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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle
Autoren: Emilie Richards
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schluckte, um es zu prüfen. Der Druck war schrecklich gewesen, und erstaunt hatte er festgestellt, dass Blut aus Ohren und Nase austrat, als er wieder an die Oberfläche kam. Doch die Blutung hatte schnell aufgehört, weil er nicht zu tief und zu lange getaucht war.
    Trotzdem hatte er Muschelschalen mit Perlmutt gefunden.
    „Die Ohren scheinen okay zu sein.“
    „Die Männer sagen, es bringt Glück, dass du Perlmutt gefunden hast. Sie sagen, du bringst dem Logger Glück.“
    Tom lachte. Schweigend beendeten sie ihr Mahl. Archer spielte Würfel mit Toshiharu und Ahmed und schien nicht ein Mal zu verlieren. Deshalb spielten die Männer mit ihm nie um mehr als eine Prise Schnupftabak.
    Schließlich schob Tom seinen Teller zur Seite, lehnte sich zurück und starrte zu dem sternenübersäten Himmel hoch. Er überlegte, ob er vielleicht in Broome bleiben, sich ein Boot kaufen und sein eigenes Glück versuchen sollte. Denn er war noch nie so glücklich gewesen wie jetzt.
    „Ich habe in Broome eine Frau kennengelernt“, erzählte er, ohne Juan anzusehen. „Eine Chinesin. Lian, die Tochter von Sing Chung, dem die Wäscherei gehört. Könnte einMann eine Frau wie sie in Broome heiraten?“
    „Ist nicht so gut, sich zu vermischen. Die Weißen schätzen das nicht. Sie verstehen nicht und wenden sich dann von dir ab.“
    „Ach, wirklich?“ Tom war keineswegs überrascht.
    „Will das Mädchen dich heiraten?“
    „Nein, es war nur eine Frage. Sie wird in China einen anderen heiraten. Wenn ich zurück bin, ist sie wohl schon weg.“
    „Glaub ich nicht. Sing Chung wird bald sterben. Sie kümmert sich solange um ihn. Das Mädchen wird da sein, wenn wir zurückkommen.“
    „Woher willst du das wissen, Juan?“
    „Die Crew hat gewettet. Alle Männer wollen sie haben.“ Tom grinste. Ob Lian wusste, wie viele Verehrer sie hatte?
    In diesem Moment sah Juan in der Ferne ein kleines Licht. Es stammte von einem anderen Schiff.
    „Da kommt ein Dingi“, sagte Juan und deutete auf ein kleines Ruderboot.
    Archer und die anderen gesellten sich zu ihnen.
    Juan trat zurück. „Nakanishi, der Taucher von der Sophia . Gehört zu Somersets Flotte. Sind noch zwei andere im Boot.“
    Archer grinste Tom an und rieb sich die Hände. „Die Nacht ist wie geschaffen für mich. Vielleicht gehört mir bald Somerset and Company.“
    „Pass besser auf, Archer! Ich kenne diese Männer nicht und kann sie nicht davon abhalten, dich über Bord zu werfen, wenn du ihnen wegnimmst, was sie heraufgeholt haben.“
    Archer lachte nur und sah zu dem Dingi, das jetzt nur noch hundert Yards entfernt war. „Ich weiß auch nicht. Sie sehen …“ Archer hielt inne und beugte sich vor. „Großer Gott!“ Bevor jemand fragen konnte, was passiert war, war erschon über die Reling geklettert und kopfüber ins Wasser gesprungen.
    Als er wieder auftauchte, schrie er: „Lasst das Ruderboot zu Wasser.“ Dann schwamm er los.
    „Was macht er denn da?“, rief Tom. „Archer, komm zurück!“
    „Mann über Bord.“ Juan deutete zu dem Dingi, das jetzt still im Wasser dümpelte. Nur noch zwei Männer waren darin. Tom sah, dass sich ein ganzes Stück davon entfernt ein Kopf im Wasser auf und ab bewegte.
    „Er ist aufgestanden und reingefallen“, sagte Juan. „Nakanishi.“
    „Und warum versuchen die beiden nicht, ihn rauszuholen?“
    „Die Wellen spülen ihr Boot weg von ihm. Sie werden zu uns abgetrieben.“
    „Das Wasser ist eiskalt, Juan, und Archer ist kein guter Schwimmer. Er wird es nicht schaffen.“
    Doch Juan schien nicht im Geringsten beunruhigt. Als Tom den Taucher ansah, wusste er, warum. Wenn Archer Nakanishi rettete, war das in Ordnung. Würde Archer untergehen, wäre das genauso in Ordnung.
    Als Tom ins Wasser springen wollte, um Archer beizustehen, hielt Bernard ihn zurück.
    „Er schafft das“, sagte Juan. „Archer kann besser schwimmen, als du denkst. Nakanishi hat wohl zu viel getrunken.“
    Er hatte recht. Archer war nicht mehr weit von Nakanishi entfernt.
    „Nakanishi hat Somerset zu einem reichen Mann gemacht. Er will ihn nicht verlieren. Wenn er von der Sache hört, wird er glücklich sein. Und er wird Archer auch glücklich machen.“
    Tom fragte sich, ob Archer das den Bruchteil einer Sekunde bewusst gewesen war, bevor er ins Wasser gesprungenwar. Es gab Haie in dieser Gegend. Doch wieder einmal hatte sein Freund nicht gezögert, sein Leben zu riskieren.
    Schnell schob er den Gedanken beiseite, Archer wäre Nakanishi nur zu Hilfe
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