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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir
Autoren: Anselm Gruen
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Sehnsucht, die in meiner Brust aufsteigt. In der Sehnsucht spüre ich mich selbst, und ich spüre Gott. Und in der Sehnsucht nach Geborgenheit fühle ich bereits Heimat.
26. DEZEMBER :
Das Bild des Stalles
    Jesus wurde im Stall geboren, «weil in der Herberge kein Platz für sie war» (Lukas 2,7). Seit dem Mittelalter haben die Künstler mit Vorliebe den Stall dargestellt, in dem Jesus geboren wurde. Offensichtlich hat sie das Bild des Stalles sehr bewegt. Der Schweizer Psychologe C. G. Jung meinte, der Mensch solleimmer daran denken, dass er nur der Stall ist, in dem Gott geboren wird, und nicht der Palast, den er Gott gerne anbieten möchte. Wo die Menschen wohnen, wo sie sich daheim fühlen, dort sind die Türen verschlossen. Stall, das steht für den Bereich in uns, in dem die Tiere wohnen, das heißt die Instinkte, die Triebe, die Vitalität, die Sexualität. Diesen «tierischen» Bereich möchten wir am liebsten vor uns selbst und vor den Menschen verstecken. Aber gerade dort will Gott in uns geboren werden.
27. DEZEMBER :
Die Würde der Nacht
    Für viele Menschen wird die Nacht heute zum Tag. Sie sitzen halbe Nächte vor dem Fernseher. Andere sind Nachtarbeiter. Sie kommen nicht ins Bett, weil sie dies oder jenes noch erledigen wollen. Andere bleiben bei einer gesellschaftlichen Runde einfach sitzen. Sie meinen, etwas zu verpassen, wenn sie ins Bett gehen. Wer kein Gespür hat für die Würde der Nacht – so meint ein italienisches Sprichwort –, der wird auch den Tag nicht gut bestehen. Er wird keinen Blick haben für das Geheimnis des Morgens, für die Frische des Morgens, die das Herz erquickt, für das Aufsteigen des Lichtes. Nur wer im Rhythmus des Tages und der Nacht lebt, erfährt das Geheimnis des Lebens.
28. DEZEMBER :
Unsere Seele neu entdecken
    Seele meint Fantasie, Kreativität, Offenheit für das Göttliche, leise Impulse, Spontaneität, Intuition. In unserer seelenlosen Welt ist es Bedingung für unsere Gesundheit, dass wir wieder mit unserer Seele in Berührung kommen. Und es würde ein neues Miteinander entstehen, wenn wir der Seele in uns mehr Raum geben. Für unseren spirituellen Weg ist es unerlässlich, dass wir unsere Seele neu entdecken. Meister Eckhart spricht vom Seelengrund, in dem die Gottesgeburt in uns stattfindet und uns zu unserem unberührten und unverfälschten Selbst führt.
29. DEZEMBER :
Meine Wurzeln, mein Lebensbaum …
    Ein Baum kann nur wachsen und seine Krone entfalten, wenn er tiefe Wurzeln hat. Die Eltern stellen unsere Wurzeln dar. Auch wenn Vater und Mutter uns verletzt haben, so bilden sie doch die Wurzeln, die uns nähren. Daher hat es wenig Sinn, wenn der Sohn die Wurzeln seiner Mutter abschneidet. Dann würde er wurzellos und sein Baum würde vertrocknen. Aber der Baum des Sohnes darf nicht mit dem Baum der Mutter zusammenwachsen. Die Symbiose mit der Mutter würde seinem Baum den Raum wegnehmen, den er zur Entfaltung braucht. Nur der ist erwachsen, der sich von seiner Mutter abgrenzen kann, der mit ihr sprechen kann, ohne sich gegängelt zu fühlen, der mit ihr umgehen kann, ohne sich ständig anzupassen.
30. DEZEMBER :
Für Optimisten kein Problem
    Es gibt heute eine Flut von Ratgeberbüchern. Sie versprechen Hilfe, unser Leben besser zu bewältigen. Die vielen Ratschläge wollen zeigen, wie man das Leben in den Griff bekommt, wie es sinnvoll zu leben wäre. Manchmal hat man den Eindruck, dass das Leben wie ein Feind angesehen wird, den man zu überwältigen versucht. Der große südfranzösische Dichter Marcel Pagnol zeigt uns einen anderen Weg, mit dem Leben umzugehen: «Leben ist für den Optimisten kein Problem, sondern bereits die Lösung.» Dahinter steckt nicht nur südliche Lebensfreude, sondern die tiefe Weisheit: Es geht nicht darum, das Leben in den Griff zu bekommen, sondern dem Leben Raum zu geben. Das Leben ist nicht das Problem, das wir lösen sollen. Wenn das Leben strömt, dann ist das schon die Lösung. Leben hat etwas zu tun mit Fließen und Strömen. Unsere Aufgabe kann nur sein, dem strömenden Leben nicht Einhalt zu gebieten, sondern ihm freien Lauf zu lassen. Und an uns liegt es, das Leben zu spüren, das schon in uns ist. Wer mit dem Leben in Berührung ist, für den ist es kein Problem, sondern schon die Lösung.
31. DEZEMBER :
Einander segnen und Segen sein
    Einen anderen segnen bedeutet, gut über ihn sprechen, ihm Gutes sagen, ihm das Gute zusagen. Indem ich das Gute in ihm anspreche, kommt er mit dem Guten in Berührung, das
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