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Das Geheimnis der Burgruine

Titel: Das Geheimnis der Burgruine
Autoren: Stefan Wolf
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würde ich nicht versuchen. Der Letzte, der so dumm war, liegt immer noch im Krankenhaus.«
    Das hätte Bulldogge nicht abgehalten, aber Kahlschädel hob die Hand. »Mach dir nicht die Hände schmutzig an dem kleinen Scheißer. Im Übrigen gibt’s hier nichts mehr zu sehen. Fahren wir zurück!«
    Als er an Tim vorbeiging, warf er den halb gerauchten Zigarillo auf den sandigen Boden. Funken sprühten. Tim wartete einen Augenblick, bevor er die Glut austrat.
    Die vier stiegen in den Kombi. Die Frau manövrierte auf engstem Raum und der Wagen fuhr ab.
    Â»Wer waren die denn?«, fragte Gaby. »Touristen? Auf mich wirkten die wie Kriminelle. Was können die hier gewollt haben?«
    Â»Auch Gangster«, griente Klößchen, »machen mal einen Ausflug aufs Land.«
    Tim kommentierte nicht. Er ging Richtung Opferstein und hatte den Blick zu Boden gerichtet. Der war teils felsig, teils sandig und an einigen Stellen von Moos bewachsen.
    Der Opferstein war ein gewaltiger, aber flacher Brocken und füllte den Winkel der aneinanderstoßenden Mauern. Er maß etwa zwei mal zwei Meter und war 40 Zentimeter hoch.
    Tim bückte sich tief und versuchte, unter die Kanten zu spähen, gewahrte aber nichts von dem Einstieg in die Unterwelt. Wahrscheinlich war das nur ein Loch mit dem Durchmesser einer kräftigen Schulterbreite. Im Winkel stieß der Stein dicht an die Mauern an.
    Tim entfernte sich Richtung Eingang und deutete zu Boden. »Fällt euch was auf, Amigos? Hier sind Reifenspuren. Ein ziemlich schweres Fahrzeug ist in die Ruine gefahren. Und etwa einen Meter vor dem Opferstein ist der Steinboden zerschrammt. Das sieht frisch aus. Freunde, mich befällt eine böse Ahnung.«
    Â»Du meinst«, rief Gaby, »jemand hat den Opferstein mit dem Wagen weggezogen? Am Abschleppseil?«
    Â»Etwa einen Meter«, nickte Tim. »Um den Eingang freizulegen. Vielleicht auch per Seilwinde, Flaschenzug oder - noch wahrscheinlicher - mit einem kleinen Hebekran, wie sie auf manchen Baufahrzeugen montiert sind. Denn der Stein liegt ja wieder über dem Eingang und per Hand schiebt den keiner zurück.«

    Gaby, Karl und Klößchen schwiegen betroffen.
    Â»Dann weiß noch jemand B escheid«, sagte Karl. »Wer? Dieses Ganoven-Quartett? Sie machen einen verdächtigen Eindruck. Wenn ja, wie viel wissen sie? Und wodurch haben sie ausgerechnet jetzt davon erfahren?«
    Tim hob die Schultern. »Leider wissen wir nicht, wer sie sind und wo sie stecken. Aber - und da gebe ich dir recht, Karl - es könnte durchaus sein, dass wir mit denen rechnen müssen. Nun, das lassen wir auf uns zukommen. Jetzt interessiert mich der Eingang.«

5. Mit Brechstange und Keilhammer
    Die Rabenkrähe kam zurück. Sie schien zu spüren, dass die Atmosphäre bereinigt war, setzte sich an derselben Stelle wie vorher auf die Mauer und beäugte die Kids.
    Gaby bot einen berückenden Anblick mit goldblondem Pferdeschwanz und blauer Windjacke. Karl sah aus wie immer: hoch aufgeschossen und lattendürr. Klößchen hatte seit Spätsommer zweieinhalb Kilo zugelegt, war aber auch vier Zentimeter gewachsen. Tim, noch athletischer geworden in seiner männlichen Art, trug neuerdings die Baseballkappe nicht mehr verkehrt herum, sondern mit dem Schirm nach vorn. Gab es doch zu viele zweifelhafte Typen, die sich die andere Art des Tragens zum Markenzeichen gemacht hatten.
    Tim hatte jetzt die Hände in den tiefen Taschen seiner Bundfaltenjeans verstaut und den Blick nachdenklich zu Boden gerichtet.
    Â»Ja«, sagte er. »So machen wir’s.« Was offenbar das Ergebnis seiner Überlegung war. »Wir brauchen etwa drei stählerne Steinkeile, einen schweren Keilhammer und zwei Brechstangen. Gerät, wie es im Steinbruch benutzt wird. Dazu einen kleinen Anhänger mit Plane für den Transport. Einen, der hinter einem Bike läuft, angekoppelt. Alles klar?«
    Â»Ãœberhaupt nicht«, sagte Klößchen.
    Â»Willst du die Ruine abtragen?«, fragte Karl. »Eine Festung schleifen ( dem Erdboden gleichmachen ) wäre mal was Neues.«
    Â»Spinn nicht!«, meinte Gaby. »Es geht doch um den Einstieg. Tim will offenbar den Opferstein zerlegen.«
    Tim grinste begeistert. »Voll gecheckt, Pfote. Die Felsplatte wird zwar dadurch nicht handlich wie eine Tür, aber doch gebrauchsfähiger. Ich stelle mir das so vor: Mit den Keilen spalten wir den
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