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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne
Autoren: Enid Blyton
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bedeutet es: Das Lager ist leer.“
    Während Tini die Spinne wieder in der Mitte des Netzes befestigte, hakte Tobbi vor Anselms verblüfften Blicken das Netz aus und hängte es an der Seite auf. Dann betätigte er den Mechanismus, der den falschen Felsen aus seiner Verankerung löste, und schob ihn zur Seite.
    „Bitte einzutreten!“, sagte Tini. „Links von dir findest du, was du suchst. Das Warenlager.“
    „Nicht zu fassen!“, stammelte Anselm. „So raffiniert... und so einfach!“
    „So einfach, dass keiner draufkommt!“
    „Ich fühle mich wie im Theater. Da fällt mir ein: Dieses Material, aus dem der falsche Stein gemacht ist, das gibt es auch an Sauwiesers Haus! Das Anwesen liegt direkt an der Straße. Eine Hausecke, die bis an die Fahrbahn heranreicht, wurde immer wieder angefahren, die hat er damit verkleidet um die Autos zum Ausweichen zu zwingen. Jetzt sieht es aus, als ruhe das Haus auf einem Fundament aus rohen Felssteinen. Leider wissen das viele Leute und immer wieder erlaubt sich einer den Witz, mit dem Spazierstock Löcher in den Felsen zu bohren, das sieht natürlich lächerlich aus. Aber genug der Geschichten, gehen wir an die Arbeit. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Hier ist das falsche Fell, Tini.“
    „Okay, ich mache das Paket gleich fertig.“
    „Schaffst du das mit dem Kassettenrekorder allein, Tobbi?“
    „Klar, kein Problem.“
    „Dann suche ich die richtige Position für den Fotoapparat, damit wir Freund Sauwieser auch wirklich aufs Bild bekommen.“
    Leise und schnell trafen sie ihre Vorbereitungen. Draußen blieb alles still, nicht ein einziges Mal war ein warnender Pfiff von Tina zu hören. Zuletzt suchten sie nach einem einigermaßen bequemen Versteck im Schacht und fanden eine geeignete Stelle etwas oberhalb des Ganges. Dort konnten sie zwar nur liegen, wie auf einem flachen Dachboden, aber sie hatten eine gute Sicht auf den Ort des Geschehens hinunter.
    „So, jetzt können wir nur noch hoffen, dass Fotoapparat und Kassettenrekorder nicht versagen“, meinte Tobbi. „Mann, das ist der härteste Arbeitstag meines Lebens! Jetzt brauche ich dringend was zu essen und einen Schluck Tee!“
    „Hier!“
    Tini packte die Brote aus und schraubte die Thermosflasche auf.
    „Wir sollten Tina jetzt ablösen“, mahnte Anselm. „Sie wird auch Hunger haben.“
    „Klar, ich will nur schnell einen Schluck trinken und mein Brot essen, dann hole ich sie“, sagte Tobbi und biss mit Heißhunger ein großes Stück von seinem Salamibrot ab. Der Bissen blieb ihm fast im Halse stecken, denn im gleichen Augenblick ertönte draußen ein kurzer, scharfer Pfiff.
    „Achtung!“, flüsterte Anselm. „Ihr zwei zieht euch sofort in euer Versteck zurück. Ich komme mit Tina nach, sobald sie hier ist.“
    Gleich darauf erschien Tina am Eingang der Höhle und kam, so schnell sie zu klettern vermochte, zu ihnen herüber. Anselm sah sich um, ob sie keine verdächtigen Spuren hinterlassen hatten, und hängte hinter Tina das Spinnennetz wieder über den Eingang.
    „Der Stein!“, rief Tobbi. „Du hast den Stein vergessen!“
    „Verdammt!“, murmelte Anselm und schob den Stein in seine Position. Dann kroch er hinter Tina her in das Versteck.
    „Hoffentlich sieht er das Kabel nicht!“, flüsterte Tini.
    „Unmöglich, ich habe es unter dem Geröll versteckt und eine Probe habe ich auch gemacht. Drückt die Daumen, dass es das nächste Mal auch klappt. Vor allem die Lautstärke, ich hab voll aufgedreht.“
    „Es ist so unbequem hier, irgendwas drückt mich ganz fürchterlich in die Rippen“, jammerte Tina.
    „Das ist die Thermosflasche, du liegst direkt drauf!“
    „Pst!“
    Vorn in der Höhle erschien ein schwacher Lichtschimmer. An seinem stärker und schwächer werdenden Schein konnten sie den Weg des Besuchers ablesen. Jetzt war er unten auf dem Boden der Höhle. Dann kletterte er an der Seite herauf. Zwischendurch blieb er keuchend stehen.
    „Ja ja , in dem Alter lässt die Kondition bedenklich nach!“, flüsterte Tina boshaft.
    „Halt doch die Klappe! Willst du uns unbedingt verraten?“, zischte Tobbi ihr ins Ohr. „Denk an die Akustik hier drinnen!“
    Sie hatten bald Gelegenheit die Akustik zu bewundern. Jetzt erschien Herrn Sauwiesers Gesicht hinter dem Spinnennetz. Seine Augen leuchteten, als er die Stellung der Spinne bemerkte, ein zufriedenes Grunzen drang zu ihnen hinauf. Sauwieser entfernte das Spinnennetz und die Felsenattrappe und betrat geduckt den schmalen Gang. Er nahm das
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