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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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Botschaft »Werde jung durch Wachstumshormon« das Land und bescherte den Herstellern traumhafte Umsätze.
    Verständlich ist das. Mit Wachstumshormon werden ja nicht nur irgendwelche Risikofaktoren beeinflusst, die man allenfalls laborchemisch nachweisen kann. Vielmehr bemerken Männer, die sich Wachstumshormon spritzen, durchausspür- und sichtbare Veränderungen. Die Zunahme von Muskelmasse bei gleichzeitiger Abnahme des Fettgewebes gehört zu den gut gesicherten Wirkungen von HGH. Gleichzeitig nimmt auch die Knochendichte zu. Dies ist sicherlich ein schöner Effekt. Er zeigt, dass HGH ein potentes Anabolikum ist. Zu einer wertvollen Anti-Aging-Substanz wird es dadurch allerdings noch nicht.
    Ungünstige Effekte auf den Zuckerstoffwechsel und das Krebsrisiko
    Schauen wir uns die Wirkung von HGH auf der Stoffwechselebene an, so kommt man sogar zu einem eher gegenteiligen Eindruck. Wachstumshormon wirkt sich ungünstig auf den Glukose- und den Insulinstoffwechsel aus. Das Risiko steigt, an einem metabolischen Syndrom oder an Diabetes zu erkranken.
    Wie jedes Anabolikum, so regt auch HGH ganz allgemein das Wachstum von Zellen an. Bei jungen Menschen ist dies zumeist problemlos. Je höher allerdings das Lebensalter ist, umso höher ist auch die Gefahr, dass nicht nur gutartige, sondern auch bösartige Zellen in ihrem Wachstum gefördert werden. Das Krebsrisiko nimmt also durch die Gabe von HGH ebenfalls zu. Dieser Verdacht wird nicht zuletzt auch dadurch gestützt, dass Wachstumshormon seine Wirkung nicht direkt entfaltet, sondern vor allem durch sein Stoffwechselprodukt Insulin-like Growth Factor (IGF1), das in der Leber entsteht. Erhöhte IGF1-Spiegel gelten schon lange als erheblicher Risikofaktor für viele verschiedene Krebserkrankungen.
    Auch eine letzte unerwünschte Nebenwirkung der Wachstumshormontherapie sei an dieser Stelle nicht verschwiegen: Langfristig kann sich Armut einstellen. Die Behandlungskosten liegen nämlich bei 300–500 Euro pro Monat. Die Krankenkassen übernehmen diese hohen Kosten selbstverständlich nicht. Und nach allem, was wir inzwischen wissen, tun sie auch gut daran.
    Bevor wir das Wachstumshormon nun allerdings völlig verdammen, müssen wir uns noch einmal eine goldene Regel der Endokrinologie ins Gedächtnis rufen: Es gibt keine guten oder schlechten Hormone. Jeder Botenstoff hat eine spezifische und wichtige Aufgabe in unserem Körper. Negativ wirkt er sich erst dann aus, wenn seine Konzentration entweder zu hoch oder zu niedrig ist. Aus diesen Gründen ist es sicherlich nicht sinnvoll, Wachstumshormon zu Anti-Aging-Zwecken über den altersentsprechenden Normbereich hinaus zu dosieren. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es nicht auch einen Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen geben kann. Und selbstverständlich muss dieser dann auch ausgeglichen werden. Seine klinischen Zeichen sind uns bekannt: Muskelabbau, Zunahme des Bauchfettes, Knochenschwund und Leistungsminderung gehören dazu. In den meisten Fällen sind diese Symptome allerdings eher Ausdruck eines ungesunden Lebensstils als Folge eines HGH-Mangels. Im Zweifelsfall bringt auch hier eine laborchemische Untersuchung Klarheit. Bestimmt werden sollte nicht das Wachstumshormon selbst, weiles nur eine kurze Halbwertszeit hat und hauptsächlich nachts ausgeschüttet wird. Aussagekräftiger ist die Messung seines Haupt-Abbauprodukts, des IGF1. Sollten die Laboruntersuchungen tatsächlich einen HGH-Mangel nachweisen, so gehört die Behandlung definitiv in die Hand eines Endokrinologen.
    Durch Dinner Cancelling zu mehr Wachstumshormon
    Neben der teuren Substitution von Wachstumshormon durch Spritzen gibt es jedoch auch noch andere Möglichkeiten, die HGH-Spiegel zu beeinflussen. Und zwar durch unseren Lebensstil. Eine Maßnahme, die körpereigene HGH-Produktion anzukurbeln, ist zum Beispiel der Sport. Ähnlich wie die Androgene so steigt auch das Wachstumshormon immer dann, wenn man sich regelmäßig sportlich betätigt.
    Eine weitere Methode, die körpereigene HGH-Sekretion zu stimulieren, ist das sogenannte Dinner Cancelling. Der Verzicht auf die Abendmahlzeit bedeutet zunächst einmal eine verminderte Kalorienzufuhr. Seit Langem schon wissen wir, dass bereits die Einschränkung der Kalorienaufnahme alleine eine gut gesicherte Anti-Aging-Maßnahme ist. Gleichzeitig bewirkt das Dinner Cancelling jedoch auch eine Absenkung des Blutzuckerspiegels. Die daraus resultierende leichte nächtliche Unterzuckerung ist ein wichtiger Reiz für
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