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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir
Autoren: Anselm Gruen
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Glück. Es gibt Menschen, die nicht bei einer Sache bleiben können. Sie hören Musik und lesen dabei. Oder sie essen und sehen gleichzeitig fern. Sie reisen und telefonieren dabei. Sie sind irgendwo und doch eigentlich nirgends. Sie sind nie dort, wo sie sich gerade bewegen. Auch die freie Zeit füllen sie mit rastlosen Aktivitäten aus. Sie stopfen ohne Maß in ihre Zeit vieles hinein, was sie gar nicht verdauen können. Sie wollen die Zeit überlisten, indem sie immer mehr tun und jede Minute ausnutzen. Doch irgendwann wird, wer so handelt, unfähig, die Zeit überhaupt noch wahrzunehmen und zu genießen.
27. JANUAR :
Das Doppelgesicht
    Gerade heute, in einer Zeit, in der Arbeit zu einem kostbaren Gut geworden ist, das nicht mehr selbstverständlich ist, spüren wir, wie sehr sie zum Menschsein gehört. Allerdings ist sie gerade deshalb auch zum Problem geworden. Diejenigen, die Arbeit haben und darunter leiden, dass immer mehr von immer weniger Menschen geleistet werden muss, machen die Erfahrung: Arbeit hat immer noch ein Doppelgesicht. Auch in der heutigen Arbeit gibt es die beiden Pole: sich einlassen und abgrenzen, arbeiten und ausruhen. Es gibt die Lust und die Last, die Freude, zu arbeiten, und die Freude, die Arbeit loszulassen. Es ist eine Kunst, diese beiden Pole immer gut auszutarieren.
28. JANUAR :
Schmollwinkel
    Die erste Aufgabe, die uns das Erwachsenwerden stellt, besteht darin, die Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Da gibt es Menschen, die dazu nicht bereit sind. Sie klagen ihr Leben lang die Eltern an. Die Eltern sind schuld, dass aus ihnen nichts geworden ist. Der Vorwurf bewahrt sie davor, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie sind nicht bereit zu kämpfen. Sie haben Angst vor den Folgen des Kampfes, vor den schmerzhaften Erfahrungen, die sie erwarten. Wer kämpft, wird auch verletzt. Wenn ich versuche, mein Leben selbst zu gestalten, werde ich immer auch an meine Grenzen kommen. Manches wird mir nicht so gelingen, wie ich mir das erhofft habe. Aber wenn ich, anstatt geduldig an mir weiter zu arbeiten, lieber andern vorwerfe, dass sie daran schuld sind, wenn mein Leben nicht gelingt, werde ich nie erwachsen. Wer das tut, wird sein Leben lang im Schmollwinkel sitzen bleiben.
29. JANUAR :
Meine Stärken
    Psychotherapeuten raten uns, zu fragen, wo wir uns gut fühlen, und uns in solche Situationen innerlich hinein zu begeben. Dadurch kommen wir in Berührung mit dem Potential an Möglichkeiten und Energien, die in uns stecken. Anstatt nur unsere Probleme zu besprechen und uns auf unsere Leiden und Schwächen zu konzentrieren, motivieren sie uns, darauf zu achten, was wir gut können, wo wir unsere Fähigkeiten sehen, was uns leicht von der Hand geht. Sie regen uns an, mit unseren Möglichkeiten und Fähigkeiten in Berührung zu kommen. Jeder von uns hat solche Stärken.
30. JANUAR :
Illusionen
    Nur der findet wirklich zur Gelassenheit, der sich selbst loszulassen vermag. Unser Ego mischt sich in alles hinein, was wir tun. Es kommt nie zur Ruhe. Es will immer glänzen, immer herrschen, immer alles haben. Daher ist es eine harte Arbeit, es immer wieder loszulassen. Dabei geht es nicht darum, das Ego zu zerbrechen. Denn ohne Ich können wir nicht leben. Aber das Ego drückt sich aus in vielen Illusionen, die wir uns vom Leben gemacht haben. Wir nähren in uns die Illusion, dass wir alles im Griff haben, dass wir die Besten sind, dass wir erreichen werden, was wir wollen. Nur wer sein Ego mit seinen vielen Illusionen loslässt, wird wirklich gelassen und innerlich frei.
31. JANUAR :
Gelassenheit
    Die Haltung der Gelassenheit ist seit der griechischen Philosophie ein Zeichen eines weisen und reifen Menschen. Er wird nicht von seinen Affekten beherrscht. Er ist frei von Abhängigkeit und Anhänglichkeit. In der Mystik wird die Gelassenheit als wichtige spirituelle Tugend gesehen. Meister Eckhart spricht vom gelassenen Menschen, der nicht nur die materiellen Dinge loslässt und sich von ihnen nicht mehr knechten lässt. Er lässt auch Menschen los. Er ist fähig zu guten freundschaftlichen Beziehungen. Aber er hängt sich nicht daran. Und letztlich soll der geistliche Mensch auch Gott lassen. Das klingt paradox. Aber Meister Eckhart weiß, dass wir uns oft an unseren Bildern festklammern. Damit wir offen werden für den ganz anderen Gott, müssen wir Gott um Gottes willen lassen, müssen wir unsere Gottesbilder loslassen.

FEBRUAR: Ein ganzer Mensch sein

1. FEBRUAR :
Stille
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