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Das Gestirn der Ahnen

Das Gestirn der Ahnen

Titel: Das Gestirn der Ahnen
Autoren: Edmond Hamilton
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hinwegfegte? Oder hast du ihn überlebt und bist nach Hause zurückgekehrt, um dort zu berichten, wie es war, als euch der Feind überfiel?
    Und wie stand es mit dem anderen Bericht, der offensichtlich privater Natur war?
    „Es kann keinen Zweifel mehr geben, wie alles ausgehen wird. Sie haben uns immer wieder besiegt. Bald werden wir unsere letzte Reise unternehmen, und dann werden sie die Himmel beherrschen, während alle Menschen, die sich dort hinaufwagen, vernichtet werden. Wir werden nur noch den Boden unter unseren Füßen haben – und die Sterne zum Träumen.“
    Nie mehr die Sterne …
    Aber wer waren ,sie’? Wie sahen sie aus, woher kamen sie und wofür kämpften sie?
    „Wir wissen, daß die Urmenschen – oder Vanryn, wie sie sich nannten – menschenähnlich waren“, sagte Lisetti, „aber wie steht es mit ihren Feinden? Sie sind nirgendwo beschrieben.“
    „Das ist doch ganz natürlich“, meinte Bogan. „Die Vanryn wußten, wie sie aussahen – vermutlich so ähnlich wie sie selbst – und mußten sie deshalb nicht näher beschreiben.“
    „Vielleicht“, warf Fairlie ein. „Aber warum benutzte Kalber dann den Ausdruck ,Menschen, die sich dorthin wagen’?“
    „Wie oft gebrauchen wir doch den Ausdruck ,Biest’ oder ,Esel’ oder sogar ,Schwein’, wenn wir von anderen Menschen sprechen? Ich glaube, daß Kalber etwas in dieser Art im Sinn gehabt haben muß.“
    Bogan behielt natürlich, wie immer, recht.
    Ein Team von Astronomen hatte unterdessen Ryn mit Altair identifiziert. Auf einem Planeten, der diese ferne Sonne umkreiste, hatten also einst der Mann namens Kalber und das Mädchen, das mit dem Wind sang, gelebt …
    Seit Fairlie das wußte, betrachtete er jeden Abend den hellen Lichtfleck, der Altair darstellte, mit besonderem Interesse.
    Die Einzelteile des Raumschiffes kamen an. DeWitt kehrte zurück und überwachte den Zusammenbau. Er trieb Thomason an, der seinerseits wieder seine Untergebenen zur Eile zwang. Vorläufig hatte man den Spion noch nicht gefunden, und Geheimberichte aus anderen Ländern zeigten, daß dort nichts Auffälliges im Gange war.
    „Aber wer das Zeug hat, wird es sicher benützen“, meinte DeWitt grimmig. „Und wenn sie es tun, dann werden sie es so vorsichtig anstellen, daß niemand etwas vermutet.“
    Das Raumschiff wuchs. Die Berichte aus Gassendi lieferten immer wieder neue Einzelheiten, die zum Teil noch unverständlich waren, aber doch genügten, um allen eine Vorstellung davon zu geben, was sie auf Altair in dieser Richtung erwarten mochte.
    Eines Abends bat Christensen Fairlie zu sich.
    Er erwartete ihn an der Haustür – unrasiert und ungekämmt. Er hatte das Hemd auf der Brust offen und roch wie eine Schnapsbrennerei.
    Fairlie starrte ihn an.
    „Ja“, sagte Christensen, „ich bin unzweifelhaft völlig blau. Betrunken, sozusagen. Wollen Sie auch einen Schluck?“
    „Nein, danke“, erwiderte Fairlie, „ich habe morgen einen Haufen Arbeit vor mir.“
    „Aha“, murmelte Christensen. „Der korrekte kleine Gelehrte.“ Er lächelte ihn an. „Hören Sie gut zu, Fairlie. Ich will Ihnen etwas erzählen, was Sie erschrecken wird.“
    Er machte eine Pause. „DeWitt sprach heute mit mir“, sagte er dann langsam. „Er will Sie für die Reise.“
    „Reise?“ fragte Fairlie, der sich noch immer nicht an den Anblick gewöhnt hatte, den Christensen bot.
    „Richtig“, bestätigte Christensen, „ die Reise.“
    Fairlie verstand, was er meinte.
    Christensen ließ sich in einen Sessel fallen und beobachtete ihn über sein Glas hinweg.
    „Jetzt haben Sie Angst, nicht wahr? Leugnen Sie nicht, ich sehe es ganz deutlich!“
    „Ja, ich fürchte mich“, gab Fairlie zu. „Aber warum gerade mich?“
    „Sie sind der Jüngste und Gesündeste von den Altphilologen, deshalb. Außerdem braucht er jemand, der die Schrift lesen kann. Sie können sogar ihre Sprache.“
    Fairlie starrte ihn an. „Ihre Sprache? Höchstens die Vanrynsprache, die vor dreißigtausend Jahren gesprochen wurde, aber die wird sich inzwischen längst verändert haben!“
    Christensen gab ihm ein Glas Whisky. „Sie sehen so aus, als ob Sie einen nötig hätten. Was die Sprache betrifft, so will DeWitt Sie ja auch nur mitnehmen, damit Sie die alten Aufzeichnungen übersetzen.“ Er lächelte wieder. „Haben Sie keine Angst, wir können Sie nicht zwingen. Sie können immer noch nein sagen.“
    Christensen starrte wieder in sein Glas. „Warum haben Sie ihre Schrift und ihre Sprache
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