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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane
Autoren: Grigori Adamow
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Stahl wäre, dann müßte man ihn aus so dicken Platten machen, daß ein Mensch in diesem schweren Taucheranzug sogar in einer Tiefe von nur fünfhundert Metern nicht einen Schritt gehen könnte. Die in solchen gepanzerten Taucheranzügen in Tiefen bis zu achthundert Metern arbeitenden Taucher bewegt man auf dem Meeresgrunde nur mit Hilfe von Hebewinden und Ketten. Angenehm ist das Arbeiten darin nicht! Die Ärmel und Hosen sind dick, man kann weder Beine noch Arme in den Gelenken biegen. Aus den Armstümpfen ragen eine Zange, eine Brechstange und ein Beil hervor. Diese Werkzeuge werden von innen mit der Hand des Tauchers betätigt. Kann man da viel schaffen?“
    Pawlik bückte sich leicht, berührte die metallenen Gamaschen am Bein und sagte begeistert:
    „Unsere Taucheranzüge sind dagegen einfach prima, so leicht und bequem! Aber aus was sind sie denn gemacht, wenn nicht aus Stahl?“
    „Aus einer unglaublich leichten überharten Legierung, die vor kurzem von unseren Metallurgen erfunden wurde. Ungeachtet dessen, daß unsere Taucheranzüge aus sehr dünnen Platten dieser Legierung gemacht sind, können sie den kolossalen Druck aushalten, der in Tiefen bis zu zehntausend Metern herrscht. Hinzu kommt, daß der Anzug beweglich ist. Außerdem haben unsere tüchtigen Metallurgen ein Verfahren entwickelt, kleine Platten dieser Legierung elastisch zu machen. Mit solchen Platten ist der Taucheranzug an allen Gelenkstellen des Körpers versehen.“
    „Und nicht nur das, Arsen Dawidowitsch!“ rief Pawlik. „Wie schnell wir uns im Wasser bewegen können! Wie richtige Fische, ja fast noch schneller, wie Vögel! Außerdem haben wir Telefon,, Beleuchtung und Waffen in den Anzügen! Sogar heißen Kakao kann man zu sich nehmen!“ Pawlik lachte beglückt. „Will man etwas essen … bitte sehr! Fleischbrühe, Schokolade sind vorhanden … Aber auch Trinkwasser.“
    „Mit einem Wort, jeder ist ein wandelndes Büfett“, sagte lächelnd der Zoologe.
    „Wie gut das alles eingerichtet ist.“
    „Ja, Pawlik. Erinnerst du dich, was Skworeschnja dir über unsere Taucheranzüge erzählte? Im Rückentornister befinden sich einige kleine Akkumulatoren mit einem großen Vorrat Strom. Ebenfalls im Tornister sind eingebaut: ein Behälter mit Sauerstoff, ausreichend für achtundvierzig Stunden, ein Gerät zur Resorption von Kohlensäure, Feuchtigkeit und anderen schädlichen Stoffen und ein winziger, aber leistungsfähiger Motor für die Schraube, die uns die Bewegung im Wasser ermöglicht. Im Behälter, der auf der Brust befestigt ist, liegen. Thermosflaschen mit heißer Bouillon oder Kakao und Trinkwasser. Von den Thermosflaschen führen dünne Gummischläuche mit festen Mundstücken zum Mund. Eine kleine Funkanlage, mit der man auf eine Entfernung bis zu zweihundert Kilometern gleichzeitig mit einigen anderen Funkstationen sprechen und von ihnen Nachrichten empfangen kann, befindet sich ebenfalls im Brustbehälter. Auf dem Helm, in Höhe der Stirn, leuchtet eine starke elektrische Lampe, deren Licht das Wasser bis zu fünfundsiebzig Metern durchdringt. Und alle diese Geräte und Mechanismen regierst du mit Hilfe von verschiedenen Knöpfen, Hebelchen und Steuerrädchen auf dem Steuergerät in deiner Tasche am Gürtel … Aber das alles kennst du ja; sonst könntest du ja jetzt nicht mit mir auf dem Meeresboden Spazierengehen.“
    „Aber natürlich! Das weiß ich schon. Ich würde aber gern noch mehr hören. Zum Beispiel, wie speichert sich in den Akkumulatoren so viel Strom? Wie funktionieren unsere elektrischen Kampfhandschuhe? Womit schießen unsere Ultraschallpistolen?“
    „Aha! Das willst du also wissen, Jungchen! Das sind schon kompliziertere Dinge“, antwortete der Zoologe. „Aber leider können wir darüber erst später sprechen; denn wir haben schon die Korallenriffe erreicht. Bald sind wir bei Skworeschnja.“
    Vor ihnen, in einiger Entfernung, zeichneten sich im grünlichen Wasser, wie ein Waldrand, die undeutlichen Konturen kleiner Büsche und niedriger Bäume ab. Sie hatten kein Laub, ihre Stämme und Äste machten einen bizarren Eindruck; einige waren gekrümmt und knorrig, andere wieder dünn und gerade wie Weidengerten, und oft glichen sie wunderlichen Kakteen.
    „Übrigens“, bemerkte der Zoologe, „ist es möglich, daß Skworeschnja seine Arbeit schon beendet und seinen Standort gewechselt hat. Wir werden es ja gleich erfahren.“
    Er drückte auf eine kaum merkliche Erhöhung der Seitentasche. Die vordere
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