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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine
Autoren: Stefan Wolf
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Psychos mit’nem Hau in der Glocke. Aber das hat’s nicht gebracht. Er ist pleitegegangen und vor zwei Wochen hat der Bauer ihn rausgeschmissen. Als neuer Mieter des Siedlerhofs - so heißt das Anwesen - kam ich da gerade recht.«
    Â»Du hast schon gemietet?«, fragte Büttner verblüfft.
    Â»Logo! Nach meiner Berechnung befindet sich der nördliche Eingang zur Unterwelt genau unter einem ehemaligen Kuhstall. Einem riesigen Kuhstall für mehr als 80 Rindviecher. Dort können wir völlig ungestört baulichen Schaden anrichten.« Er grinste. »Vielleicht haben wir dann freie Bahn zur Schatzkammer. Aber wahrscheinlicher ist, dass wir auf massive Hindernisse stoßen. Das Gelände sieht danach aus. Wir müssen uns voranwühlen wie Maulwürfe. Außerdem brauchen wir Geld. Nicht nur für die Ausrüstung. Der Bauer verlangt einen Mietvorschuss von 9000 Euro. Und jeden Monat 3000 Miete.«
    Â»Haben wir so viel?«, fragte Isabel. »Wenn wir alles zusammenwerfen?«
    Sie machten Kassensturz. Jeder legte auf den Tisch, was er besaß. Es wurden nicht mal 4000.
    Beinhart schloss die Kiefer wie Fangeisen. »Dachte ich mir. Macht aber nichts. Den Vorschuss muss ich erst am Mittwoch abliefern. Bis dahin haben wir eine Bank ausgenommen - erst mal eine kleine Zweigstelle. Das macht nicht so viel Wirbel. Später steigen wir größer ein, denn wir brauchen viel Kohle für das Gerät. Und zum Überbrücken. Denn ehe aus der Schatzkammer Bargeld wird, müssen die richtigen Hehler ihre Beziehungen spielen lassen.«
    Â»Da kennen wir ja zum Glück die erste Liga«, grinste Albig. »Die mit den internationalen Verbindungen.«
    Beinhart zündete sich einen Zigarillo an. Der Ex-Sergeant war ein starker Raucher und trank täglich Schnaps, eine halbe Flasche. Dass er, Beinhart, jeden Morgen mit hartnäckigem Husten zu kämpfen hatte und unter Sodbrennen litt - darüber machte er sich noch keine Gedanken.
    Â»Morgen«, sagte er, »streichen wir hier die Segel und fahren zum Siedlerhof. Der wird euch gefallen. Dort bleiben wir, bis das letzte Stück aus der Schatzkammer zu Geld gemacht ist.«

    Der nächste Tag war ein Donnerstag - zwei Tage bevor Tim in der Internats-Bibliothek Gottfried von Geiserlings Aufzeichnungen fand.

3. So entsteht Waldbrand
    Mittags kamen Gaby und Karl aus der Stadt. Tims Freundin brachte ihren Cockerspaniel Oskar mit und fuhr zum ersten Mal auf ihrem neuen Mountainbike, einem schicken Gerät mit viel rotem Lack.
    Tim und Klößchen empfingen ihre Freunde im Adlernest. Oskar sprang auf Klößchens Bett und streckte sich auf dem Kopfkissen aus. Tim umarmte seine Freundin und küsste sie auf die Wange.
    Am Telefon hatte der TKKG-Häuptling beide in groben Zügen informiert. Jetzt ließ er Gottfried von Geiserlings Aufzeichnungen von Hand zu Hand gehen. Dann las er vor, und während er las, war es stiller als in einer leeren Kirche.
    Â»Nun?«, fragte er schließlich.
    Â»Falls das Ganze keine Verarschung ist«, meinte Karl und hatte rote Flecken im Gesicht, »ist es die Entdeckung des Jahrhunderts.«
    Â»Es klingt total echt«, nickte Gaby. »Kein bisschen nach Halloween.«
    Â»Es ist echt«, sagte Tim. »Ich habe inzwischen in den Annalen ( Jahrbüchern ) unserer ehrwürdigen Bildungsanstalt nachgesehen. Im September 1902 verschwand der 14-jährige Heimschüler Baldur Majowski, beheimatet in Berlin, auf unerklärliche Weise. Er tauchte nie wieder auf. Es gab nie einen Hinweis. Gottfried und Waldemar haben dichtgehalten.«
    Â»Wahnsinn!«, murmelte Klößchen und öffnete eine Schoko-Tafel. »Von Baldurs sterblicher Hülle wird nichts mehr zu finden sein. Aber vielleicht spukt sein Geist an der Einsturzstelle. Darauf sollten wir gefasst sein, wenn wir dort rumschnüffeln. Und das machen wir doch? Oder?«
    Â»Selbstverständlich!«, nickte Tim. »Und vorläufig bleibt alles unter uns. Kein Wort zu irgendwem. Gottfrieds Aufzeichnung«, er hob den Umschlag, in dem die Blätter wieder steckten, »verschließe ich in meinem Schreibtisch.«
    Â»Dessen Fächer«, sagte Karl, »kriegt man mit’ner Büroklammer auf.«
    Tim hob die Schultern. »Wer sollte bei mir suchen? Der letzte Kameradendiebstahl liegt zwei Jahre zurück. Außerdem weiß jeder, dass bei mir nichts zu holen ist.«
    Gaby pustete gegen ihren
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