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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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Schwankungen hinzu, die den Eisprung bewirken und die beiden weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron richtig ausbalancieren. Dazu braucht es ein ziemlich ausgeklügeltes System, auf das wir später noch zu sprechen kommen. Männer sind da, wie so oft, wesentlich einfacher gestrickt. Sie müssen lediglich ihr Testosteron einigermaßen auf der Höhe halten. Dazu reicht ein einfacher Regelkreis aus, wie er nachfolgend dargestellt ist.

    Das in einem Teil des Gehirns, im Hypothalamus, gebildete Releasing-Hormon (engl. »to release« = freisetzen) regt die Hormonproduktion in der Hypophyse an. Das dort gebildete sogenannte glandotrope Hormon (Steuerungshormon) reguliert z.B. die Bildung der Hormone in der Schilddrüse (Arbeitshormone). Diese haben Effekte auf verschiedene Gewebe. In einem Regelkreis werden die Stoffwechseleffekte an die Schilddrüse und das Gehirn zurückgemeldet (»Feedback«), wo dementsprechend die Hormonproduktion gesteigert oder gedrosselt wird.

Das Wechselspiel der Hormone im weiblichen Körper
Hormone prägen nicht nur das gesamte Leben einer Frau – sie tun dies auch in jeder Lebensphase anders. Hier ein kleiner Überblick.
    Neugeborenes. Das neugeborene Mädchen hat fast genauso hohe Blutspiegel an Östrogen (Östradiol) und Progesteron wie die Mutter, selbst das Schwangerschaftshormon HCG liegt bei 80 Prozent des Werts der Mutter. Brust und Gebärmutter wachsen daher vorübergehend in verstärktem Maße, was sich aber nach der Geburt rasch wieder ändert.
    Kindheit. Die Zeit zwischen dem 1. und 8. Lebensjahr ist die Ruhephase der Geschlechtsentwicklung.
    Präpubertät. Zwischen dem 8. und 12. Lebensjahr beginnen die Eierstöcke stärker auf die antreibenden Hormone aus der Hirnanhangsdrüse zu reagieren. Ab dem 10. Lebensjahr entwickeln sich allmählich die Brüste.
    Pubertät. In der Pubertät (12.–15. Lebensjahr) steigen Östrogen- und Androgenspiegel stark an. Das Erscheinen der Schambehaarung zeigt an, dass auch die Androgene ihre Tätigkeit aufnehmen. Die Östrogene sorgen für die Brustentwicklung und das Wachstum der inneren Geschlechtsorgane. Das Mädchen bekommt seine Periode und kann jetzt schwanger werden.
    Geschlechtsreife. Die Zeit der Geschlechtsreife setzen die Gynäkologen bei 16–45 Jahren an; allerdings sinkt die Fruchtbarkeit ab dem 30.–35. Lebensjahr schon wieder langsam ab. Zwischen Gehirn (Hypothalamus), Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und Eierstöcken sorgt ein fein abgestimmter Regelkreis dafür, dass der Monatszyklus mit seinem Wechselspiel von Geschlechtshormonen und stimulierenden Hormonen der Hirnanhangsdrüse gut funktioniert.
    Klimakterium. Das Klimakterium oder die Wechseljahre zeichnen sich durch einen Rückgang der Hormonproduktion aus. Der Gestagen- und dann auch der Östrogenspiegel sinken ab, die antreibenden Hormone FSH und LH steigen hingegen an. Die letzte Regelblutung (Menopause) findet meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr statt. Das Klimakterium geht bei manchen Frauen mit heftigen Beschwerden einher (→  S. 82 ).
    Nach den Wechseljahren. Nach dem 60.–65. Lebensjahr sind die Wechseljahre endgültig abgeschlossen. Die Eierstöcke produzieren aber immer noch in geringen Mengen Hormone, vor allem DHEA und Testosteron, die im Fettgewebe zu dem Östrogen Östron umgewandelt werden.

Die wichtigsten Hormone
Eine Vielzahl von Hormonen steuert die Vorgänge in unserem Körper. Dabei ist die Wirkung von der richtigen Menge abhängig. Ein »Zuviel«, aber auch ein »Zuwenig« kann den Körper manchmal durcheinander bringen. Erst das genaue Wissen und das Verständnis über die Wirkung der Hormone ermöglicht eine gezielte Therapie.
Östrogene – »unbeschreiblich weiblich«
    Ohne Östrogene gibt es kein Leben als Frau – diese Gruppe von Hormonen lässt ab der Pubertät die Geschlechtsorgane wachsen und funktionieren. Die drei wichtigsten natürlichen Östrogene heißen Östradiol, Östron und Östriol. Östradiol ist der wirksamste Vertreter des Trios, Östriol scheint vor allem in der Schwangerschaft eine wesentliche Rolle zu spielen und hat ausgeprägte Wirkungen auf Haut und Schleimhäute. Östron wird nach den Wechseljahren zum wichtigsten Östrogen. Die Östrogene werden überwiegend in den Eierstöcken gebildet, Östron aber immerhin zur Hälfte auch im Fettgewebe, und selbst der männliche Hoden bildet Östrogene.
WISSEN
Östrogene oder Estrogene?
Was ist richtig? – Beide Schreibweisen bezeichnen dieselben Hormone.
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