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Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des letzten Moa: Neuseelandsaga (German Edition)
Autoren: Laura Walden
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Wochen viel zu tun, aber vielleicht hast du Lust, mich auf eine Insel zu begleiten, wenn wir die jungen Takahe-Pärchen dorthin bringen. Hier ist meine Karte.«
    Grace nahm sie, steckte sie hastig in die Tasche und bedankte sich bei ihm. Er reichte ihr die Hand zum Abschied und sagte mit sanfter Stimme: »Schade, dass ich dich nicht unter anderen Umständen kennengelernt habe.«
    »Ja, das ist wirklich jammerschade«, seufzte sie aus vollem Herzen.
    »Ich wollte, du wärst meinetwegen gekommen.« Er sah ihr tief in die Augen, bevor er sich abrupt umwandte.
    Sein letzter Blick löste ein Gefühlschaos in ihr aus. Wie in Trance starrte sie ihm hinterher, als er zum Auto eilte. Erst als sein klappriger Wagen um eine Ecke gebogen war, schaute sie nach oben in den glitzernden Sternenhimmel. Alles verkehrt herum, dachte sie verträumt. Sie fuhr zusammen, als eine verwaschene Stimme sie aus ihren Träumen auf die Erde zurückholte.
    »Hey, wo bleibst du denn? Ich warte schon seit Stunden auf dich. Habe doch schon lange seinen knatternden Motor gehört. Warum kommst du nicht rein?«
    Erschrocken wich Grace zurück. Aus dem Schatten der Veranda torkelte Barry auf die Straße. Er war noch betrunkener als vorher. Ehe sich's Grace versah, hatte er besitzergreifend einen Arm um ihre Schulter gelegt und sie ins dunkle Haus gezogen. Beim Schein einer Kerze saßen die Mitbewohner zusammen und starrten sie aus glasigen Augen an. Ihr wurde übel von dem Gemisch aus Tabakrauch und Alkoholdünsten, das über ihren Köpfen waberte.
    »Na dann, ihr beiden. Viel Spaß beim Wiedersehen«, lallte der junge Mann, der sich ihr vorhin mit dem Namen Owen vorgestellt hatte.
    »Die Süße kann es gar nicht mehr erwarten«, erwiderte Barry grinsend.
    Grace wollte sich mit einem Ruck aus seiner Umklammerung befreien. Das gelang ihr zunächst, aber als sie sich ein paar Schritte entfernen wollte, packte er sie grob am Arm.
    Owen versuchte von seinem Stuhl aufzustehen, doch er kam ins Schwanken und fiel zurück. »Gute Nacht, ihr Turteltauben!«
    »Barry, reiß dich zusammen, Mann!«, johlte ein anderer. »Ihr habt viel nachzuholen. Hoffentlich schafft das dein kleiner Barry.«
    Grace versuchte erneut, sich loszumachen, aber Barry hielt sie mit eisernem Griff fest. Dann ließ er sie abrupt los und gab seinem Freund eine grobe Kopfnuss.
    »Das sagst du nicht noch einmal, es sei denn, du willst im Krankenhaus aufwachen. Verstanden?«
    Der Kumpel lachte dröhnend.
    Barry kümmerte sich nicht mehr um seine feixenden Freunde, sondern schob Grace vor sich her eine Treppe hinauf. Oben angekommen, zog er sie in ein Zimmer, in dem es muffig roch. Lachend stieß er sie auf ein zerwühltes Bett.
    »Kannst dich schon mal ausziehen. Aber ganz ehrlich, was hast du so lange mit meinem Bruder gemacht?«
    Das sollte lustig klingen, aber Grace bebte vor Zorn.
    »Wir haben uns wie vernünftige Menschen unterhalten. Er hat gute Manieren, im Gegensatz zu dir.«
    »Hey, hey, willst du mich etwa eifersüchtig machen? Doch nicht auf meinen Bruder, Süße! Ich weiß, dass der George es nicht bringt. Der ist so was von schlaff. Der traut sich doch nur an die Frauen ran, mit denen ich was habe. Weil er weiß, dass er die sowieso nicht kriegt. Ich meine, ein erwachsener Mann, der Rallenvögel auf einsamen Inseln aussetzt, der bringt es nicht.«
    »Das ist gemein. Er würde alles für dich tun.«
    »Ja und? Ist das ein Grund, meine Freundinnen anzubaggern? Das war schon bei Lucy so. Stundenlang hat er mit ihr gequatscht. Und ich musste mir dann anhören, dass mein Bruder so einfühlsam ist. Vielleicht ist er ein ganz Schlauer, und das ist seine Masche. Aber wir wollen unsere Zeit nicht mit Sabbeln verplempern. Ich halte es mehr mit den Taten. Zieh dich endlich aus, Süße!«
    Grace funkelte ihn wütend an. Niemals würde sie mit ihm schlafen, solange er derart betrunken war. Sie sprang energisch auf. »Barry, lass uns morgen miteinander reden. Du bist ja völlig breit. Ich möchte nicht mit dir in einem Bett schlafen, wenn du in so einem Zustand bist.«
    Barry, der sich seine Hose samt Unterhose bereits ausgezogen hatte und mit seiner drängenden Männlichkeit vor ihr stand, sah sie verwirrt an.
    »Süße, was soll der Unsinn? Ich habe doch nicht so lange gewartet, damit du dich jetzt zierst. Weißt du noch, unsere letzte Nacht in der Thaihütte? Wir haben kein Auge zugetan. Konnten nicht genug kriegen voneinander.«
    Er ging einen Schritt auf sie zu und ließ seine Hand
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