Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)
Autoren: Amanda Brooke
Vom Netzwerk:
Tage und zwei Leistenbrüche.«
    Ein missbilligendes Schnalzen in ihrem Rücken ließ Holly herumfahren. Billy stand hinter ihr und schüttelte den Kopf.
    »Mister Corrigan, sie enttäuschen mich. Das ist doch keine Art, eine Lady wie einen gewöhnlichen Arbeiter schuften zu lassen«, sagte er und wandte sich an seine Männer, die hinter ihm aufgetaucht waren. »War nicht böse gemeint, Leute.«
    Holly war nahe daran, Billy darauf hinzuweisen, dass es zu ihrer Arbeit gehörte, schwere Gegenstände zu schleppen, aber sie besann sich eines Besseren. »Mein Retter in der Not«, flötete sie.
    Tom richtete sich ächzend auf. »Meiner auch«, zwinkerte er Billy zu.
    Billy und seine Leute hoben die Steinplatte an, als wäre sie aus Balsaholz, und setzten sie im Handumdrehen auf den Sockel.
    »Moment«, rief Holly, die bemerkt hatte, dass die Schrift auf dem Kopf stand.
    Noch eine kurze Anstrengung, dann war die Platte gedreht und saß korrekt auf dem Sockel. Sie passte perfekt. Alle starrten gebannt auf den so entstandenen Tisch.
    »Das ist eine Uhr«, sagte einer von Billys Männern.
    »Und sie zeigt mir an, dass wir wieder an die Arbeit müssen«, brachte Billy die Sache auf den Punkt.
    Die Handwerker verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren, und Tom und Holly blieben mit dem Rätsel allein. Der Mann hatte recht gehabt, das Ganze sah aus wie eine Uhr. In die Oberfläche war ein großes Ziffernblatt mit römischen Zahlen gemeißelt, ähnlich wie bei einer normalen Uhr. Ein etwa fünf Zentimeter tiefes Loch klaffte in der Mitte, wo die Spitze des Sockels nicht bis zur Oberfläche reichte. Holly bemerkte erst jetzt, dass sich oben am Sockel Rillen und Einkerbungen befanden, in die offenbar der Mechanismus der Uhr passte, deren Einzelteile Billy in dem alten Kasten gefunden hatte. Wie die umlaufende Umschrift glichen auch die in den Stein gemeißelten Symbole den Schnitzereien auf dem Holzkasten.
    »Das ist eine Sonnenuhr«, sagte Holly.
    »Wird ein schöner Blickfang im Garten sein.«
    »Ich muss nur noch herausfinden, wie die ganzen Zahnräder hineinpassen, und die Uhr in Gang setzen« antwortet Holly, bereits im Begriff, in die Küche zu eilen und den Kasten samt Inhalt zu holen.
    »Die Schwerarbeit habe ich gemacht, den Rest überlasse ich gerne dir. Ich muss hier noch allerhand aufräumen. Es sei denn, du willst mir dabei helfen?«, meinte Tom.
    »Hast du nicht gehört, was Billy gesagt hat? Ich bin keine gewöhnliche Arbeiterin«, grinste Holly .
    Holly verbrachte den restlichen Nachmittag damit, das Puzzle zusammenzusetzen. Am Ende saßen alle Zahnräder an der richtigen Stelle in der Mitte der Uhr. Am höchsten Punkt zeigten vier Klammern nach oben in den Himmel, die offensichtlich die Glaskugel fassen sollten. Holly ließ die Kugel hineingleiten, und sie rollte in Position, obwohl die Klammern etwas von der Kugel abstanden. Die Sonnenstrahlen, die sich im Prisma im Innern der Kugel brachen, blendeten in den Augen. Holly rief nach Tom, und beide bewunderten aus gebührendem Abstand das neue Schmuckstück in ihrem Garten.
    »Ich dachte, eine Sonnenuhr wirft einen Schatten und reflektiert nicht das Sonnenlicht« sagte Tom und blinzelte in die Glaskugel. Er versuchte, sie tiefer in die Vorrichtung zu drücken, um zu testen, ob sich die Halterung fester um die Kugel schloss, aber der Mechanismus knarzte nur widerspenstig und rührte sich nicht. »Irgendwie hast du das falsch zusammengebaut.«
    Holly stieß ihn zur Seite.
    »Was ist denn in dich gefahren?«, empörte sich Tom.
    »Man darf die Klemmen nicht mit Gewalt zusammendrücken.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Das weiß ich eben«, brummte Holly. Sie verstand nicht viel von Sonnenuhren, aber diese war ihr nicht geheuer. Sie nahm die Kugel aus der Halterung und legte sie wieder in den Kasten.
    »Ich verstaue das Ding lieber an einem sicheren Ort.
Wenn so viel trockenes Holz herumliegt, ist es bestimmt nicht ratsam, im Garten Brennglasexperimente zu machen.«
    »Falls das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein soll, mache ich mich wieder an die Arbeit. Viel Zeit habe ich nicht mehr.«
    Bei Toms Bemerkung lief Holly ein Schauder über den Rücken, den sie sich nicht erklären konnte.

ZWEI
    D as Haus war still und leer. Tom war in den frühen Morgenstunden nach Belgien abgereist. Holly hatte sich an ihn geklammert, bis das Taxi eintraf, und Tom hatte ihre Finger mit sanfter Gewalt vom Revers seines Sakkos lösen müssen, als sie ihm einen letzten Kuss gab, einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher