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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall
Autoren: CAROLE MORTIMER
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sagen, um dich so richtig in Fahrt zu bringen?“
    „Ich bin bereits wütend genug, um an die Decke zu gehen!“ Ihr ging die Luft aus, als Lucan sie ohne Vorwarnung in seine Arme riss. „Hey, du kannst nicht einfach …“
    Ihr Protest wurde von einem festen, hungrigen Kuss erstickt.
    Und Lucan hielt sie weiter fest und küsste sie, bis Lexies Ärger vollständig verflogen war. Sie ließ sich weich gegen ihn sinken und gab sich seinen Zärtlichkeiten hin. Diesen tiefgründigen, erregenden Zärtlichkeiten, mit denen er ihren Willen ausschalten konnte.
    Nach einigen Minuten löste Lucan sich von ihren Lippen und lehnte seine Stirn an ihre. „Weder ich noch meine Mutter wollen deiner Nanna Sian etwas Böses, Lexie. Das kannst du mir wirklich glauben. Ich versuche nur, nach all den Jahren die Dinge zwischen unseren Familien geradezurücken. So können eventuell einige Wunden geheilt werden.“
    „Aber warum?“ Lexie schwirrte der Kopf.
    Gute Frage, das musste Lucan zugeben. Und obendrein eine, die sich nicht so leicht beantworten ließ.
    Während er ihre Oberarme streichelte, hielt er Lexie gleichzeitig ein wenig auf Abstand. „Wir müssen noch einiges klarstellen. Ich habe deiner Großmutter damals nicht verboten, zu Vaters Beerdigung zu kommen.“
    „Aber …“
    „Es war einzig und allein ihre Entscheidung. Nicht meine. Sie wollte meiner Mutter und dem Rest der Familie nicht mehr wehtun als nötig.“
    „Aber deine Mutter war noch nicht einmal dort!“
    „Zugegeben, nur das konnte deine Großmutter nicht wissen“, erklärte er geduldig. „Und um meine Familie zu schonen, weigerte sie sich auch stets, die Heiratsanträge meines Vaters anzunehmen.“
    „Wie bitte?“
    „Es ist wahr, Lexie“, beschwor er sie sanft. „Wenn du mir nicht glaubst, kannst du nachher gern selbst mit ihr telefonieren. Sie wird dir alles bestätigen. Okay?“
    Allmählich bekam Lexie das Gefühl, der Boden unter ihren Füßen würde schwanken. All ihre Überzeugungen lösten sich nach und nach in Luft auf. Stimmte das, was sie gerade von Lucan erfuhr? Konnte sie ihm vertrauen? Andererseits war es leicht, sich einen Beweis zu verschaffen.
    „Okay“, sagte sie schließlich.
    „Setzen wir uns wieder hin und trinken noch ein Glas Wein zusammen.“ Sanft zog er sie auf einen Stuhl neben sich. „Ich habe dir noch mehr mitzuteilen, da können wir es uns ruhig gemütlich machen.“
    Ihre Lippen fühlten sich von seinen Küssen geschwollen an, und sie legte unbewusst die Fingerspitzen an den Mund. „Ja, gut.“ Steif presste sie ihren Rücken gegen die Lehne des Stuhls. „Und du behauptest, meine Großmutter wollte deinen Vater gar nicht heiraten?“
    „Sie hat viele, viele Male Nein gesagt.“
    „Das hat sie dir erzählt?“
    „Allerdings.“
    „Und du glaubst ihr das?“
    „Ja.“
    Lexie trank noch einen großen Schluck aus ihrem Weinglas. Das war doch alles kaum zu fassen! „Ich bin total verwirrt“, gab sie zu.
    „Kannst du nicht nachvollziehen, warum sie eine Ehe ablehnte? Oder fragst du dich, warum ich ihr das abnehme?“
    „Beides.“
    „Aber jetzt kommt das Beste!“ Behutsam legte er seine Hände auf ihre. „Deine Großmutter hat mich in viele Dinge eingeweiht, die ich bisher nicht gewusst habe. Hattest du eine Ahnung davon, dass mein Vater und sie sich schon jahrelang gekannt hatten, bevor er meiner Mutter überhaupt begegnet war?“
    „Das kann nicht stimmen!“, keuchte Lexie. „Nanna Sian hat geheiratet, dann ist ihr Mann gestorben. Sie hatte eine Tochter, meine Mutter …“
    „Die beiden trafen sich, lange bevor Sian deinen leiblichen Großvater heiratete.“
    Lexie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    „Sie wuchsen praktisch zusammen auf“, fuhr Lucan fort. „Alexander war der Erbe des Dukes, deine Großmutter die Tochter der Köchin. Ich brauche wohl nicht zu erläutern, wie mein Großvater zu dieser Beziehung stand? Er setzte alles daran, die beiden voneinander fernzuhalten.“
    Ihr kamen böse Vorahnungen.
    „Alexander wurde zum Studieren nach Oxford geschickt, und während seiner Abwesenheit verfrachtete sein Vater die Köchin und ihre Tochter auf das Gut eines Freundes in Norfolk.“ Lucans Miene wurde finster. „Sian und Alexander versprachen sich, in Briefkontakt zu bleiben, sobald er eine feste Adresse haben würde. Damit wollten sie sich bis Weihnachten über Wasser halten, um dann seinen Vater mit vereinten Kräften von ihrer Liebe zu überzeugen.“ An dieser Stelle schüttelte er
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