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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva
Autoren: Astrid Vollenbruch
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fast beschwörend.
    »Sagen Sie, Steven«, fragte Justus, »wer könnte ein Interesse daran haben, Mr Pritchard oder dem Theater zu schaden?«
    »Niemand, hoffe ich«, erwiderte Steven. »Warum fragst du?«
    »Berufliches Interesse – sozusagen.« Justus zog eine Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie ihm. »Wir sind Detektive.«
     

     
    »Mhm«, machte Steven. »Sieht ja spannend aus. Aber ich glaube, Detektive brauchen wir nicht. Ich vermute, dass es ein dummer Irrtum war. Jemand hat sich einfach vertan.«
    »Glauben Sie das wirklich?«, fragte Bob. »Er gibt ganz aus Versehen am Telefon einen falschen Namen an?«
    Steven zögerte, warf einen raschen Blick zum Führerhaus und zuckte die Achseln. »Ihr habt ihn ja erlebt«, sagte er und senkte dabei die Stimme. »Vielleicht wollte irgendjemand ihm einfach eins auswischen. Er ist nicht besonders beliebt im Theater.«
    »Was ist er denn?«, fragte Peter. »Der Regisseur oder so?«
    »Viel schlimmer, er ist der Buchhalter.« Steven grinste schief. »Derjenige, der uns den Lohn kürzt, wenn mal irgendwas kaputtgeht.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »So, ich muss los. Nochmal danke für die Hilfe, Jungs.«
    Er stieg ins Führerhaus.
    »Na endlich!«, ranzte Mr Pritchard ihn an, noch bevor er die Tür schließen konnte. »Ich bezahle Sie nicht fürs Quatschen und Faulenzen, klar? Und jetzt fahren Sie endlich los!«
    Peter fuhr den Lastwagen zur Seite. Steven gab Gas, und der Lieferwagen rollte davon.
    Justus stand am Tor, schaute ihm nach und knetete seine Unterlippe. Als Peter den Lkw geparkt hatte und zu ihm und Bob zurückkam, sagte der Erste Detektiv: »Wisst ihr was? Ich finde, wir sollten mal wieder etwas für die Kultur tun. Wir sind schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Theater gewesen.«

Das Stadttheater
    Als Steven am nächsten Morgen die Kulissen abholte, waren die drei ??? in der Schule, und als Justus am Nachmittag nach Hause kam, teilte ihm sein Onkel kurz und verärgert mit, dass man sich über die zerbrochene Kulisse geeinigt hatte. Mr Pritchard würde fünfzig Dollar vom ursprünglichen Kaufpreis einbehalten. »Und beim nächsten Mal, wenn ihr etwas kaputtmacht, sagt ihr mir gefälligst sofort Bescheid, bevor ich wie ein Trottel vor dem Kunden stehe!«
    »Es tut mir leid, Onkel Titus«, sagte Justus zerknirscht. »Wir bezahlen dir die fünfzig Dollar. In unserer Notfallkasse –«
    »Ach was«, sagte Titus Jonas unwirsch. »Es geht mir nicht um das Geld. Es geht mir nur darum, dass ihr Bescheid sagt!«
    Justus gelobte Besserung, sortierte zum Zeichen seines guten Willens noch dreiundzwanzig alte Uhren und nahm sechs davon zum Reparieren mit in seine Freiluftwerkstatt. Dort trafen ihn Peter und Bob, als sie durch den geheimen Eingang im Bretterzaun des Geländes schlüpften.
    »Hallo, Justus«, sagte Peter und betrachtete neugierig die zerlegten Uhren. »Was ist das? Ein neuer Fall?«
    »Nur ein Fall von tätiger Reue. Onkel Titus war ziemlich sauer über die zerbrochene Kulisse.«
    »Tut mir leid«, meinte Peter. »Reparierst du sie? Soll ich das übernehmen?«
    »Lieber nicht«, sagte Justus. »Ich würde dir ohne Zögern mein Auto überlassen, wenn ich mal wieder eins hätte, aber das mit den Uhren mache ich lieber selbst. Aber du könntest einen anderen Beitrag zur Wiedergutmachung leisten und die Hamburger holen, die Tante Mathilda gerade eben für uns gemacht hat. Bob, was hast du über das Stadttheater erfahren?«
    »Das erzähle ich, sobald Peter zurückkommt.«
    Kurze Zeit später hockten die drei ??? auf den uralten Hockern in der Werkstatt und gönnten sich ein zweites Mittagessen, und Bob erzählte, was er herausgefunden hatte.
    »Das Stadttheater von Rocky Beach wurde 1921 gebaut und während seines Bestehens sowohl für Theater- als auch Filmvorführungen genutzt. Es hatte aber nie so richtig Erfolg, weil die großen Stars lieber das prunkvollere Los Angeles Theater in der Stadt für ihre Premieren nutzten. Nachdem die Glanzzeit des Hollywoodfilms zu Ende gegangen war, fanden nur noch lokale Theateraufführungen statt. Dann hörte selbst das auf, und das Theater stand jahrelang leer und wurde nur von einem Hausmeister betreut. In den letzten Jahren stand immer mal wieder in der Zeitung, dass es abgerissen und einem Bürohaus Platz machen sollte, aber irgendwie kam es nie dazu. Seit einiger Zeit wird es von einem ehrenamtlichen Theaterverein wieder instandgesetzt, und sie halten dort ihre Proben ab. Zu dieser Truppe
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