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Das Glueck Beginnt in Dir

Das Glueck Beginnt in Dir

Titel: Das Glueck Beginnt in Dir
Autoren: Anselm Gruen
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Einübung in dieses Gleichgewicht ist immer wieder neu unsere Aufgabe.
12. JANUAR :
Offenheit und Neugier
    Schon in der Schule geht es nicht immer gleich um den Nutzen, den wir unmittelbar aus dem Lernen und einem konkreten Wissen ziehen. Es geht vielmehr darum, sich in viele Bereiche hineinzuarbeiten, um sich im Leben in seiner ganzen Vielfalt auszukennen und sich in seiner Weite zurechtzufinden. Es ist wichtig und gut, wenn man bestimmte Lerntechniken beherrscht. Aber es braucht für wirkliche Lebenstüchtigkeit noch etwas Anderes und etwas ganz Grundsätzliches: eine Haltung der Offenheit und Neugier.
13. JANUAR :
Das rechte Maß
    Das richtige Maß zu finden ist die Voraussetzung für ein gesundes Leben. Das rechte Maß meint nicht Mittelmäßigkeit. Was mein Maß ist, das erkenne ich erst, wenn ich über mein Maß hinausgegangen bin. Aber auf Dauer kann ich nicht über mein Maß leben. Sonst werde ich krank und falle in mich zusammen. Und das Maß ist heute wichtig für unser Wirtschaften. Wir können nicht maßlos wachsen. Wir müssen das Maß bewahren, das uns die Schöpfung vorgibt. Sonst beuten wir die Natur aus und verkleinern das Maß, das wir den Nachfahren zugestehen.
14. JANUAR :
Mir selbst gerecht werden
    In der Gerechtigkeit geht es nicht nur um die soziale Gerechtigkeit, dass ich allen Menschen gerecht werde und die Güter in der Welt gerecht verteile. Vielmehr beginnt die Gerechtigkeit damit, dass ich den verschiedenen Seelenkräften gerecht werde. Ich muss also alles, was in mir ist, berücksichtigen, damit ich richtig leben kann. Ich werde mir selbst gerecht. Dann bin ich auch fähig, anderen gerecht zu werden und richtig mit ihnen umzugehen.
15. JANUAR :
Gelassenheit hört nicht auf zu träumen
    Gelassenheit ist eine Tugend, die mit der Bereitschaft, sich auf die Wirklichkeit, so wie sie ist, einzulassen, durchaus zusammenpasst. Sie ist das Gegenteil einer Abkehr von der Welt, der der Gang der Dinge und das Schicksal der Menschen gleichgültig sind und die sich von der Not der anderen nicht berühren lässt. Auch wenn Gelassenheit bedeutet, loslassen zu können und an Zielen nicht festzuhalten, wenn sie sich als unerreichbar herausstellen, heißt das nicht, dass damit auch die Sehnsucht stirbt und der Traum von einer besseren Welt einfach ausgeträumt ist.
16. JANUAR :
Anhaften verdirbt alles
    «Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.» Dieser Satz steht im Evangelium des Johannes (12,24f). Wir müssen demnach uns und unsere Vorstellungen vom Leben loslassen, dann wird sich uns ein Raum von neuen Möglichkeiten auftun. Wir müssen den Nächsten loslassen, dann wird wirkliche Beziehung möglich. Wenn sich in einer Partnerschaft einer am anderen festklammert, wird die Beziehung auf Dauer unmöglich. Eine Partnerschaft kann nur bestehen, wenn einer den andern loslässt und freilässt. Loslassen, so sagt uns auch die Psychologie, ist die Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
17. JANUAR :
Loslassen
    Auf dem Weg zu seinem Wesen begegnet der Mensch seinen Grundnöten, die mit seiner Existenz gegeben sind. Es sind die Grundnöte «des Todes, des Absurden und der totalen Einsamkeit». Graf Dürckheim nennt es Nachfolge Christi, sich diesen Grundnöten zu stellen und dabei das Kreuz der eigenen Menschwerdung anzunehmen, die nur über das Loslassen des Welt-Ichs möglich wird. Das Welt-Ich klammert sich an weltliche Sicherungen. Doch das spirituelle Selbst, zu dem der Mensch vordringen sollte, ist durchlässig für Gott, «durchtönend für Christus».
18. JANUAR :
Was der Leib erzählt
    Ob jemand durchlässig für Gott ist, das können wir am Leib feststellen. Wenn einer sich in seinen Schultern festhält, dann drückt er damit seine Angst aus. Er kann noch so sehr seinen Glauben mit Worten bezeugen, in seinem Innersten glaubt er nicht. Er hält sich an sich selbst fest. Ich bin immer skeptisch, wenn einer sein Vertrauen in Gott in allzu starken Worten ausdrückt. Ich schaue mir dann den Menschen genau an und sehe oft, wie verkrampft er ist, wie er sich innerlich an etwas festklammert, das nicht Gott ist. Denn wenn er Gott vertrauen würde, würde ich das in seinem Leib wahrnehmen, an seiner Lockerheit und Gelassenheit erkennen.
19. JANUAR :
Schwächen lieben
    Im Gespräch erlebe ich immer wieder Menschen, die innerlich gegen sich wüten und sich mit Gewalt anders haben wollen. Doch wenn ich gegen mich wüte,
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