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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire
Autoren: Mara Laue
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Mitte des neunzehnten Jahrhunderts gegründet wurde. Aber eines Tages kriegen wir auch ihn. Irgendwann erwischen wir sie alle.
    Natürlich haben Sie das größte Interesse daran, ihn persönlich zur Strecke zu bringen. Als Polizist dürfte Ihnen das jedoch unmöglich sein. Sie haben neben Ihrem Job einfach nicht die Zeit dafür, und Ihre Leute haben bisher ja noch nicht einmal einen einzigen Hinweis auf Cronos. Es wäre reichlich schwierig, denen zu erklären, woher Sie plötzlich von ihm wissen, ohne unser Geheimnis zu verraten.«
    Ashton zuckte mit den Schultern. »Sie haben keine Garantie dafür, dass ich das nicht sowieso tue.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Dafür gibt es keinen logischen Grund. Außerdem muss ich Ihnen ja wohl nicht vor Augen führen, wie Ihre Vorgesetzten reagieren, wenn Sie denen erzählten, dass die respektable Detektei PROTECTOR Inc., die sogar beim Polizeichef den allerbesten Ruf genießt, sich mit der Jagd auf Vampire beschäftigt. Raten Sie, wie lange es danach dauert, bis man Sie in die Psychiatrie eingewiesen hätte. Bis vor wenigen Minuten haben Sie ja noch nicht einmal selbst daran geglaubt.»
    »Genau genommen tue ich das auch jetzt noch nicht«, gestand Ashton. »Ihre Beweise zeigen lediglich, dass es Menschen gibt, deren Genom um 0,94 % vom herkömmlichen menschlichen Genom abweicht und die aufgrund dieser Mutation die von Ihnen beschriebenen körperlichen Fähigkeiten haben, in der Dunkelheit leben und sich von Menschenblut ernähren. Deshalb sind die in meinen Augen noch lange keine mystischen Vampire.«
    »Was glauben Sie denn, wie und wodurch die Legenden von den mystischen Vampiren entstanden sind, Mr. Ryder? Es gibt sie in nahezu allen Kulturen, wenn auch in unterschiedlichen Varianten. Sie alle beschreiben unabhängig voneinander dieselbe Art von Spezies mit denselben Eigenschaften. Blut trinkende, überaus starke Nachtgeschöpfe, die im Sonnenlicht verbrennen. Sie werden in den präkolumbianischen Kulturen ebenso erwähnt wie in denen des alten Ägyptens, man findet sie in indianischen Legenden genauso wie in europäischen Frühkulturen und denen Asiens.« Quinn zuckte mit den Schultern. »Diese Wesen waren schon lange real, bevor sie zu den Legenden wurden, an die heute kaum noch einer glauben will. Aber ob Sie daran glauben oder nicht, ändert nichts an den Tatsachen.«
    Ashton musste zugeben, dass Quinn recht hatte. Letztendlich war es egal, ob diese Wesen »Vampire« oder nur Mutationen oder vielleicht beides waren. Einer von ihnen hatte Mary ermordet, und Ashton wollte den Kerl tot sehen.
    Quinn sah ihn eindringlich an. »Sie haben offenbar noch einen gewaltigen Vorteil, Mr. Ryder. Nach allem, was wir aus dem Polizeibericht über Ihren Fall wissen, hat Cronos versucht, Sie zu hypnotisieren. Sie haben zu Protokoll gegeben« – er blätterte in dem Aktenordner und las vor – »dass der Angreifer Ihnen in die Augen gestarrt und befohlen hätte, Zitat: › Vergiss, dass du mich gesehen hast!‹ Aber Sie haben es nicht vergessen. Das heißt, Sie sind gegen deren Hypnose immun. Damit wären Sie unschätzbar wertvoll für unsere Arbeit.«
    Ashton schwieg. Wenn er sich PROTECTOR anschloss, konnte er seine ganze Kraft darauf verwenden, Marys Mörder zur Strecke zu bringen und nicht nur ihn. Die Bildergalerie an der Wand bewies, dass es eine ganze Menge von diesen Mutanten gab, die gefährliche, brutale Mörder waren, die man nicht frei herumlaufen lassen durfte. Allerdings stand keine der hier abgebildeten Personen auf einer Fahndungsliste der Polizei. Zumindest konnte Ashton niemanden entdecken, dessen Gesicht er von einem Steckbrief kannte. Wenn er künftig für PROTECTOR arbeitete, würde er diese Killer jagen, die durch die Maschen des Gesetzes schlüpften, und das war bei näherer Betrachtung eine mehr als lohnende Aufgabe.
    »Wir sind natürlich nicht nur den ganzen Tag ausschließlich hinter Vampiren her«, fuhr Quinn fort. »Wie ich Ihnen schon sagte, sind wir auch eine ganz normale und überaus renommierte Detektei, die branchenspezifische Aufträge ausführt. Beschattung potenziell untreuer Ehepartner, Hintergrundrecherchen über Bewerber bei gewissen Firmen, Suche nach ausgebüxten Teenagern und die ganze sonstige Palette. Damit würden Sie künftig Ihr Geld verdienen, und ich kann Ihnen aus Erfahrung versichern, dass unsere Gehälter um einiges höher sind als Ihre Beamtenbesoldung. Das Team hier unten beschäftigt sich allerdings den ganzen Tag ausschließlich
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