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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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Nachmittag dagegen steigt unsere Körpertemperatur an. Wer körperliche Höchstleistungen erbringen will, tut dies am besten jetzt. Die meisten Medikamente, die wir einnehmen, berücksichtigen diese tageszeitlichen Schwankungen allerdings nicht. Sie geben rund um die Uhr die gleiche Menge an Wirkstoff ab. Das hat mitunter fatale Folgen. Präparate, die uns tagsüber auf Trab bringen sollen, rauben uns nachts den Schlaf. Diejenigen, die eigentlich für einen erholsamen Schlaf zuständig sind, machen uns tagsüber müde. Mit der Frage, wie wir die richtigen Medikamente optimal auf unseren Biorhythmus abstimmen, befasst sich die Chronobiologie. Dieser neue Wissenschaftszweig untersucht nicht nur die unterschiedlichen Rhythmen unseres Körpers. Er entwickelt auch pharmakologische Präparate, die ihre Wirksubstanz gezielt dann freisetzen, wenn der Körper sie benötigt. Denn wenn es um Hormone geht, lautet der Grundsatz: Das richtige Hormon für den richtigen Zweck in der richtigen Dosierung – und das möglichst auch zum richtigen Zeitpunkt.
    Schnell abgebaut
    Schwierigkeiten mit dem Melatonin gibt es jedoch nicht nur bei der Diagnostik. Auch bei der Verabreichung des Hormons stellt sich ein Problem. Melatonin wird nämlich sehr schnell abgebaut. Und was nutzt ein Einschlafmittel, das bereits nicht mehr wirkt, bevor man eingeschlafen ist? Eine Lösung des Problems bieten sogenannte Retardpräparate (z.B. das Melachron ® ), die den Wirkstoff verzögert freisetzen und damit die normalen Serumspiegel wesentlich besser nachahmen als die handelsüblichen Präparate.
    Wir alle leben inzwischen in einer fortgeschrittenen Leistungsgesellschaft. Unzählige Ratgeber geben uns Auskunft darüber, wie wir noch mehr und besser arbeiten und wie wir noch effektiver werden. Auch die sogenannte Lifestyle-Medizin stößt zumeist in das gleiche Horn. Da gibt es Fitness Drinks, Energy Booster und Power-Hormone. Zu beachten ist jedoch Folgendes: Kein lebendes Wesen kann immerzu nur Höchstleistungen erbringen.
    Unsere Biorhythmen erfordern zwingend auch Perioden der Erholung. Wer seine Akkus nicht gelegentlich auch wieder auflädt, der erlebt irgendwann den Totalzusammenbruch. Diese simple Wahrheit berücksichtigt die Natur schon lange. Mit dem Melatonin hat sie ein Hormon geschaffen, das den Wechsel von Aktivität und Ruhe optimal synchronisiert und das darüber hinaus dafür sorgt, dass wir uns in unseren Ruhephasen umfassend regenerieren. Das ist nicht zuletzt auch für diejenigen von Bedeutung, die hauptsächlich auf Leistung programmiert sind. Auf Dauer nämlich arbeitet niemand effektiver als derjenige, dem es wirklich gelingt, sich auch effektiv zu erholen.
    Wachstumshormon – Königshormon der Anti-Aging-Medizin?
    Vor allem in der amerikanischen Anti-Aging-Medizin gilt das Wachstumshormon (englisch: Human Growth Hormone, HGH) als das Anti-Aging-Königshormon schlechthin. Machen Sie sich einmal die Mühe und geben den Begriff »HGH« bei einer Internet-Suchmaschine ein. Sie werden schnell sehen, welche Bedeutung das Wachstumshormon jenseits des Atlantiks hat. Ganze Kliniken machen dort inzwischen nichts anderes, als Menschen, die dem Alterungsprozess ein Schnippchen schlagen wollen, auf HGH einzustellen. Ob dies tatsächlich eine sinnvolle Maßnahme ist, daran gibt es Zweifel.
    Gebildet wird das Wachstumshormon von der Hypophyse, die wir bereits als die hormonelle Steuerungszentrale unseres Gehirns kennen gelernt haben. Wie der Name bereits sagt, ist HGH hauptsächlich für Wachstumsprozesse zuständig. Daher ist seine Konzentration im Kindes- und Jugendalter auch am höchsten. Sehr selten gibt es bei Kindern eine Erkrankung, die dazu führt, dass sie Wachstumshormon nicht oder nicht ausreichend bilden. Derartige Kinder werden unbehandelt niemals eine normale Körpergröße erreichen. Heute kann man diese Erkrankung jedoch frühzeitig erkennen und sie durch die Gabe von HGH vermeiden. Diese Substitution ist auch das klassische Einsatzgebiet dieser Substanz.
    Weniger Fett – mehr Muskeln
    Seit etwa 20 Jahren wird in den USA alternden Männern Wachstumshormon gespritzt. Die zeigten sich von den Folgen begeistert: Das Bauchfett wurde weniger, die Muskelmasse nahm zu. Auch Libido und Leistungsbereitschaft stiegen. Was kann man sich als alternder Mann Schöneres vorstellen? Das Bekanntwerden dieser Effekte brachte einen Stein ins Rollen, der bald schon eine Lawine auslöste. Trotz magerer Studienlage zu den Wirkungen überrollte die
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