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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire
Autoren: Mara Laue
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von ihnen zurücklässt, wenn er getötet wird. Wir denken, dass Vincent Cronos und ein zweiter Vampir sich Ihre Frau, eh«, Quinn suchte nach Worten, »nun, geteilt haben. Dann sind sie über ihre – Pardon – Beute in Streit geraten, und Cronos hat den Nebenbuhler getötet. Futterneid kommt unter ihnen gar nicht so selten vor, wie wir wissen. Ist wohl ein angeborener Instinkt.«
    Ashton starrte ihn mit einem mörderischen Blick an, und Quinn fuhr hastig fort. »Ein Vampir saugt sein Opfer in den seltensten Fällen gleich beim ersten Mal vollständig aus. Dieser Prozess zieht sich oft über Tage und manchmal Wochen hin. Hatten Sie in letzter Zeit den Eindruck, dass Ihre Frau, hm, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Mr. Ryder, aber, eh, dass sie Ihnen vielleicht untreu sein könnte?« Quinn hob abwehrend die Hände, als Ashton mit geballten Fäusten aufsprang. »Sie war es nicht, das versichere ich Ihnen! Lassen Sie mich das erklären.«
    Ashton nahm wieder Platz.
    »Wir wissen nicht, wie es funktioniert, aber mehrere Opfer, die Vampirangriffe überlebten, haben uns übereinstimmend berichtet, dass sie unmittelbar nach dem Biss ein unbeschreibliches Gefühl sexueller Wonne und Ekstase erlebt haben, sodass sie widerstandslos alles mit sich machen ließen. Es handelt sich dabei offenbar um eine Droge oder einen Virus, der durch den Speichel in die Wunde injiziert wird, mit dem die Vampire ihre Opfer nicht nur willenlos, sondern sogar überaus willig machen. Jedenfalls werden die Opfer bereits nach dem ersten Mal regelrecht süchtig danach. Aber echter Sex ist dabei nie im Spiel. Falls Sie also glaubten, dass Ihre Frau Sie betrogen hätte, tun Sie ihr Unrecht. Sie war nur mit diesem Virus infiziert, dieser Droge, Hypnose oder was immer es ist.«
    Ashton starrte Quinn an und hatte große Mühe, nicht vor dem Mann in Tränen auszubrechen. Es passte alles zusammen. Mary, wie sie auf dem Balkon stand und nach diesem Vincent Cronos rief. Er hörte noch genau ihren sehnsüchtig geflüsterten Ruf nach »Vince«. Die Analyse der Bisswunden. Die Todesursache. Kein Mensch konnte sich das alles ausdenken. Aber dass Quinn Mary gerade von dem Verdacht der Untreue rehabilitiert hatte, machte Ashton schwach vor Erleichterung und ließ ihn den Verlust seiner geliebten Frau nur noch stärker spüren.
    Er stand auf, trat dicht an die Bildergalerie heran, wandte Quinn und allen anderen im Raum den Rücken zu und starrte mit brennenden Augen ins Leere. Es bedurfte seiner gesamten Selbstbeherrschung, um jetzt nicht zusammenzubrechen. In diesem Moment war ihm nur eines wichtig: Mary hatte ihn nicht betrogen, und er trug keine Schuld an ihrem Tod. Umso größer wurde sein Hass auf ihren Mörder, Vincent Cronos.
    Nach einigen Minuten wandte er sich schließlich langsam wieder um. »Ich glaube Ihnen, Mr. Quinn. Aber wieso hat dieser Vampir mich nicht auch getötet?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht – Entschuldigung – war er schon satt. Auch Vampire können immer nur eine begrenzte Menge Blut auf einmal zu sich nehmen.«
    Der Gedanke, dass dieses widerliche Ungeheuer sich von Mary ernährt hatte, so wie er einen Hamburger aß, verursachte Ashton Übelkeit. Er musste ein paar Mal schlucken, um seinen Brechreiz niederzukämpfen. »Sie sagten, Sie können mir helfen. Wie?«
    »Nun, die Firma ist nur die Tarnung für unsere eigentliche Arbeit. Alle, die hier auf der ›unteren Ebene‹ arbeiten, sind Jäger und haben sich darauf spezialisiert, diese Kreaturen zu jagen. Nicht nur Vampire. Unsere hiesige Zweigstelle beschäftigt sich allerdings ausschließlich mit denen. Eine andere jagt Hexen, eine weitere die Werwölfe und so weiter. Wir können immer Verstärkung gebrauchen, denn obwohl die Ausbildung unserer Agenten umfassend ist, sind unsere Gegner uns doch in vielen Dingen überlegen. Sie sind sehr viel stärker als wir, sehen im Dunkeln, hören besser und bewegen sich so schnell, dass unsere Augen ihren Bewegungen nicht folgen können. Mit anderen Worten, wir haben jedes Jahr mehrere Todesfälle zu beklagen.«
    »Sie wollen mich also für Ihren Verein rekrutieren«, brachte Ashton die Sache auf den Punkt.
    Quinn nickte. »Und Ihnen damit gleichzeitig die Möglichkeit in die Hand geben, den Tod Ihrer Frau zu rächen. Obwohl das schwierig sein wird. Cronos ist einer von den Alten. Nach allem, was wir wissen, ist er mindestens 800 Jahre alt, wahrscheinlich sogar älter und entsprechend gerissen. Wir sind schon hinter ihm her, seit PROTECTOR
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