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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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seltenen Krankheitsbild zeigen. Die sogenannte testikuläre Feminisierung führt dazu, dass die betroffenen Patienten sich zu einer Art geschlechtlichem Zwitter entwickeln. Chromosomal, also vom Erbgut her, handelt es sich bei ihnen eindeutig um Männer. Sie besitzen Hoden, die völlig normal funktionieren und ausreichende Mengen an Testosteron produzieren. Allerdings können aufgrund eines genetischen Defektes die Körperzellen dieses Testosteron nicht erkennen. Die Folgen sind dramatisch. Die betroffenen Männer entwickeln ein eindeutig weibliches Erscheinungsbild. Sie bekommen Brüste, haben ein weibliches Fettverteilungsmuster und sogar eine teilweise angelegte Scheide. Da sich die Störung bereits im Mutterleib auf die Geschlechtsentwicklung auswirkt, werden die Kinder bei der Geburt zumeist als Mädchen eingestuft.
Das Krankheitsbild der testikulären Feminisierung beweist zwei Dinge – erstens: Ohne funktionierende Rezeptoren bleiben alle Hormone wirkungslos. Zweitens: Die Natur entwickelt sich in eine eindeutige Richtung. Diese Richtung ist weiblich. Was immer auch behauptet werden mag –, am Anfang war die Frau. Um zu einem Mann zu werden, braucht es die zusätzliche Wirkung von Hormonen. Und diese wichtigen Prozesse laufen bereits im Mutterleib ab.
    Es wird überwiegend in den Nebennieren gebildet und gilt als Anti-Aging-Hormon.
    Biochemisch gesehen sind die Androgene der Frau exakt die gleichen wie beim Mann. Nur ihre Konzentration ist wesentlich geringer: Im Blut der Frau findet sich im Vergleich zu Männern nur etwa ein Zehntel der Menge an Testosteron. Bei der Frau spielen die Androgene mehrere wichtige Rollen: Zum einen dienen sie als Vorstufen für die Östrogenproduktion, zum anderen erfüllen sie eigenständige Aufgaben: Sie tragen zur körperlichen und seelischen Ausbildung der Geschlechtsrolle und zur Entwicklung der Körperbehaarung bei, fördern die sexuelle Lust, beeinflussen Haut, Haarwurzeln und Talgdrüsen, kräftigen die Muskulatur und stärken das Knochengerüst. Vor allem junge Frauen können auch darunter leiden, dass ihre Androgenspiegel zu hoch sind. Die Folge sind dann eine fettige Haut (Seborrhö) und vor allem die verhasste Akne. Im Kapitel Haut und Hormone (→  Seite 131 ) gehen wir auf dieses Problem ausführlich ein.
    Übermäßiger Einfluss von Androgenen bereits in der Kindheit, beispielsweise durch hormonproduzierende Tumoren, führt bei Mädchen zur vorzeitigen Pubertät, zu verstärkter Körperbehaarung sowie zu Unfruchtbarkeit. Ein Androgenmangel senkt das sexuelle Verlangen und reduziert den allgemeinen Antrieb. Viele Aspekte des Androgenstoffwechsels bei Frauen sind jedoch noch unbekannt. In den Wechseljahren sinkt auch die Produktion der Androgene, vor allem in den Eierstöcken. Wenn Sie um die 50 sind, ist Ihr Testosteronspiegel nur noch etwa halb so hoch wie bei einer 30 Jahre alten Frau.
Prolaktin – Muttermilch und mehr
    Prolaktin ist ein Hormon der Hirnanhangsdrüse. Wie der Name bereits sagt, ist es für das in Gang kommen der Milchsekretion während der Schwangerschaft verantwortlich. Gelegentlich ist es auch außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Das äußert sich dann vor allem in Brustspannen mit gelegentlicher Sekretion aus den Brustwarzen sowie in Zyklusstörungen (→  Seite 48 ). In ausgeprägten Fällen kann die Menstruation sogar ganz ausbleiben. Für die Erhöhung des Prolaktinspiegels gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einen ist Prolaktin ein »Stresshormon«, das, ähnlich wie das Cortisol, bei starker psychischer Belastung ansteigt. Auch bestimmte Medikamente können zu erhöhten Prolaktinspiegeln führen. In vielen Fällen lässt sich allerdings auch keine Ursache finden. Ist der Prolaktinspiegel allerdings sehr stark erhöht, sollte ein prolaktinproduzierender Tumor des Hypophysenvorderlappens, ein sogenanntes Prolaktinom – ausgeschlossen werden. Dies kommt allerdings eher selten vor.
    Weniger selten ist dagegen, dass mäßig erhöhte Prolaktinspiegel negative Auswirkungen auf das komplexe Zusammenspiel der anderen Geschlechtshormone haben. Aus diesem Grunde sollte – sowohl bei einem unerfüllten Kinderwunsch als auch bei der Abklärung von Zyklus störungen, für die sich anderweitig keine logische Ursache findet – auf die Bestimmung des Prolaktins nicht verzichtet werden. Nicht selten findet sich hier die Ursache der Probleme.
Oxytocin – das Kuschel- und Sympathiehormon
    Sexualität ist wichtig, wird aber
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