass er Vanessa gern haben könne, denn er, Leo, hatte einen sehr viel besseren Preis gewonnen. Eine noch schönere Frau, die ihn liebte.
    Ja, es war falsch gewesen. Und während der letzten Monate hatte er versucht, sich vom Gegenteil zu überzeugen. Vergeblich. Und Pippin hatte es wahrscheinlich auch die ganze Zeit gespürt.
    »Es war eine großartige Zeit«, sagte Pippin zu ihm, nachdem er um eine Aussprache gebeten hatte – nach dem Motto »Ich muss mit dir reden«. »Wir haben ein super Paar abgegeben. Diese vielen Hochglanzfotos von uns. Und jetzt werden die Klatschkolumnisten noch mehr Stoff bekommen, jetzt können sie sich über mein ›gebrochenes Herz‹ auslassen. Also noch mehr Presse für mich.«
    Er fragte sie, ob ihr Herz tatsächlich gebrochen sei. Da sah sie ihn grinsend an und meinte, dass es schon mehr als zwei aufgelöste Verlobungen bräuchte, um ihr Herz zu brechen. Auf seinen fragenden Blick hin erzählte sie ihm, dass sie bereits einmal verlobt gewesen sei. Eine Jugendliebe, meinte sie. Die Beziehung
hatte nur wenige Monate gedauert, weil er nicht damit umgehen konnte, dass sie zusehends berühmter wurde.
    Sie hatte also ebenfalls ihre Geheimnisse gehabt. Leo hatte immer gedacht, dass nur er Geheimnisse habe. Später, allein in seinem Haus in Monkstown, ging ihm durch den Kopf, dass anscheinend alle Menschen irgendwelche Geheimnisse mit sich herumtrugen. Dinge, die sie sogar vor ihren Partnern verbargen.
    »Und wie hat sie es aufgenommen?« Britts Frage holte ihn in die Gegenwart zurück.
    »Gut. Sie war sogar erleichtert. Sie meinte, dass es ihrer Karriere guttun wird.« Er sah Britt fragend an. »Ich dachte, Sie hätten in einem der Klatschblätter davon gelesen.«
    »Nun, ich lese solche Zeitschriften normalerweise nur beim Friseur. Oder beim Zahnarzt. Und da ich in letzter Zeit weder bei dem einen noch dem anderen war, bin ich wohl nicht mehr auf dem Laufenden, was das Leben der Promis angeht. Wenn Sie sich während meiner Promotionstour für Der falsche Ehemann getrennt hätten, wäre es mir bestimmt nicht entgangen, denn da
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